FREO e.V. stellt Grundlagenstudie vor
vom 05.09.2024 veröffentlicht über meinMemoIn einer digitalen Veranstaltung hat FREO – Freie Ensembles und Orchester e.V. die zentralen Ergebnisse der Grundlagenstudie zu freien Klangkörpern in Deutschland präsentiert. Lena Krause, Geschäftsführerin des FREO e.V., stellte den rund 50 Teilnehmenden die primären Erkenntnisse der Grundlagenstudie „Freie Ensembles und Orchester in Deutschland – Charakteristika einer vielfältigen Landschaft“ vor, die Mitte August veröffentlicht wurde.
Die Studie gibt Aufschluss über die Verteilung freier Klangkörper in Deutschland, die Vielfalt der Genres, die Zahl der Neugründungen und ihre Zusammensetzung. Sie benennt charakteristische Organisationstrukturen, Formen der Zusammenarbeit sowie gängige Rechtsformen und Finanzierungsarten. Sie zeichnet außerdem ein klares Bild der Herausforderungen und Sorgen, mit denen freie Ensembles und Orchester zu kämpfen haben.
In der Diskussion, moderiert von Thilo Braun, wurde die Innovationsfreude, Risikobereitschaft und demokratische Vorbildfunktion freier Ensembles thematisiert. Dazu sagte Christian Fausch, künstlerischer Manager des Ensemble Modern und Vorstandsvorsitzender des FREO e.V.: „Wenn man sich als Musiker:in für eine Institution wie dem Ensemble Modern entscheidet, dann ist das eine Grundsatzentscheidung. Dann will man mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Und man muss auch Verantwortung übernehmen. Ein Ausklinken ist nicht möglich, weil man mit dem persönlichen wirtschaftlichen Risiko und mit der eigenen Reputation als Musiker:in involviert ist und jede Entscheidung mittragen muss. Grundvoraussetzung ist die Bereitschaft, auch Dinge mitzutragen, die keine persönlichen Herzenzanliegen sind und diese mit dem gleichen vollen Engagement auf die Bühne zu bringen. In diesem Sinne sind freie Ensembles ein Best-Practice-Beispiel für gelebte Demokratie im täglichen Leben.“
Ergebnisse der Studie zeigen aber auch, dass mittel- und langfristige Finanzierung für freie Klangkörper große Herausforderungen sind. „Angesichts dessen sind geplante Kürzungen, wie sie beispielsweise dem Musikfonds im Haushalt 2025 drohen, eine weitere Bedrohung für die Szene“, sagt Lena Krause, Geschäftsführerin von FREO e.V. „Grundsätzlich zeigt die Studie, dass die förder- und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen endlich den Entwicklungen in der Klangkörperlandschaft angepasst werden müssen, um den Bedarfen der Freien Szene Rechnung zu tragen.“
Die gesamten Studienergebnisse liegen als umfassender Bericht und als illustrierte Kurzfassung vor. Beide Varianten finden Sie hier zum Download.
Die Studie basiert auf einer Evaluation, die vom Deutschen Musikrat in Kooperation mit FREO e.V. im Rahmen des Programms zur Ensembleförderung „NEUSTART KULTUR: Erhalt und Stärkung der Infrastruktur für Kultur in Deutschland – Freie Musikensembles“ konzipiert und erstellt wurde. Durchgeführt vom Institut EDUCULT – Denken und Handeln in Kultur und Bildung. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Weitere Informationen über FREO – Freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V. finden Sie unter: www.freo-netzwerk.de