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Stellungnahme der INTHEGA zur Schließung der Theater im November 2020

vom 03.11.2020 veröffentlicht über meinMemo

Der am 28. Oktober 2020 von der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder gefasste Beschluss zur Bekämpfung der Corona-Pandemie bedeutet für Veranstalter und Produzentinnen und Produzenten in der Gastspielbranche einen deutlichen Rückschlag. Theater, Opern und Konzerthäuser werden für einen Monat geschlossen - auch der Vorstellungsbetrieb im Gastspieltheater ist somit nicht mehr möglich.

Seit März diesen Jahres sind die Gastspielhäuser und -bühnen der INTHEGA hart von der Corona-Pandemie getroffen. Nachdem sie wochenlang komplett geschlossen werden mussten, wurden strenge Hygienekonzepte erstellt, unter denen ein eingeschränkter Spielbetrieb ermöglicht werden konnte. Unter extrem reduziertem Platzangebot - und den damit verbundenen reduzierten Einnahmemöglichkeiten - und mit aufwändigen Hygienekonzepten wurden die Häuser wieder geöffnet.

Obwohl auch das Publikum viele Einschränkungen in Kauf nehmen musste, wurden diese Angebote dankbar angenommen. Das zeigt, wie groß das Bedürfnis nach Kultur gerade in Krisenzeiten ist, wie sehr die Gesellschaft die Auseinandersetzung mit Kultur benötigt. Gerade jetzt ist das kulturelle Angebot in den Städten mehr denn lebensnotwendig und kann den Menschen Ausblick und Hoffnung geben.

Wir sind dem Bund dankbar für das Förderprogramm „Theater in Bewegung“ im Rahmen von NEUSTART KULTUR, das das Ziel hat, sowohl Künstlerinnen und Künstler als auch Gastspielbühnen darin zu unterstützen, das Kulturangebot in der Fläche wieder aufzunehmen und zu halten; für den kommenden Monat wird dieses Programm wird mit den aktuellen Beschlüssen jedoch ad absurdum geführt.

Die absehbaren langfristigen Schäden werden in der kulturellen Infrastruktur der Städte und Gemeinden und in der einmaligen kulturellen Vielfalt Deutschlands kaum wieder zu beheben sein – dies gilt auch für die Gastspieltheater, deren Programme für die Kultur im ländlichen Raum Deutschlands unverzichtbar sind.

INTHEGA-Präsidentin Dorothee Starke verwahrt sich darüber hinaus gegen die Gleichbehandlung von Theatern mit Bordellen, Spaßbädern und Saunen unter dem Oberbegriff „Freizeitgestaltung“.