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Rekordversuch: Aldersbacher XXL-Knödel zerfällt

vom 20.06.2016 veröffentlicht über meinMemo

216 Kilogramm hatte Martin Zehetbauer, offizieller Vertreter des Eichamts Landshut, gemessen, als nach neun Stunden Kochzeit der Knödel vor rund 2.000 gespannten Zuschauern Richtung Tisch gehievt wurde. Doch als das Segeltuch, in dem der Teig neun Stunden lang in rund 4.000 Liter Klosterwasser geköchelt hatte, fiel, zerfiel auch der Knödel. Er hätte wohl noch mehr Zeit gebraucht.

Als Koch Armin Bachhuber vom Sternsteinhof, der die Aktion fachmännisch begleitet hatte, mit dem Riesenmesser das erste Stück abschnitt und dem Eichamts-Fachmann Zehetbauer reichte, war dieser immerhin vom Geschmack überzeugt: „Schmeckt wie daheim!“, lobte er. Und Ralf Schönberger, Organisator und Moderator des Tages, wollte noch nicht aufgeben. Das Gewicht sei rekordverdächtig (der bisherige liegt bei 34,95 Kilogramm). Jetzt müssen die Fachleute des Guinness-Buch der Rekorde die Entscheidung fällen.

Wer einen Rekordknödel kochen will: Bäcker Gerhard Bischl hatte drei 120-Liter-Kessel hergerichtet, in denen mit etwa zehn Helfern schon um 4 Uhr morgens 3000 Semmeln („die kamen aber schon geschnitten an“), 1200 Eier, 50 Liter Milch und 20 Kilogramm Mehl verrührt und geknetet wurden. Dann ging es mit Feuerwehr-Begleitung zum Schalander, wo trotz der frühen Uhrzeit und trotz des nicht ganz optimalen Wetters rund 100 Schaulustige die Prozedur verfolgten und warteten, bis gegen 7.15 Uhr das Knödelpaket endlich am Haken des Spezialkrans hing und Richtung brodelndes Wasser schwebte. Unter dem Gigakessel sorgte eine Sonderanfertigung von dreimal vier Brennern, dass das Wasser nun für Stunden köchelte.

Gegen 16 Uhr schließlich sollte das fertige Werk herausgeholt werden. Doch die Probe ergab, dass der Knödel noch nicht durch war, noch Zeit brauchte. Gegen 17 Uhr war es schließlich so weit: Die Waage war geeicht, das Maßband hergerichtet, der Deckel wurde gelupft und der Knödel wieder an den Haken genommen. Ein Spektakel, das die Zuschauer eifrig mit ihren Handys festhielten und gespannt auf das Ergebnis warteten.

Auch wenn der Semmelknödel beim Auspacken in sich zusammenfiel: Die Portionen mit Biergulasch, zu denen der Knödel als Beilage gereicht wurde, gingen weg wie die berühmten warmen Semmeln. So blieben am Ende 10.000 Euro, die Lisa Köck und Ralf Schönberger an Edeltraud Plattner, stellvertretende Landrätin von Rottal-Inn überreichten. Das Geld kommt den hochwassergeschädigten Menschen in Simbach zugute.

Auch wenn der Rekord vielleicht doch nicht zustande kam, zeigt sich Organisatorin Lisa Köck zufrieden: „Es war ein sehr erfolgreicher und wahnsinnig schöner Tag!“

Text von Regina Ehm-Klier