Bild zu Offener Brief an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet
(Bildquelle: © Holger Bernert)
Frank Schwarz fordert zügige Nachbesserungen bei der Corona-Soforthilfe.

Offener Brief an NRW-Ministerpräsident Armin Laschet

vom 01.04.2020 veröffentlicht über meinMemo

FSGG fordert zügige Nachbesserung bei der Soforthilfe

Am vergangenen Wochenende ist das nordrhein-westfälische Soforthilfeprogramm angelaufen. Durch diese Maßnahme werden kleine Unternehmen und Soloselbstständige vor dem Ruin bewahrt. Jetzt fordern vier große Cateringunternehmen aus der Region zügige Nachbesserungen, denn größere gastgewerbliche Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten wurden schlichtweg vergessen.

Neben Frank Schwarz von der Duisburger FSGG haben die Geschäftsführer Klaus Richter (Rebional GmbH, Herdecke) Stefan Lehmann (Lehmanns Gastronomie GmbH, Bonn) sowie Georg Broich und Burkhard Schmitz (Broich Premium Catering GmbH, Düsseldorf) den Offenen Brief an Armin Laschet formuliert. „Wir haben das Gefühl, als ob wir als mittelständische Unternehmen mit all unseren Sorgen und Nöten vergessen worden sind“, bringt es der FSGG-Geschäftsführer auf den Punkt. „Natürlich begrüßen wir es, dass durch die Soforthilfe viele kleine Betriebe in unserer Branche finanziell unterstützt werden und damit wirtschaftlich überleben können.“

Gleichzeitig macht Frank Schwarz deutlich, dass Darlehen oder Stundungen von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen zwar im Liquiditätsbereich helfen, jedoch nicht bei den unumgänglich eingetretenen Verlusten. „Meine Kollegen und ich mussten Totalausfälle unserer Geschäftsgrundlagen in den Bereichen Schul- und Kita-Catering, Geschäfts- und Privatcatering sowie Messe-, Event- und Veranstaltungscatering hinnehmen.“ Durch die plötzliche Schließung der Schulen und Kindertagesstätten mussten frische Lebensmittel teilweise vernichtet werden. „Hinzu kam die Tatsache, dass das Kurzarbeitergeld bei uns erst nach sechs Tagen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreichte.“ Ein weiteres Problem bei den Schul- und Kita-Cateringunternehmen: Der Umsatz kann nur an maximal 190 Tagen im Jahr generiert werde. „Doch die fixen Kosten laufen unaufhaltsam weiter“, stellt Frank Schwarz klar.

Und wie sieht es nach der Krise aus? Hersteller von langlebigen Produkten haben dann mit dem Abverkauf keine Probleme. Verderbliche Waren wie ein Schulessen oder ein Büffet können nicht zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt werden. „Dieser Umsatz ist für immer weg und kann auch nach der Krise nicht wieder aufgeholt werden. Das ist mehr als bitter“, so der FSGG-Geschäftsführer weiter. „Wir können auch mit unseren Kunden nicht über Weiterzahlungen von Leistungen sprechen, die gar nicht erbracht werden. Was sollen wir also machen? Beim NRW-Schulministerium anklopfen und um Unterstützung bei der Deckung unserer Fixkosten bitten? Dies sind alles Möglichkeiten, die wenig erfolgversprechend sind.“

Der dringende Appell der fünf Geschäftsführer an den NRW-Ministerpräsidenten: Das Soforthilfeprogramm der Landesregierung muss auf mittelständische gastgewerbliche Unternehmen ohne Wenn und Aber ausgeweitet werden. „Diese Betriebe, die in krisenfreien Zeiten eine feste wirtschaftliche Macht mit entsprechenden Steuerzahlungen an Rhein, Ruhr und Weser sind, kamen durch die Corona-Pandemie in eine unverschuldete wirtschaftliche Schieflage, die sie ohne staatliche Hilfe nicht meistern können“, formuliert Frank Schwarz die Forderung der Branche.