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Mit dem Motorrad ans Nordkap: Ein lebensveränderndes Abenteuer für den guten Zweck

265.200 Kilometer hat der Eventsack von memo-media im vergangenen Jahr auf seinen Reisen für den guten Zweck zurückgelegt. Gut 8.000 davon gehen auf das Konto von Birk Sander und seiner Lebensgefährtin Anja, die mit ihren Motorrädern vom Saarland aus über das Baltikum bis ans Nordkap nach Norwegen gefahren sind. Ein Abenteuer, das beide bis an ihre Grenzen getrieben und ihre Sicht aufs Leben völlig verändert hat.

Wer sich durch die Bildergalerie zu unserer #memoaroundtheworld-Aktion klickt, sieht vor allem Fotos der Kategorie „Sommerurlaub“. Der Eventsack am Strand von Indonesien, neben einem Erfrischungsgetränk unter der Sonne Südafrikas oder vor der Akropolis in Athen. Die memo-media Verlags-GmbH spendet für jeden zurückgelegten Kilometer Geld für eine Wasserfilteranlage im Togo.

„Am Ziel unserer Träume – das Ende der Straße gen Norden“

Eines der Urlaubsfotos ist anders. Darauf zu sehen sind ein Mann und eine Frau Mitte 40 in Motorradkluft, die den Eventsack gespannt zwischen sich halten wie das Band an der Ziellinie eines Langstreckenlaufs. Beide sehen abgekämpft, aber auch sehr zufrieden aus. Neben ihnen stehen zwei schwer bepackte Motorräder. Im Hintergrund ragt aus der kargen Landschaft das Gerippe einer metallenen Weltkugel in den Himmel. Unter dem Post heißt es: „Am Ziel unserer Träume – das Ende der Straße gen Norden“.

„Das war eine unglaubliche Reise“, schwärmt Birk Sander heute, gut acht Monate nach seiner Rückkehr in die Zivilisation. Acht Wochen waren er und seine Lebensgefährtin Anja auf ihren Motorrädern unterwegs in Richtung Nordkap. Sie schliefen im Zelt in der Wildnis, trotzten Wind und Wetter und lernten andere Kulturen kennen und den Wert des einfachen Lebens zu schätzen.

Nordkap-Tour als Auftakt des Projekts „Adventure Calling“

Schon seit seiner Jugend hat Birk Sander von einer Weltreise auf dem Motorrad geträumt, erzählt er. Das Arbeitsleben machte ihm aber zunächst einen Strich durch die Rechnung. Der 46-Jährige, der schon immer ein Faible fürs Abenteuer hat, arbeite lange Zeit als Stuntman und gründete schließlich seine eigene Eventagentur K5 Event, bezeichnenderweise benannt nach einem der höchsten Berge der Welt.

Als er Anja kennenlernte, rückte das Thema mit der Weltreise wieder in den Fokus. „Sie hatte den Traum, mit dem Motorrad ans Nordkap zu fahren. Also habe ich sie gefragt, ob sie mich mitnimmt.“ Die Beiden nannten das Projekt „Adventure Calling“, riefen einen Blog ins Leben und entschieden sich dazu, das Interesse potenzieller Sponsoren mit einem ersten Trip ans Nordkap anzufeuern. Eine essentielle Sache fehlte aber noch: Anja musste erst mal ihren Motorradführerschein machen.

Der harte Winter in Norwegen zwingt das Paar zu einem Umweg über das Baltikum

Der direkte Weg über Dänemark mit der Fähre an die Südspitze Norwegens war wegen des langanhaltenden und starken Winters keine Option. Also wählten sie den deutlich längeren Weg durchs Baltikum, also über Polen, Litauen, Lettland und Estland. Von dort sollte es mit der Fähre nach Finnland gehen und von Helsinki knapp 2.000 Kilometer an der russischen Grenze entlang bis ans Nordkap.

„Wir wussten morgens nie, wo wir am nächsten Tag aufwachen würden“, erzählt er. Ihr Zelt schlugen Birk Sander und Anja meist abseits von den Straßen im Wald auf. In den Luxus eines Campingplatzes und den damit verbundenen Annehmlichkeiten wie einer heißen Dusche oder vernünftiger Toiletten kamen sie oft tagelang nicht. Dafür wussten sie andere Dinge mehr zu schätzen: Zu unverzichtbaren Reisebegleitern wurden der Benzinkocher, der nicht nur der Nahrungszubereitung diente, sondern gleichzeitig als Notfallreserve für die Motorräder herhalten musste, ein Klappspaten und die Kaffeekanne („Ganz wichtig für das tägliche Wohlbefinden“). Ein doppeltes Paar Schuhe und weitere überflüssige Klamotten hingegen schickten die Beiden von einem Postamt in Litauen in die Heimat zurück. „Wir sind durch sehr arme Gegenden gefahren, da merkt man schnell, wie wenig man eigentlich zum Leben braucht.“

