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„Wir müssen jetzt an Messen denken, damit sie im Herbst wieder stattfinden können!“

vom 17.03.2021 veröffentlicht über meinMemo

Der FAMA Fachverband Messen und Ausstellungen fordert von Seiten der Politik eine klare Perspektive für die Messebranche. Deutschlands Position als „Messeland Nummer 1“ steht auf dem Spiel.

Wendelstein – Die Messebranche ist stark von der Pandemie betroffen und bislang gibt es keine Aussicht auf einen Re-Start. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden rund 400 Messen in Deutschland abgesagt oder verschoben und weitere werden folgen. Sollte es bei der nächsten Runde der Ministerpräsidenten am 22. März keine Entscheidung für die Messebranche geben, stehen auch im zweiten Halbjahr große und für die deutsche Wirtschaft wichtige internationale Messen auf der Kippe. Bei einigen besteht die Gefahr, dass diese wegen einer fehlenden Perspektive in Deutschland, in andere Länder abwandern, da es dort mehr Planungssicherheit für die Messebranche gibt.

Während das Messeland Nummer 1 noch stillsteht, gehen andere Länder voran: In einigen asiatischen Ländern, wie China, Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, finden bereits wieder live Messen statt. Und auch europäische Länder, wie Spanien, Frankreich, Italien, England aber auch Russland, haben konkrete Pläne für den Re-Start von Messen und Veranstaltungen in den kommenden Monaten. Diese beinhalten Testungen für Besucher, Belüftungssysteme, Kontakterfassungen, Personenbegrenzungen in Innenräumen oder breitere Gänge. „Natürlich können die Deutschen Messeveranstalter das auch alles leisten und umsetzen“, sagt der FAMA-Vorsitzende Henning Könicke. „Wir haben professionelle Konzepte, eine hochmoderne Infrastruktur und Erfahrung in der Organisation von sicheren Events. Wir würden uns freuen, diese Konzepte endlich umzusetzen und wieder Messen an den Start zu bringen. Doch aktuell fehlt ein grundsätzliches Signal seitens der Politik. Messen sind in Deutschland auf unbestimmte Zeit verboten und wir sind zum Stillstand gezwungen.“

Das Messewesen ist Konjunkturmotor und ein wichtiges Instrument, um ein schnelles Wiederanlaufen der deutschen Wirtschaft zu ermöglichen und um branchenübergreifend Arbeitsplätze zu sichern. Die Messebranche und die davon abhängigen Bereiche wie die Hotellerie und Fachzulieferer arbeiten mit langen Vorlaufzeiten.

„Wir müssen jetzt an Messen denken, damit sie im Herbst wieder stattfinden können!“ Henning Könicke, der Vorsitzende des FAMA fordert von Seiten der Politik eine lösungsorientierte Gesprächsbereitschaft, um das Messewesen mit seinen vielfältigen regional- und wirtschaftsfördernden Impulsen für Deutschland zu retten. „Das Schlimme ist nicht, dass gerade keine Veranstaltungen stattfinden können, sondern, dass nicht absehbar ist, wann und unter welchen Bedingungen im Messeland Nummer 1 wieder Messen laufen können. Wir haben erprobte Konzepte, die jetzt von der Politik freigegeben werden müssen, damit ein zeitnaher Re-Start möglich bleibt.“

Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Österreich und der Schweiz zudem staatlich gestützte Ausfallversicherungen für Aussteller und Veranstalter, um den Re-Start auch in unsicheren Zeiten zu ermöglichen und abzusichern. „In Deutschland tragen Veranstalter und Aussteller alleine das volle Risiko, auch das erschwert den Re-Start, weil unter diesen Bedingungen die Entscheidungsbereitschaft stark eingeschränkt wird“, so Könicke weiter.

Der FAMA Fachverband Messen und Ausstellungen versammelt mit rund 50 Mitgliedern einen wesentlichen Teil der deutschen Messewirtschaft. Diese führen jährlich rund 200 Messen, Ausstellungen und Kongresse durch, auf denen sich 40.000 Aussteller auf über 1 Million Quadratmetern Standfläche den mehr als 4 Millionen Besuchern präsentieren. Damit sind die FAMA-Mitglieder für rund ein Fünftel der Gesamteffekte der deutschen Messewirtschaft verantwortlich.