Matthias Kindler

Coaches – Unterstützung fürs Selbst und Unternehmen

Gutes Coaching ist – kurz gesagt – die zielorientierte Begleitung und Förderung bei der Entwicklung eigener Lösungen durch die Klientinnen und Klienten. Der Coach steht an der Seitenlinie und betritt das Spielfeld nicht. Früher nannte man das Ratgeber. Ratgeberinnen und Ratgeber kennt man aus der Geschichte: Hildegard von Bingen beriet schon Kaiser Friedrich Barbarossa, Da Vinci die Sforzas und die Medicis und der Herr von Goethe seinen Herzog Carl August. Coaches sind heute nicht mehr Fürsten und Königen vorbehalten, sie lassen sich von jedem Veränderungsbereiten buchen. Gute Coaches sind ihr Honorar wert, weil sie bei konkreten Problemen konkrete Lösungsansätze erarbeiten helfen. Sie liefern durch Analyse den Drehpunkt, an dem die Klient:innen ihren Hebel selbstständig ansetzen können. Anders als Gurus drängen sie nicht auf Wesensänderung, sondern helfen bei der Einschätzung von Situationen und empfehlenswerten Verhaltensänderungen. Coaches beraten bei kommunikativen Prozessen, sie unterstützen Firmen und Agenturen. Damit sind sie Akteure der Live-Kommunikation.

Coaches helfen in vielen Lebenslagen

Coaches helfen in vielen Lebenslagen

Ressourcen- und lösungsorientiertes Vorgehen mit dem Fokus auf Hilfe zur Selbsthilfe: Robert Reschkowski wandelt bescheiden auf den großen Spuren von Leonardo und Johann Wolfgang von Goethe. Er ist ausgebildeter Künstler im Erstberuf. 1970 bis 1977 studierte er als Meisterschüler Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Rupprecht Geiger und Prof. Gotthard Graubner. Ab Ende der Achtziger machte er sich einen Namen als Performancekünstler. Er ist ein Spezialist im Erkennen von Mustern. Auch von menschlichen. Deshalb schloss er auch noch Ausbildungen in NLP wie in bilateraler Hemisphären-Stimulation (Wingwave) ab, einer äußerst wirksamen Methode für Leistungs- und Emotionscoaching. Letztere ist eine Methode, die besonders auch in Künstler:innenkreisen akzeptiert und erfolgreich ist. Er hält nur selbst erreichbare Ziele für realistisch, auf die die Klient:innen einen Einfluss haben und deren Erreichen sowohl kompatibel sind mit deren grundlegenden Bedürfnissen als auch mit den Leitwerten und dem jeweiligen Ethos: »Meine Methode ist in zweierlei Hinsicht systemisch orientiert: Sowohl intrapersonell, also in Hinblick auf die Berücksichtigung von unterschiedlichen inneren Persönlichkeitsanteilen, die sogar zu Konflikten führen können, als auch interpersonell in Hinblick auf die unterschiedlichen Rollen des Klienten in den sozialen Systemen, in denen er unterwegs ist, die er immer wieder zu synchronisieren hat.«

