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Weltfunkkonferenz: Positives Ergebnis bei Funkfrequenzen für Veranstaltungswirtschaft
vom 20.12.2023 veröffentlicht über meinMemoHannover, 20.12.2023 – Das Forum Veranstaltungswirtschaft hatte für die Abstimmungen der Weltfunkkonferenz ein „No change“ bei den Funkfrequenzen gefordert. Die rund 4000 Delegierten haben nun dafür gestimmt, dass die Eventbranche auch in Zukunft in den Frequenzen im Bereich zwischen 470 und 694 MHz funken kann. Einziger Nachteil: Trotz dieses Erfolgs kann sie weiterhin Frequenzen an den Mobilfunk verlieren. Die Allianz fordert von der Bundesregierung bei den folgenden nationalen Verhandlungen deshalb deutlich mehr Mitspracherecht.
Mitte Dezember endete
die vierwöchige Weltfunkkonferenz 2023 in Dubai. Mehr als 3900 Delegierte aus
163 Mitgliedsstaaten haben u.a. über die künftige Nutzung der Frequenzen im
Bereich zwischen 470 und 694 MHz verhandelt. Das Forum Veranstaltungswirtschaft
hatte sich erst im Juni 2023 für die Nutzung dieser Frequenzen für die Messe-
und Veranstaltungswirtschaft starkgemacht. Es hatte sich in einem Offenen Brief
und einem damit verbundenen dringenden Appell an die Bundesregierung,
Ministerpräsident:innen, Ministerien von Bund und Ländern, Ausschüsse des
Deutschen Bundestages, Bundestagsabgeordnete sowie die Medien gewandt.
Die Allianz hatte von
der Bundesregierung gefordert, ihre Zusage aus dem Koalitionsvertrag
einzuhalten und keine Veränderung beim Funkspektrum für Kultur und Rundfunk bei
der kommenden Weltfunkkonferenz zuzulassen. Denn ein anderes Votum als „No
change“ hätte tiefgreifende negative Folgen für die gesamte
Veranstaltungswirtschaft und Kultur- und Medienlandschaft in Deutschland.
Funkfrequenzen für Veranstaltungswirtschaft weiter geschützt
Jetzt haben die
Delegierten auf der Weltfunkkonferenz dafür gestimmt, dass drahtlose Mikrofone,
In-Ear-Systeme etc. in Europa weiterhin geschützt sind. Der Rundfunk bleibt
Primärnutzer und die Veranstaltungswirtschaft (PMSE, Programme Making and
Special Events) funkt weiter als Sekundärnutzer.
Einzige
Einschränkung: Ergebnis der Weltfunkkonferenz ist auch, dass weitere
Anwendungen neben der Veranstaltungswirtschaft ebenfalls Sekundärnutzer werden
können, insbesondere der Mobilfunk. Erschwerend kommt dabei hinzu: Bereits in
den vergangenen zwanzig Jahren hat die Eventbranche viele Frequenzbereiche an
die Mobilfunkbranche abgegeben. Die zurückliegenden Einschränkungen der
Frequenzen haben schon Spuren hinterlassen. Auf vielen Events kommt es bereits
zu Ausfällen.
Mehr Beteiligung an Runden Tischen
„Wir im Forum Veranstaltungswirtschaft freuen uns darüber, dass die EU für ein ‚No change‘ und damit zugunsten unserer Kultur- und Veranstaltungswirtschaft votiert hat“, sagt Johannes Everke, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV). „Das Ergebnis entspricht dem Koalitionsvertrag unserer Regierung und mit der wollen wir uns deshalb nun an einen Tisch setzen und aus der Sicht der Praktiker darüber sprechen, wie wir die jetzt folgenden Schritte zusammen gehen.“
Die nächste Weltfunkkonferenz ist für das Jahr 2027 geplant. Über die Kulturfrequenzen wird dann übernächstes Mal in 2031 wieder verhandelt. Relevant ist nun die europäische Ebene, die Entscheidungen für nationales Recht in Bezug auf die Sekundärnutzung trifft. In 2024 plant die Bundesregierung einen runden Tisch in Berlin, um darüber zu beraten, wie die Entscheidungen konkret umgesetzt werden können.
„Es ist dringend
notwendig, dass die Regierung die Verbände aus dem Forum
Veranstaltungswirtschaft in diese neuen Verhandlungen von Runden Tischen
einbezieht“, sagt Linda Residovic, Geschäftsführerin des VPLT. „Nur die
Verbände können mit ihrer Expertise ihre Sicht der praktischen Anwendung bei
diesem Thema darlegen. Denn trotz des aktuellen Erfolgs bei der Weltfunkkonferenz
geht der Kampf für die Veranstaltungswirtschaft weiter. Sie darf keine
Funkfrequenzen an weitere Sekundärnutzer verlieren. Nur so ist gewährleistet,
dass Messen und Veranstaltungen in ihrer kompletten Bandbreite auch in Zukunft
stattfinden können.“