rope theatre – „The Boxer“

Eine Boxerin träumt vom Boxkampf. Doch gilt es, vorher einige Hürden zu überwinden, ein schlappes Seil zu erklimmen und das Gleichgewicht zu finden. So bewegt sie sich, mal tänzelnd, mal ächzend, ihrem finalen Kampf entgegen. Ein Drahtseilakt, gespickt mit Flügen und Sprüngen, voller Tanz und Anmut, zartem Humor und akrobatischer Virtuosität.

In den exakt auf Musik choreographierten Darbietungen von rope theatre versteht es Thamar Hampe auf eindrucksvolle Weise, Circustechniken mit clowneskem Bewegungstheater zu verbinden. Tänzerische Elemente am Boden und auf dem Seil wechseln sich ab mit Artistik, feinsinnigen Details und Slapstick. Wortlos entführt die Artistin das Publikum in eine Welt, in der die Schwerkraft mitunter ausgehebelt wird. Eine Show der besonderen Art, die berührt.

Ich habe mich für die Artistik entschieden, weil ich schon als Jugendliche nichts anderes im Kopf hatte. Mein größtes Auftritts-Erlebnis war, als ich in Irland vor einem Open Air Auftritt, eingehüllt in Regenklamotten und mit Regenschirm darauf wartete, dass der Nieselregen aufhören würde, um mit meiner Performance zu beginnen. Das Publikum wartete mit mir – ohne Regenklamotten und Schirme. Nach längerer Zeit begriff ich, dass der Nieselregen in Irland wohl nicht aufhört. Also trocknete ich mein Seil ab und begann mit der Aufführung. Es war ein wunderschöner Auftritt und es ist mir nie wieder passiert, dass das Publikum stundenlang im Regen ausharrt und so beharrlich auf eine Aufführung wartet.