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Das Bühnen-Lexikon: Markus Pabst klärt auf

ABENDSPIELLEITER: Kein Hilfsmittel zum Erklimmen einer Rutsche auf einem Spielplatz am Abend, sondern eine Person, die die Qualität einer Bühnenshow überwacht, damit sie nicht zu einem kindischen Spielplatz wird.

ABSPANNUNG: Nicht das Entspannen nach einem Krimihöhepunkt, sondern Stahlseile, mit deren Hilfe man Gegenstände zum Bühnenboden hin abspannt.

BACKSTAGE: Nicht eine Bühne in einer Patisserie-Show, sondern der Aufenthaltsort für Künstler hinter der Bühne. Meistens gibt es hier nur trockenen Kuchen.

BELEUCHTUNGSZUG: Kein mit LEDs geschmückter ICE, sondern eine Stange mit fest eingerichteten Beleuchtungsanschlüssen.

BESETZUNG: Keine politische Instandbesetzung eines Hauses, sondern die Rollenverteilung eines Bühnenstücks.

BÜHNENWAGEN: Nicht das Anhängsel des Beleuchtungszuges, sondern ein auf Rollen gesetztes Bühnenelement, das von Hand oder mechanisch verschoben werden kann.

BÜRGERLICHES TRAUERSPIEL: Gibt es sowohl auf der Bühne als auch im wahren Leben.

BUFFO: Kein Joint, den man nach der Show »bufft« mit »Ey, lass uns mal einen bluffen gehen«, sondern ein Sänger, der komische Rollen singt.

DROP ARM: Kein Scherzartikelarm, den man an Halloween auf den Boden fallen lässt, sondern eine Rohrverlängerung, um die Höhe von Scheinwerfern zu variieren.

FILTER: Benutzt man im Theater einerseits zum Kaffeebrühen, andererseits um das Licht in seiner Farbe zu verändern.

FLUTER: Ist keine Person, die entscheidet, wann Dammschleusen geöffnet werden, sondern ein Reflektor, der das Licht weich und weit verteilt.

FROST: Ist nicht kältebedingt wie der Tau auf der Wiese, auch nicht die Atmosphäre auf manchen Proben. Es ist eine Glasscheibe, die das Licht eines Scheinwerfers weit streut.

GAGE: Eine Gage ohne »e« ist meist der Betrag, den man nach einer Show erhält. Oft ist es nur ein Witz, ein Gag.

GENERALPROBE: Ist keine Machtprobe von Militärgrößen, sondern die letzte Probe vor der Premiere auf der Bühne. Manchmal wird sie eine letzte Machtprobe zwischen Schauspieler und Regisseur.

MONOLOG: Ist keine unehrliche Stereoanlage, die eigentlich nur Musik in Mono abspielen kann, aber lügt, dass sie eine Stereoanlage sei. Mit Monolog beschreibt man eher das Selbstgespräch einer Bühnenfigur.

POLECAT: Ist weder eine Schneekatze am Nordpol, noch eine verkleidete Pole-Tänzerin, sondern eine Spannungseinrichtung zum Einklemmen zwischen Türen und Wänden.

RINGLICHT: Ist kein neuartiger LED-Effekt an einem Ehering, sondern das sind Leuchtstofflampen, in deren Zentrum sich eine Öffnung für ein Kameraobjektiv befindet.

ROLLE: Eine Rolle ist keine akrobatische Bewegung wie ein Purzelbaum, sondern die Figur, in die die Schauspielerin schlüpft. Für manche Schauspieler ist eine kleine Rolle eine Rolle rückwärts.

SPANNUNGSUMWANDLER: Wandelt keine spannenden Mördergeschichten in Kinderbücher um, sondern ist ein Transformator zum Umwandeln von Wechselspannung.

SPIELPLAN: Ist keine Spielanleitung eines Gesellschaftsspiels, sondern umfasst alle Stücke einer Bühne während einer Spielzeit.

TRANSFORMATOR: Ist weder ein Travestiekünstler noch eine Transpersönlichkeit, sondern ein elektronisches Bauteil, das eine Wechselspannung umwandeln kann.

VERFOLGER: Ist kein Stalker, der dich im Dunkeln verfolgt und nie in Ruhe lässt, sondern ein Scheinwerfer, der dich immer leuchten lässt, egal, wo du auf der Bühne stehst.