WhatsApp aus der finnischen Wildnis an die Freunde in Deutschland

Zur Orientierung hatten sich die beiden Deutschen noch in der Heimat Straßenkarten gekauft, unterwegs stellten sie sehr zu ihrem Erstaunen aber schnell fest, dass das Mobilfunknetz in Nordeuropa häufig sogar besser ausgebaut war als in Deutschland. „Wir haben in der Wildnis tagelang keine Menschenseele gesehen, standen einmal mitten im Wald sogar direkt vor einem Elch, aber trotzdem hatten wir abends im Zelt LTE und konnten unseren Freunden in Deutschland Nachrichten schicken. Das war verrückt.“

In Polen kamen sie an den zersprengten Bunkeranlagen des Führerhauptquartiers Wolfsschanze vorbei. In Litauen verschlug ihnen der Berg der Kreuze völlig die Sprache. Bei der Überfahrt von Estland nach Finnland fanden sich die beiden plötzlich auf einem Partyschiff voller betrunkener Finnen wieder, und ein paar Tage später brachte sie die Angst vor Bären um den Schlaf. „Der Kontrast zwischen Zivilisation und absoluter Wildnis, den wir in den acht Wochen erlebt haben, war enorm.“

Touristen mit Gucci-Handtaschen am Ende der Welt

Besonders deutlich wurde das noch mal am Ziel ihrer Reise, am Nordkap. Ein unwirtlicher Fels, der in die eisige Bärensee ragt, zig Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt, wo im Mai die Sonne gar nicht mehr untergeht. Weiter nördlich kommt man von hier aus nur noch mit dem Boot. Und doch befanden sich dort ein Souvenir-Shop, ein Museum und ein Restaurant, in dem sich Birk Sander und seine Lebensgefährtin den Luxus von frischen Waffeln und Kaffee für 25 Euro gönnten.

„Es ist skurril: Dort, am Ende der Welt, karren riesige Kreuzfahrtschiffe im 15 Minuten-Takt Tausende von Touristen heran. Die stöckeln mit ihren Gucci-Handtaschen an Land, knipsen ein Foto und gehen wieder an Bord, während wir ein paar Meter weiter nach fünf Wochen in der Wildnis völlig versifft von unseren Motorrädern steigen.“ Für ihr eigenes Erinnerungsfoto mit dem Eventsack krochen Birk Sander und Anja extra um 6 Uhr morgens aus dem Zelt. „Um die Uhrzeit ist es verdammt kalt und stürmisch, aber eben auch menschenleer.“

Die Rückkehr ins echte Leben

Und dann fiel der Satz, der Birk Sanders besonders in Erinnerung geblieben ist: „Komm, wir fahren wieder heim!“ „Nach der langen Zeit unterwegs ist es ein komisches Gefühl zu wissen, dass es wieder zurück ins echte Leben geht.“

Und so war der Weg gen Süden tatsächlich ein Weg zurück in die Zivilisation. Mit jedem Tag, den sie der Heimat näherkamen, wurde es wärmer. Der Tag-Nacht-Rhythmus kehrte zurück, die Straßen wurden besser, die Häuser zahlreicher. Die Strecke an der zerklüfteten norwegischen Ostküste entlang, vorbei an malerischen Fischerdörfern und Fjorden war noch mal ein Highlight. Bei ihrer letzten Nacht im Zelt auf einem Rastplatz in Deutschland wurden sie fast von Stechmücken aufgefressen. Willkommen daheim.

„Wir leben viel intensiver und angstfreier“

„Viele Menschen sitzen jeden Tag am PC und träumen von einer solchen Tour. Wir haben es einfach gemacht und dabei so viel übers Leben, über andere Menschen und uns selbst gelernt“, sagt Birk Sander rückblickend. „Seitdem leben wir viel intensiver und angstfreier.“ Für seine Eventagentur hat er eine ganze Menge Ideen und Anregungen mitgebracht: „Ich habe unterwegs so viele Dinge gesehen, die sich perfekt eignen für die Eventszene. Ihr dürft gespannt sein.“ Auch die nächste längere Motorradtour ist schon in Planung. Nur das Ziel steht noch nicht ganz fest. Vielleicht Nepal, die Mongolei oder Südamerika. Oder doch mit dem Eventsack nach Togo?

Wer Birk Sander kennenlernen oder ihn sogar bei seiner nächsten Tour unterstützen möchte, findet hier die Kontaktdaten. Er hat außerdem einen Kalender mit den Fotos zu seiner Reise herausgebracht.

Wirklich interessant, oder?! Übrigens: Das richtige Unterhaltungsprogramm macht jede Veranstaltung unvergesslich. Wenn du auf der Suche nach einer Idee für deine nächste Feier bist, schau doch mal bei www.goforartists.com vorbei. Ein Angebot für die kinderleichte Künstlerbuchung vom Team von memo-media.