Das Grüne Zelt
vom 16.07.2015 veröffentlicht über meinMemo35. Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart/ Losberger baut recycelte Zelthalle
Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist eine mehrtägige Großveranstaltung, die jedes zweite Jahr an wechselnden Orten in Deutschland ausgetragen wird. In diesem Jahr fand der Kirchentag unter dem Motto „Damit wir klug werden“ vom 3. bis 7. Juni in Stuttgart statt. Nicht nur die sommerlichen Temperaturen führten zu einer harmonischen Veranstaltung mit fast 100 000 Dauerbesuchern verschiedenster Herkunft und Religion. Auch die kurzen Wege zwischen den Veranstaltungsorten mitten in der Stadt und das großzügige Rahmenprogramm mit Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden machten den Kirchentag zu einem Erlebnis.Für die unterschiedlichen Veranstaltungen wurde eine Fläche von fast 45 000 qm mit Zelten überbaut. Dieses Ausmaß war auch für die Veranstalter und Planer bisher einmalig. Insgesamt 26 Großzelte und 256 kleinere Zelte bildeten im NeckarPark das Zentrum des Kirchentages. Die Zelthallen wurden als Veranstaltungs-, Lager- und Essensräume sowie als Messehallen verwendet. Als 2014 die Entscheidung fiel, nicht die Landesmesse Stuttgart zu nutzen, sondern mitten in der Stadt Kirchentag erlebbar zu machen, wurde auch hier auf Umweltfreundlichkeit geachtet. Bei den Zelten standen daher ressourcenschonende Produkte, Zeltbestandteile mit langer Lebensdauer sowie recycelte Materialien im Vordergrund.
Mobile Raumlösungen unter ökologischen Aspekten
Seit Jahren versucht der Kirchentag, sich nachhaltig weiterzuentwickeln. In Stuttgart wurden neben bewährten Projekten zur Nachhaltigkeit, wie beispielsweise dem Projekt „KleVer“ (klima-effiziente Verpflegung) oder der Stromproduktion von Windanlagen mit Kirchentagsbeteiligung, auch neue Wege eingeschlagen. Schon im Vorfeld hatte man in gemeinsamen Workshops mit Losberger ausgelotet, wie Zelte besonders umweltfreundlich gestaltet werden können. Das Unternehmen aus Heilbronn ist zertifiziert nach DIN ISO 14001 (Umweltmanagement). Die Produkte, der dazugehörige Service sowie Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit sind bei Losberger untrennbar miteinander verwoben. Die Zeltsysteme sind durch mehrere Produktlebenszyklen und eine lange Nutzungsdauer geprägt. Bestandteile des Baukastensystems werden nicht zwangsläufig aus dem Sortiment genommen, sondern erfahren mehrere Einsatzarten. Neben Aufrüstung und Reparatur entsteht durch die Wiederverwendung der Produkte eine intensivere Nutzung, die Ressourcen spart.
Gemeinsam mit den Verantwortlichen des Evangelischen Kirchentages stellte Losberger nun das „Grüne Zelt“ vor. Dabei handelte es sich um einen Zeltaufbau, bei dem viele Bauteile zu einem nachhaltigen Raumkonzept beigetagen haben. Bei der Materialwahl und der Ausstattung wurden dabei Kriterien einer nachhaltigen Beschaffung zugrunde gelegt. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf den verwendeten unterschiedlichen Dachplanen. Für eine bessere Energienutzung konnten lichtundurchlässige oder lichtdurchlässige Planen eingesetzt werden. Je nach Verwendungszweck und Jahreszeit tragen diese Planen zum besseren energetischen Raumklima bei. Ebenso wurden Losberger Thermodachplanen mit Membrantechnik verbaut. Diese besitzen druckwächterregulierte Luftpolster mit deutlich höheren Wärmedämmeigenschaften als Standardplanen.
Zeltplanen verschiedener Altersstufen und Materialien machten weiterhin die Langlebigkeit und die unterschiedlichen Entwicklungs- und Verwendungsstufen deutlich. Highlight beim „Grünen Zelt“ waren aber die Patchwork-Planen. Diese wurden aus Reststoffen und Verschnittware der Losberger Planenproduktion hergestellt. Dabei legte man Wert darauf, dass der „Abfall“ nicht weggeworfen, sondern wiederverwendet wurde. Hierdurch entstand ein ganz neues Produkt, welches zum ersten Mal auf dem Kirchentag zum Einsatz kam. Die Größen der zusammengesetzten Planen spielten keine Rolle, das Flickwerk wurde für das „Grüne Zelt“ in einer Länge von 40 Metern angefertigt.
30 000 qm Zeltlandschaften in 14 Tagen
Neben dem „Grünen Zelt“ stellte Losberger für den Kirchentag insgesamt rund 30 000 qm Zelthallen an drei Standorten in Stuttgart: im NeckarPark und an den Güterbahnhöfen Süd und Nord. Der Aufbau dauerte zwei Wochen, das Losberger Team bestand aus bis zu 40 Arbeitskräften pro Tag. Die drei größten Zelte hatten eine Fläche von 3 000 qm, 50 Meter breit und 60 Meter lang, so groß wie ein Fußballfeld. Das gesamte Material für den Kirchentag wurde in über 50 Sattelzügen vom Hauptstandort Bad Rappenau nach Stuttgart transportiert. Unter dem eigens aufgestellten Motto „Atemlos“ wurden die Zelte nach Veranstaltungsende von Losberger in nur neun Tagen wieder abgebaut und verladen, da bereits am 18. Juni eine weitere Veranstaltung viele Menschen nach Stuttgart zog: das Konzert von Helene Fischer. Bis dahin mussten die bebauten Parkplatzflächen der Mercedes-Benz Arena im NeckarPark wieder zur Verfügung stehen.