Verhaltens- und gesprächstherapeutisch, provokative Systemarbeit und Humor

Dinsing möchte ihre Klient:innen nicht verändern

Dinsing möchte ihre Klient:innen nicht verändern

Casy M. Dinsing hat einen Abschluss sowohl in Literaturwissenschaften, Germanistik, Philosophie als auch einen Hochschulabschluss als Psychologische Beraterin/Personal Coach an der Europäischen Fernhochschule Hamburg. Letzteres wurde geebnet durch einen Weg in der Medienausbildung. Dabei hat auch Casy Dinsing eine künstlerische Ader. Sie hat Fantasy-Hörspiele geschrieben und produziert. Für die Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen hat sie erfolgreich Journalistinnen und Journalisten ausgebildet. Darauf wurde eine Agentur aufmerksam, die sie charterte, um Leute aus der Wirtschaft mikrofonfit und kameratauglich zu machen. Das bedeutet im Klartext: Krisenkommunikation. Sie hat schnell festgestellt, dass es dabei nicht nur um diverse Kniffs und Tricks geht, sondern darum, dass der Mensch in einer Stresssituation gewappnet ist, souverän bleibt, und dafür braucht man halt mehr als Philosophie und auch als mehr als Journalismus, da braucht man Psychologie. Humor ist dabei ein fantastisches Mittel, um Menschen zu helfen, in einen Abstand zu ihren Problemen zu gelangen, Dinge auch zu relativieren und dadurch neue Einsichten zu gewinnen. Casy M. Dinsing hat sich dafür über mehrere Jahre beim DIP, dem Deutschen Institut für Provokative Therapie, in provokativer Systemarbeit fortbilden lassen. Auch weitere Methoden hat sie ernsthaft erlernt: »Ich muss gucken, was ist das für ein Mensch und wo hängt der und wie steht der sich im Weg. Und an das geh’ ich dann halt dran. Ich geh’ nicht hin und denke jetzt, ich hab jetzt hier meine Tools und dann schrauben wir an dem Menschen rum.« Dinsing hat nicht den Anspruch, Menschen zu verändern: »Es geht darum, Optionen hinzuzugewinnen, dass man in seinem Verhalten freier wird, und man nicht immer denselben Weg geht. Aber ob die Klient:innen ihre Ziele erreichen, hängt letztlich dann natürlich auch davon ab, wie sehr sie sich dazu committen«.

Die kommunikativen Entwicklungsziele im Fokus

Coaches helfen pragmatisch

Coaches helfen pragmatisch

Der Übergang vom Agentur-Chef zum Berater war für Matthias Kindler ein »sehr fließender«. Noch während der Agenturzeit hatte The Companies, eine der erfolgreichsten Eventagenturen des Milleniums und zu Beginn des Jahrtausends, begonnen zu beraten. Einige der Kunden begannen, sie neben der kreativen Konzeption und der operativen Event-Umsetzung auch bei stra- tegischen oder persönlichen Themen zurate zu ziehen. So ist Kindler nach und nach immer stärker beratend und immer weniger konzipierend und umsetzend tätig geworden. Das zweite Standbein, die Master Class mit Kommunikationsschulungen ist dabei natürlich auch eine treibende Kraft gewesen: »Neben unseren >fixen< Themen wie Eventkonzeption (s.o.), Eventmanagement, Compliance oder Nachhaltigkeit und so weiter entstand immer mehr auch der Bedarf nach ganz individuellen, maßgeschneiderten Lösungen. So waren wir oft beim Kunden vor Ort, um ihre Techniken, ihre Herangehensweise, ihre Prozesse und ihr Standing im Unternehmen zu hinterfragen und zu verbessern. Aufgrund unserer intensiven Praxiserfahrung im Eventbereich können wir natürlich sehr realitätsnah arbeiten – das unterscheidet uns sicher etwas von anderen Beratern, die die Themen ohne Branchenkenntnis erarbeiten müssen.« Dabei bedienen sie sich natürlich auch aus dem klassischen Werkzeugkasten der Coachingtechniken. Häufig stehen dabei GROW und SWOT in Mittelpunkt (GOALsetting, REALITYchecking, OPTIONS, was wird wann, von wem mit fester Absicht getan?/ Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats). Ziele sind sehr oft eine Veränderung der Wahrnehmung und Anerkennung der Arbeit der Eventspezialisten im eigenen Unternehmen. Kindler beschreibt es als »weg vom operativen, dienstleistungsorientierten Fokus, hin zu strategischer Beratung des eigenen Unternehmens im Hinblick auf die Bedeutung und Leistungsfähigkeit von Live-Kommunikation«. Hier und da stehen auch die persönlichen Entwicklungsziele einzelner Individuen im Fokus.

Lebe selbstbestimmt und wild und weise

Asgodom arbeitet nach ihrer entwickelten Methode des Lösungsorientierten Kurzzeitcoachings

Asgodom arbeitet nach ihrer entwickelten Methode des Lösungsorientierten Kurzzeitcoachings

