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Improhaltung als Gebot der Stunde

vom 02.04.2020 veröffentlicht über meinMemo

Wenn wir etwas in den letzten Wochen erleben durften, dann die Kraft der Veränderung. Auf einen Schlag wurden wir mit neuen Herausforderungen konfrontiert, mit denen niemand je gerechnet hätte: Homeoffice zusammen mit der Familie, die Verlagerung des sozialen Lebens auf virtuelle Plattformen und der Umgang mit den Auswirkungen von Hamsterkäufen. Das Gebot der Stunde lautet aktuell: Improvisation!

Wir leben in agilen Zeiten und keiner kommt daran vorbei. Wir wissen nicht, was als Nächstes passieren wird, und sehen uns plötzlich täglich damit konfrontiert, Planlosigkeit aushalten zu müssen.

Das Hamburger Improvisationstheater Steife Brise lebt seit 28 Jahren die Improvisation. Auf der Bühne, im privaten und im beruflichen Umfeld. In Businesstrainings und Theaterworkshops geben die Impro-Expert*innen ihre Erfahrungen aus der Theaterarbeit weiter. Die Kunst der Improvisation und ihre Grundsätze helfen, Planlosigkeit nicht nur auszuhalten, sondern stets handlungsfähig zu bleiben und die Veränderungen aktiv mitzugestalten.

Wie kann ich durch die Improhaltung handlungsfähig bleiben, die Planlosigkeit aushalten, offen bleiben für das, was kommt, ohne in Schockstarre oder Panik zu verfallen? Ein kleiner Einblick in die Grundregeln des Improvisationstheaters, die sich exakt so auf Beruf- wie Privatleben übertragen lassen:

Regel Nr. 1: Mut zum Risiko
Wir alle probieren uns derzeit aus, sehen, wie wir mit den immer neuen Situationen umgehen – scheitern dabei natürlich auch, machen Fehler. Und lernen dabei. Denn alles, was passiert, ist hilfreich. Fehler sind Angebote und der Beginn von etwas Neuem. Nutzen wir die produktive Kraft der Fehler!

Regel Nr. 2: Im Moment sein
Pläne sind dazu da, über den Haufen geschmissen zu werden. Wir lernen, Planlosigkeit auszuhalten. Wir sollten wach sein für das, was uns entgegenkommt, die Chancen darin sehen und den negativen Seiten begegnen. Was auch und insbesondere für die Kommunikation gilt: Lasst uns achtsam und beim Gesprächspartner sein und sehen, was das Gegenüber sagt.

Regel Nr. 3: Annehmen
Jeden Tag hören wir gerade von offizieller Seite, was wir noch tun dürfen und was wir nun tun müssen. Was hilft es, sich dagegen aufzulehnen? Wir sollten eher nicht mehr verhandelbare Situationen akzeptieren und Handlungsoptionen erlangen und umsetzen. Der Situation oder der/dem Gesprächspartner*in mit einem „Ja, genau... und“ statt einem Ja, aber“ begegnen. Was kann alles Neues, Kreatives, Schönes entstehen, wenn wir unsere Pläne zusammentun!