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FAMAB e.V.

Mindestlohngesetzt

vom 23.03.2015 veröffentlicht über meinMemo

Unionsfraktion votiert für Vorschlag des FAMAB

In einem Positionspapier hat sich der FAMAB für eine dringende Korrektur des Mindestlohngesetztes ausgesprochen. Dabei be-fürwortet der Verband für die rund 10.000 Beschäftigten der Branchen die Einhaltung und Durchsetzung des Mindestlohns in Höhe von € 8,50 pro Stunde. Gleichzeitig fordert er jedoch Änderungen bei der Durchgriffshaftung, der Dokumentationspflicht, eine konsequente Kontrolle der Einhaltung des Mindestlohn-gesetzes auch bei ausländischen Unternehmen sowie eine Erhöhung der Sonderregelung für Praktikanten auf eine maximale Praktikumszeit von sechs Monaten. All diese Anliegen goutiert unter anderem die CDU-Bundestagsfraktion.

„Grundsätzlich begrüßen wir einen Mindestlohn von € 8,50 in der Bundesrepublik, denn letztlich müssen Menschen von ihrem Einkommen leben können“, so FAMAB-Geschäftsführer Jan Kalbfleisch. „Auch trifft die Regelung unsere Branche nicht, denn die allermeisten Mitarbeiter verdienen deutlich mehr, als es das Gesetz fordert. Was unsere Branche aber hart trifft, sind vor allem die Themen Durchgriffshaftung und der erhöhte Bürokratieaufwand“.

Das verabschiedete Gesetz lässt derzeit die Auslegung zu, dass ein Auftraggeber für die Zahlung des Mindestlohns bis in das letzte Glied der Wertschöpfungskette haftet. Sprich er haftet dafür, dass jeder Subunternehmen und auch jeder Subunternehmer des Subunternehmers seine Mitarbeiter mit mindestens € 8,50 entlohnt. Die Kontrolle der Entlohnungshöhe in externen Unternehmen, gehört aber ganz sicher nicht zu den Rechten und Pflichten eines Auftraggebers und ist damit völlig realitätsfern.

Weiteres Manko des Gesetzes ist die Dokumentationspflicht sämtlicher Arbeitszeiten aller Mitarbeiter, die weniger als € 2856,- pro Monat verdienen.“ Diese Grenze errechnet sich aus 336 Arbeitsstunden im Monat, die der Gesetzgeber zugrunde gelegt hat. Ein Beschäftigung von 12 Stunden an 28 Werktagen in einem Monat ist übermäßig und damit als unrealistisch einzustufen. Deutlich sinnvoller und realitätsnäher wäre hier eine Grenze von € 1.900,-, die 224 Stunden oder 25 Werktagen à 9 Stunden entspricht.

Weiter wünscht der FAMAB, dass es eine konsequente Kontrolle der Einhaltung des Mindestlohngesetzes gibt. „Die Mitglieder des FAMAB, die alle für hohe Qualität bei der Konzeption und Umsetzung von Messen und Events stehen, wünschen sich, dass die ‚Schwarzen Schafe’, die dem Ansehen der Branche nachhaltig schaden, auf diesem Wege deutlich weniger werden“, so Kalbfleisch. Denn erfolgt die die Kontrolle nicht, würde das Gesetzt einen Nachteil für die Unternehmen darstellen, die sich gesetzestreu verhalten – egal ob sie aus dem In- oder Ausland stammen.

Einzige Ausnahme, die der FAMAB für den Stundenlohn fordert, ist bei Praktikanten. In einer internen Umfrage, gaben die FAMAB-Mitglieder an, dass sie einen Praktikumszeitraum von 6 Monaten für optimal halten, da in diesem Zeitraum das Verhältnis von Lernen und Arbeiten bei den Praktikanten etwa 1:1 ist. Bei kürzeren Praktikumsphasen ist der Lernanteil deutlich höher, sodass die Praktikanten keinen echten Einblick in das Tätigkeitsfeld erhalten. Eine Entscheidungsfindung für oder gegen ein Berufsbild, welches der Sinn eines Orientierungspraktikums ist, ist nach einem Kurzpraktikum nur bedingt möglich.

Wie mit dem Mindestlohngesetzt weiter umgegangen wird und welche Umsetzungsverordnungen erlassen werden, wird in einem Hearing des Bundesarbeitsministeriums am 25. März beraten. Die Position des FAMAB steht dort auf der Agenda.

Über den FAMAB
Der FAMAB, Verband Direkte Wirtschaftskommunikation, ist als angesehener Kommunikationsverband die starke Stimme für Kommunikation. Er ist wegweisend, pflegt die lebendige und partizipative Verbandsarbeit. Er ist das einzige Sprachrohr der Branche in Deutschland. Mit über 250 qualitätsgeprüften Mitgliedern repräsentiert er etwa 70% des Umsatzes, der mit Messeauftritten, Marketing-Events, Markenarchitektur und vernetzten Live-Kommunikationskampagnen in der Bundesrepublik getätigt wird. Seine Mitglieder konzipieren und organisieren kreative, mit allen Kommunikationskanälen vernetzte Maßnahmen, die ihren Nucleus in der Live-Kommunikation/Kommunikation im Raum haben. Mit dem FAMAB AWARD kürt er jährlich die Benchmarks der Direkten Wirtschaftskommunikation, mit dem FAMAB NEW TALENT AWARD beleuchtet er das Potential, das im Nachwuchs der Branche steckt. Als Förderer nachhaltigen Wirtschaftens in der Branche hat er das Zertifikat „Sustainable Company powered by FAMAB“ etabliert und anlässlich seines 50. Geburtstags die FAMAB Stiftung gegründet. 2015 ist für ihn das Jahr der Nachhaltigkeit, jüngstes Projekt in diesem Zusammenhang ist das Zertifikat „Sustainable Project“ bei dem Maßnahmen der Live Kommunikation / Kommunikation im Raum vor ihrer Realisierung zertifiziert werden.