Die Autorin, Trainerin, Coach, Speakerin und ehemalige Journalistin Sabine Asgodom gehört zu den Erfahrensten und Be- kanntesten ihrer Profession. Für ihr Lebenswerk wird sie auf den Petersberger Trainertagen, PTT 2024 , mit dem Life-Achievement-Award der Weiterbildungsbranche ausgezeichnet. Asgodom hat laut Wikipedia 34 Bücher verfasst. Zu ihrem 70. Geburtstag erschien dieses Jahr ihr aktuelles Buch »70 Aha-Momente zum Glücklichsein: Lebe selbstbestimmt und wild und weise« im Verlag Gräfe und Unzer. Im Fernsehen ist sie als Expertin vor der Kamera gefragt. Als Coach arbeitet sie nach ihrer von ihr in 30 Jahren entwickelten Methode des Lösungsorientierten Kurzzeitcoachings (LOKC). Die Coachingsessions dauern in der Regel zwei Stunden. Am Schluss haben die Klienten mehr Klarheit über ihre Ziele, Impulse für die Umsetzung und gehen den weiteren Weg alleine weiter. Asgodom befähigt sie zur Selbstwirksamkeit. Daneben coacht sie einige Führungskräfte als Klienten, die sie als eine ArtMentorin auch über längere Zeit regelmäßig trifft. Dann bespricht sie jeweils deren aktuelle Themen.

Sabine Asgodom: »Klienten kommen mit Themen aus allen Lebensbereichen, hauptsächlich aber aus dem Berufsumfeld. Ziele sind erreichbar, die in der Macht des jeweiligen Menschen liegen, für die er also konkret etwas tun kann, entweder durch eine Verhaltensänderung oder ein strategisches Vorgehen.« Strategisch erfolgreich war sie als Präsidentin der German Speakers Association (GSA) von 2007 bis 2009 – sie verdoppelte während dieser Zeit den Frauenanteil unter den Mitgliedern! 1969 zählte sie übrigens zu den ersten Fußballschiedsrichterinnen überhaupt.

Coaching, Teaching, Beratung und Führungswirkung

Cristián Gálvez: vom Speaker zum Coach

Cristián Gálvez: vom Speaker zum Coach

Cristián Gálvez ist in der Eventszene kein Unbekannter. Lange Zeit war er der gefragteste Moderator der Branche. Dann wurde er Speaker und das Coaching kam hinzu. Seine verbindliche Art, seine treffscharfen Analysen und sein Humor sind auch auf diesen Feldern gefragt. Das klassische Coaching geht von der Annahme aus, dass der Klient die Lösung in sich trägt und durch den Prozess die beste Lösung aus sich selbst herausfindet. Das ist laut Gálvez in der Praxis jedoch wenig zielführend. Deshalb setzt er in seiner Arbeit auf eine Mischung aus Coaching, Teaching und Beratung. Während des Prozesses werden aufgrund seiner Expertise Angebote gemacht, die der jeweiligen Herausforderung dienlich sind. Seine Klienten erwarten neben dem klassischen Coachingansatz fachliche Kompetenz rund um Führungswirkung. Die Mischung und ein prall gefüllter Methodenkoffer führen ans Ziel. Die Werkzeuge seiner intensiven Veränderungsarbeit resultieren aus zahlreichen Zertifizierungen, Ausbildungen im Bereich Darstellung, Persönlichkeitsentwicklung, emotionaler Kommunikation und der Erfahrung aus über 6.000 eigenen Präsentationen. Cristián Gálvez: »Studien machen deutlich, dass die Fachlichkeit für Top-Executives und C-Levels an Bedeutung verliert.

Zugenommen hat die Bedeutung der Persönlichkeit und der damit verbundenen Wirkung. In der amerikanischen Management- Literatur taucht immer häufiger der Begriff >Executive-Presence< auf. Es ist die Fähigkeit, Räume überzeugend einzunehmen, Botschaften auf den Punkt zu bringen und Menschen für neue Wege zu begeistern. Der Faktor Persönlichkeit wird immer wichtiger. Diese Führungswirkung auf ein neues Level zu heben, ist gerade in Zeiten großer Veränderungen enorm wichtig und ein für alle Veränderungswilligen erreichbares Ziel.«

Das Feld des Coachings ist ein weites und unüberschaubares. Wie findet man darauf Orientierung? Coaches wie der Künstler Robert Reschkowski, die Medienfrau Casy M. Dinsing, der Eventexperte Matthias Kindler, die mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Journalistin Sabine Asgodom und der Moderator Cristián Gálvez haben sich in der Beratungspraxis bewährt und bringen aus ihrer eigenen Berufserfahrung Wissen und Fähigkeiten mit, die sie ihren Klientinnen und Klienten zugänglich machen. Es fallen einem da direkt einige Persönlichkeiten aus der Spitze von Politik und Wirtschaft und auch Unternehmen ein, die die Analyse, Einfühlung und Expertise dieser fünf besonderen Persönlichkeiten bitter benötigen.