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(Bildquelle: © Astrid Haida - aha fotomanufaktur)
Gerd Wutzler, Geschäftsführer step one GmbH und FAMAB Vorstand im Ressort Nachhaltigkeit

Nachhaltiges Arbeiten in der Messe- und Eventbranche: Es ist Zeit zu handeln!

vom 30.01.2020 veröffentlicht über meinMemo

Ein Aufruf von Gerd Wutzler, neuer Vorstand für den Bereich Nachhaltigkeit im FAMAB

Gerd Wutzler hat sich in seiner neuen Funktion das Ziel gesetzt, die Aktivitäten der Branchenverbände und Organisationen zum Thema Nachhaltigkeit zu bündeln und eine neue Form der Netzwerk-Kollaboration zu initiieren. Das beinhaltet vor allem auch den Schulterschluss mit Auftraggebern und den Messeveranstaltern. In einem Brief an alle FAMAB-Mitglieder hat Wutzler nun über die geplanten Schritte informiert und dazu aufgerufen, sich aktiv an diesem Prozess hin zu einer nachhaltigeren Veranstaltungswirtschaft zu beteiligen.

Die Leitfrage, welche im vergangenen Jahr in ersten, auslotenden Sitzungen beim AUMA, beim FAMAB und bei der FAMAB Stiftung beleuchtet wurde, lautet: „Welches sind die größten Schnittmengen, und wo befinden sich die kraftvollsten Hebel, um Mitglieds-Unternehmen, Branchen-Vertreter und nicht zuletzt den Messestandort Deutschland im Hier und Jetzt abzuholen und für die Zukunft zu positionieren?“

Die zentrale Erkenntnis: Die Herausforderungen sind vielfältig und die Zukunft zu gestalten ist Aufgabe der Gemeinschaft! „Nur durch die Bündelung der Kräfte kann beim Thema Nachhaltigkeit wirklich spür- und sichtbar etwas in Bewegung gesetzt werden“, erklärt Wutzler. Hier waren sich alle Vertreter der Gesprächsrunden einig. Doch auch wenn sich der Anspruch „Gemeinsam“ und „gestalten“ sicherlich in vielen Werbetexten wiederfindet, müsse die deutsche Messe- und Eventbranche nun proaktiv ihre Vorreiterrolle unter Beweis stellen! Folgende Handlungsfelder hat Wutzler dabei besonders im Fokus:

Aus Sicht der ökologischen Nachhaltigkeit ist es die Pflicht der Branche mit den begrenzten Ressourcen verantwortungsbewusst umzugehen und der nachfolgenden Generation keinen völlig verschmutzten „Restpostenmarkt“ zu hinterlassen.

Aus Sicht der ökonomischen Nachhaltigkeit sollten Mitglieds-Unternehmen nachhaltiges Wirtschaften als wesentlichen Bestandteil ihrer USP Gestaltung verstehen, denn Wutzler ist sich sicher: Eine nachhaltige Positionierung bringt auch wirtschaftliche Vorteile mit sich. Hier möchte er auch die Kunden stärker in die Pflicht nehmen: weg von „Der augenscheinlich Billigste bekommt den Auftrag“. Die Vorgehensweise im Pitch muss auch aus der Sicht der Kunden eine höhere Qualität bekommen. Grundsätzlich sollten „Massenanfragen“ vermieden werden.

Auch aus Sicht der sozialen Nachhaltigkeit bewegt sich die Branche immer noch auf sehr dünnem Eis! Welcher Messestand, welches Event würde heute bei immer kürzeren Aufbauzeiten noch fertig, wenn sich alle Marktteilnehmer an die gesetzlichen Arbeitszeitrichtlinien halten würden? Wie kann die Branche interessant für neue Mitarbeiter sein, wenn die angespannte Arbeitszeitsituation bestehen bleibt?

All diese Themen können nur gemeinsam gelöst werden! Folgende Punkte hat der neue FAMAB Vorstand nun gemeinsam mit Jörn Huber, Vorstandsvorsitzender des FAMAB und Claus Holtmann, Vorstandsvorsitzender der FAMAB Stiftung auf die Tagesordnung gebracht:

1. FAMAB und FAMAB Stiftung werden zukünftig näher zusammenrücken, um Synergien und Ergebnisse der CO2 Neutralität einfacher und effektvoller zu gestalten.

2. Dienstleister (FAMAB) sollen mit Messeveranstaltern(AUMA) an einen Tisch gebracht werden, um die Aufgaben und Lösungen, im Sinne aller Beteiligten wirtschaftlich, sozial und ökologisch zu bewältigen.

3. Die ausstellende Wirtschaft soll mit ins Boot genommen werden, um die wirtschaftlichen Möglichkeiten mit einem nachhaltigen Handeln in den Fokus zu rücken.

Das gemeinsame Ziel: „Was wollen wir erreichen? Wir wollen den Messestandort Deutschland, unter veränderten Bedingungen wieder zu dem machen, was er war: Der Marktplatz der Messewelt, bevor uns andere Länder weiter den Rang ablaufen oder uns die gesetzlichen Restriktionen den Garaus machen.“