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28. Oktober in Berlin: 2. Großdemo der Veranstaltungswirtschaft

vom 23.10.2020 veröffentlicht über meinMemo

#OnFire. Wir brennen für unsere Jobs. Aber jetzt brennen wir ab. Die Branche steht in Flammen! Trotzdem kämpfen wir weiter ums Überleben, mit aller Kraft.

Mit der ersten Hauptstadtdemo der Veranstaltungswirtschaft am 9. September war es den 15.000 Demonstranten gelungen, einen Rettungsdialog mit der Bundesregierung anzustoßen. Ihre Not wurde erstmals ernstgenommen. „In einigen Hilfsprogrammen wie den Überbrückungshilfen ist noch Luft, weil sie weniger stark als befürchtet beansprucht wurden. Dies erlaubt maßgeschneiderte Programme etwa für die Veranstaltungswirtschaft“ stellte Finanzminister Olaf Scholz letzte Woche gar in Aussicht. Auch aus dem Bundeswirtschaftsministerium ist zu erfahren, dass die Akutlage der Branche erkannt ist. Doch Entscheidungen, die Menschen des sechstwichtigsten Wirtschaftszweigs vor dem unmittelbar bevorstehenden Untergang zu retten, fehlen weiterhin.

2. Großdemonstration in Berlin
Deshalb kommen die Soloselbstständigen, Mitarbeiter und Betriebe der Veranstaltungswirtschaft am 28. Oktober erneut zur Großkundgebung nach Berlin. Um 10:00 Uhr startet der LKW-Demonstrationszug am Olympischen Platz und vereinigt sich um 12:05 Uhr mit dem Fußmarsch am Alexanderplatz. Sie treffen anschließend gemeinsam am Brandenburger Tor ein, wo von 14:30 Uhr bis 16:00 Uhr die Schlusskundgebung stattfindet. Zahlreiche nationale Künstler, Kulturvertreter und Politiker haben ihre Teilnahme zugesagt.

Akute Notsituation, keine Hilfe in Sicht
Über 90 Prozent des Wirtschaftszweigs sind seit mehr als sieben Monaten ohne Einnahmen. Die Lage verschärft sich zusehends. Die Branche hat über eine Million direkt Beschäftigte, 170.000 mehr als die Automobilhersteller. Insgesamt werden 130 Mrd. Euro umgesetzt. Mit allen Teil- und Zuliefermärkten werden veranstaltungsbezogene Umsätze von mehr als 264 Mrd. Euro generiert. Ein Beitrag zum BIP von 151,47 Mrd. Euro wird geleistet. Damit ist die Veranstaltungswirtschaft größer als das Bauhauptgewerbe. Die Wirtschaftshilfen reichen auch im aktuellen Phase-II-Programm nicht zum Überleben. Dies liegt u.a. an der Deckelung der Hilfsbeträge auf 50.000 Euro und der mangelnden Anerkennung von Kostenarten wie Abschreibungen, Unternehmensmieten und Personalkosten über 20%. Dies ist insbesondere für die größeren Mittelständler der sehr mittelständischen Branche kritisch. Für die branchenprägenden vielen soloselbstständigen Einzelunternehmer ist die Situation ebenfalls katastrophal. Der Wirtschaftszweig befindet sich seit d n jüngsten Verschärfungen der Corona-Maßnahmen in einer noch dramatischeren Lage. In den letzten Tagen sind die Restumsätze eingebrochen. Der Rückgang liegt nun bei 90-100 Prozent. Nach wie vor vermisst die Branche maßgeschneiderte und zielgerichtete Hilfen seitens der Bundesregierung. Dies wird dazu führen, dass ein überaus erfolgreicher Wirtschaftszweig direkt vor dem Aus steht.