Die Bremer Stadtmusikanten
vom 23.04.2017 veröffentlicht über meinMemoDas Schicksal und die Musik führen sie zusammen – die Bremer Stadtmusikanten. Da begegnen sich vier tierische Kumpel, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Ein erschöpfter Esel, ein imposanter Hahn, ein unterwürfiger Hund und eine verwöhnte Katze. Eine Combo auf dem Weg zum Erfolg – der Verlauf ist bekannt. Das Ensemble percussion posaune leipzig interpretiert die Geschichte der vier tierischen Gesellen auf eine neue und amüsante Art. Der Berliner Komponist Frank Schwemmer hat das Werk 2012 eigens für das Leipziger Ensemble als kammermusikalische Dichtung für drei Posaunen und Schlagzeug geschrieben. Schon allein dies weckt Neugier. „So haben Sie die Geschichte sicher noch nicht gehört und gesehen“, sagt Ensembleleiter und Bassposaunist Joachim Gelsdorf. In zehn rein musikali¬schen Episoden werden Elemente der Geschichte und die Charakteristik der Protagonisten nachgezeich¬net. Mit stark theatralischen Momenten präsentieren die Musiker eine ungewöhnliche Interpretation eines alten Klassikers der Gebrüder Grimm.
Visuell ergänzt das Riesenbuch mit Illustrationen des Leipzigers Ulrich Hoepfner die zehn Bilder der kammermusikalischen Dichtung.
Die temporeich entwickelte Aufführung mit einer Fülle von szenischen Ideen ist famos realisiert. Spielerisch leicht wirkt die Balance zwischen Mensch und Tier und die Überlebenskunst der Abgehalfterten. Die Moderation ist Kind gerecht und unterhaltsam. Lebendige Mimik und Gestik der Musiker verstärken die Wirkung der Szene. Musikalisch qualitätsvoll und vielgestaltig, instrumental vorzüglich: von klassischen Jagdmotiven bis zu einer eindrucksvollen Vielfalt an Klanginstrumenten von Percussionist Wolfram Dix.
Die Vertonung des Grimmschen Märchens ist ein Exempel an Originalität und einer Fülle an Kuriosa. Fazit: Eine vorzüglich realisierte Geschichte – erzählt in 45 Minuten. Das Konzert verspricht garantiert ein tierisches Vergnügen für Fünfjährige und Erwachsene.