Electricity – ein Festival voller Spannung
Die Festivalsaison 2020 war abgesagt, lange bevor sie überhaupt angefangen hat. Statt Zeltplatz, Dosenbier und Dixi-Klos gibt’s dieses Jahr maximal nur Live-Streams. Bis jetzt: Denn die Gebete der Festival-Liebhaber wurden erhört. Die Macher des Electrisize haben mit einem besonderen Konzept ein Festival möglich gemacht. Mit Camping, Tanzfläche und (größtenteils) ohne Maske.
Ein Festival? Live vor Ort? Das musste ich mir nicht zweimal sagen lassen: Ticket besorgt, Festival-Outfit rausgesucht und ab ins Auto Richtung Erkelenz. Hier findet unter normalen Umständen seit 2009 immer das Electrisize Festival statt. 25.000 Menschen kamen im vergangenen Jahr zum zehnjährigen Jubiläum. So viele werden es dieses Jahr sicher nicht. Doch wie funktioniert ein Festival unter den aktuellen Corona-Regeln?
360-Grad-Stage mit sechs Sektoren
Das Zentrum des Festivalgeländes bildet eine 360-Grad-Stage, an die insgesamt sechs Sektoren grenzen. Ein Sektor beherbergt an den vier Festival-Wochenenden je 100 Personen – ein Wechsel zwischen den Sektoren ist während der gesamten Festivaldauer nicht möglich. Zwischen Bühne und Campingfläche gibt es extra abgetrennte Bereiche für jeweils bis zu 10 Personen, die in ihrem Bereich auch ohne Maske tanzen können, dürfen und vor allem sollen! Lediglich auf dem Weg zur Tanzfläche und den Toiletten– und Catering-Bereichen muss die Maske getragen werden.
Ziemlich entspannte Bedingungen
Eigentlich ziemlich entspannte Bedingungen, doch wie sieht so ein Festival-Besuch dann in der Praxis aus? Mit 40 Grad und keiner Wolke am Himmel herrscht jedenfalls perfektes Festivalwetter. Personalisiertes Ticket vorgezeigt, Festivalbändchen angezogen, Zelt aufgestellt und das erste Dosenbier in der Hand. So kann es losgehen! Angekommen merkt man schnell, wie groß die Sehnsucht in Festival-Deutschland war. In meinem Sektor treffe ich Leute aus Hagen, Heidelberg, Braunschweig und Berlin – alle wollen nur eins: feiern mit Festival-Feeling.
Alle halten sich an die Regeln, auch mit Alkohol
„Was soll ich sagen? Es gibt nicht viel zu sagen! Wir haben Bock! Endlich wieder auflegen – vor Leuten!“, freut sich Tim „TIMBO“ Lindenlauf (Mitgründer und Resident-DJ des Electrisize) mindestens genauso wie die Besucher auf das Festival. Auf der Tanzfläche herrscht reges Treiben und im Camping-Bereich wird sich im Beerpong und FlunkyBall gemessen. Alles wie immer also und das wichtigste: Alle halten sich an die Regeln, auch mit Alkohol.
„Mit Electricity haben wir ein gutes, Corona-konformes Konzept entwickelt!“
„Corona trifft uns – wie die gesamte Veranstaltungsbranche – natürlich schwer. Mit der Electricity haben wir ein gutes, Corona-konformes Konzept entwickelt – aber natürlich wollen wir möglichst schnell wieder in den „echten“ Festival-Modus zurück“, ist Dominik Mercks (Mitveranstalter und Geschäftsführer der KulturGarten GmbH) sichtlich zufrieden, dass alles glatt läuft. Denn das Feedback von Besuchern, Künstlern und Organisatoren ist durchweg positiv.
Electricity-Konzept macht Hoffnung auf mehr
Mit der Silent-Disco am zweiten Abend geht das Festival nach dem Abschluss-Feuerwerk am zweiten Abend zu Ende, bevor am nächsten Morgen die Abreise ansteht. Das Electricity hat alle Erwartungen übertroffen und ich fahre mehr als zufrieden nach Hause. Trotzdem kann man nur hoffen, dass das Electrisize 2021 wieder unter relativ normalen Bedingungen stattfinden kann. Der Termin steht jedenfalls: 6. bis 8. August 2021. Das Konzept der Electricity-Macher macht für den Sommer 2020 jedoch Hoffnung auf viele weitere Veranstaltungen. Dass es möglich ist und Spaß macht, haben sie bewiesen. Wir sehen uns!
[…] erst auf den zweiten Blick auf. Die aus Gittern parzellierten Tanzflächen sind nicht mehr da (im vergangenen Jahr wurden die Tanzbereiche noch für max. 10 Personen abgegrenzt und erst innerhalb dieser Tanzzone […]