Bild zu urbanatix bringt erstmals Neuen Zirkus ins Theater
(Bildquelle: Heinrich Holtgreve)
Ensemble urbanatix Essence

urbanatix bringt erstmals Neuen Zirkus ins Theater

vom 30.01.2024 veröffentlicht über meinMemo

Wenige Wochen nach dem Comeback von urbanatix mit ausverkauften Vorstellungen in der Essener Grugahalle darf sich das Publikum auf eine völlig neue Produktion freuen: Erstmals begibt sich das Kreativteam auf das Terrain des Neuen Zirkus und bringt eine Mischung aus Streetdance, Artistik, Schauspiel und Musik auf die Bühne.

Die neue Tour-Produktion bringt eine noch junge, aufstrebende Kunst- und Kulturform in die Theaterlandschaft des Ruhrgebiets: Der Neue Zirkus – auch zeitgenössischer Zirkus genannt – hat wenig mit den Aufführungen im traditionsreichen Zirkuszelt zu tun. Er ist vielmehr eine moderne Melange aus unterschiedlichsten Kunstformen, die zu einer gemeinsamen Sprache auf der Bühne verschmelzen. In großen Schauspielhäusern wird der Neue Zirkus bisher gar nicht aufgeführt. „In Deutschland ist der Neue Zirkus bisher wenig bekannt. Daher freuen wir uns über die Offenheit des Bochumer Schauspielhauses, diese neue Kunstform dem Publikum zeigen zu können“, betont urbanatix-Initiator Christian Eggert.

„Der Neue Zirkus zieht auf die große Bühne ins altehrwürdige Theater. Zu dieser Pionierleistung kann ich dem urbanatix-Team nur gratulieren. Ich freue mich deshalb ganz besonders über diesen großen Erfolg, weil er auf eindrucksvolle Weise zeigt, dass es uns gelingen kann, auch junge Menschen für Tanz, Theater, Schauspiel und Musik zu begeistern, wenn mutige Künstlerinnen und Künstler es wagen, Neuland zu betreten“, sagt Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. urbanatix Essence wird über das Programm Neue Künste Ruhr gefördert, mit dem das Land NRW Kreative unterstützt, die mit ihren künstlerischen Projekten frische Impulse in die dichte Kulturlandschaft des Ruhrgebiets bringen.

Die Regie der neuen Inszenierung teilt sich Christian Eggert mit dem Theatermacher Frank Hörner vom Herner theaterkohlenpott. Gemeinsam bringen sie Multitalente aus der urbanen Tanzszene, der Artistik, dem Schauspiel und der Musik auf die Bühne. „Diese Mischung aus ganz vielen Genres und unterschiedlichen Menschen mit diversen Backgrounds steht auch für die multikulturelle Ruhrgebietsgesellschaft und wird die hiesige Szene um ein neues Format bereichern“, ist Regisseur Christian Eggert überzeugt. Nach den zwei Gastspielen am Schauspielhaus Bochum am 7. und 8. Februar 2024 tritt das zehnköpfige Ensemble bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen im Theater Marl (9. bis 11. Mai 2024) sowie in den Flottmann-Hallen in Herne (7. und 8. Juni 2024) auf.

Nach dem erfolgreichen urbanatix-Comeback vor rund 21.000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Essener Grugahalle erfährt auch die neue Produktion wieder viel Zuspruch: Für die Inszenierungen im Schauspielhaus Bochum sind schon sehr viele Plätze vergeben. Das Stück handelt von einer Gruppe von Menschen, die völlig autark in einer Sphäre in künstlicher Atmosphäre am Ende der Welt lebt. Doch dann stellen eines Tages zwei Handlungsreisende mit neuer Technik im Gepäck ihr Leben auf den Kopf.

Das Ensemble

Die urbanen Tänzerinnen und Tänzer Paul Davis Newgate, Joanna Mae Escobar und Felix Küpper sind dem Publikum aus früheren urbanatix-Produktionen bekannt, ebenso wie der Artist Oskar Skrypko. Der in frühen Jahren an Kinderlähmung erkrankte Dergin „Stix“ Tokmak beeindruckt mit Breakdance und Akrobatik auf Krücken und gehörte als einziger körperbehinderter Artist zum Ensemble des Cirque du Soleil. Mit dabei sind außerdem der Chilene Alonso Gonzalez Barria (Jonglage), die Trapez- und Luftakrobatin Laya Mauelshagen und die Cyr Wheel-Künstlerin Fenja Barteldres, die an der Zirkusschule Codarts Circus Arts in Rotterdam ausgebildet wurde. Den Schauspielpart übernimmt Gareth Charles, erfahren sowohl auf Theaterbühnen als auch in Fernsehproduktionen. Musikalisch wird die Inszenierung durch das virtuose Spiel der Vibraphonistin Carlotta Ribbe bereichert, die an der Folkwang Universität der Künste studiert.

Die Macher

Christian Eggert von urbanatix und Frank Hörner vom theaterkohlenpott haben sich bereits weit über die Kulturszene der Metropole Ruhr einen Namen gemacht. Im Jahr 2022 waren die Regisseure für ihre gemeinsame Produktion „Trial & Error“ in der Kategorie „Inszenierung Theater für junges Publikum“ für den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominiert. Der in Düsseldorf geborene Frank Hörner leitet seit 2005 das theaterkohlenpott in Herne. Der Bochumer Christian Eggert arbeitet seit mehr als 30 Jahren als Inhaber und kreativer Motor der Agentur DACAPO im Artistik-, Show- und Eventbereich. Mit urbanatix hat sein Team ein weltweit einzigartiges Showkonzept entwickelt, das urbane Bewegungskunst aus dem Ruhrgebiet mit Stars der internationalen Artistik gemeinsam auf die Bühne bringt.