Manon & Co: Stilvolle Dinnermusik der etwas anderen Art
Jimy Hendrix, Stevie Wonder und ABBA: Allein an der Musikauswahl merkt man schon, dass es sich bei der Damenband Manon & Co. nicht um ein gewöhnliches Streichquartett handelt. „Die Frage ist, was man auf Streichinstrumenten noch alles spielen kann außer Mozart und Beethoven“, sagt Bandleaderin Petra-Manon Hirzel. Und das Konzept geht auf. Egal, ob das Ensemble auf Galas Dinnermusik spielt oder als Walkact Firmenevents und Messen auflockert.
Petra-Manon Hirzel kennt die Vorurteile nur zu gut: „Streichquartette werden immer gleich mit Klassik in Verbindung gebracht“, sagt sie. „Aber wir wollten nicht die 56. Variante von Beethovens berühmten Werken spielen. Solche Gruppen gibt es wie Sand am Meer.“ Also gründete sie vor gut 13 Jahren ein Streichquartett, das seitdem allen Klischees trotzt und sich damit deutlich von der Konkurrenz abhebt: vier sympathische Musikerinnen mit bester klassischer Ausbildung, die auf Streichinstrumenten moderne Musik für den gehobenen Anspruch spielen.
Wobei die Band genaugenommen zu siebt ist: die Stammbesetzung plus Aushilfen, die bei Bedarf einspringen. „So sind wir viel flexibler und können gut durchwechseln, wenn bei einer von uns kurzfristig etwas dazwischenkommt“, sagt Petra-Manon Hirzel.
Von „Electric Strings“ bis hin zum Klassik-Konzert in Barockkostümen
Vor allem bei den männlichen Zuhörer kommt die geballte Frauenpower gut an, wie Petra-Manon Hirzel mit einem Augenzwinkern verrät: „Wir spielen häufig die Dinnermusik für Managementtreffen von größeren Firmen und da sind meist über 90 Prozent Männer. In solchen Fällen ist es sicherlich ein Vorteil, dass wir eine reine Damenband sind.“
Die musikalische Bandbreite von Manon & Co. reicht von Jazz über Pop und Rock bis hin zu Film-Soundtracks. Zu entsprechenden Anlässen wie zum Beispiel Konzerten im Schloss Heidelberg spielen die Damen aber auch ganz klassisch Werke von Mozart oder Beethoven – auf Wunsch auch in originalgetreuen Barockkostümen. Das neueste Highlight im Programm sind die „Electric Strings“, eine Stilrichtung, die sich seit David Garrett und Lindsey Sterling weltweit großer Beliebtheit erfreut. Dabei interpretiert die Gruppe auf elektrischen Streichinstrumenten sowohl klassische als auch moderne Stücke. Wie das aussieht, sehen Sie hier.
Dinnermusik gibt es bei Manon & Co. „unplugged“ und ohne Notenständer
Bei Veranstaltungen mischen sich die vier Musikerinnen am liebsten als Walkact unter die Gäste. Dieses Format eignet sich nicht nur für Messeauftritte und Stehempfänge, sondern auch für Dinnermusik. Dabei ziehen sie von Tisch zu Tisch, spielen überall ein paar Minuten und laufen dann weiter. Petra-Manon Hirzel. „Das ist unkompliziert, wir haben den direkten Kontakt zu den Gästen und da wir „unplugged“ spielen, wird es während des Essens auch nicht zu laut.“ Auf der Bühne bekommen die Instrumente natürlich Unterstützung von Verstärkern, damit die Musik auch im letzten Winkel des Zuschauerraums optimal zu hören ist.
Beeindruckend ist, dass die Musikerinnen alle ihre Songs auswendig spielen können und deshalb komplett auf Notenständer verzichten. Wünscht sich ein Kunde im Vorfeld ein Lied, das die Gruppe noch nicht im Repertoire hat, kann es gut sein, dass sich Petra-Manon Hirzel der Sache annimmt und eine Fassung für Streichinstrumente schreibt. Das sei allerdings jedes Mal eine neue Herausforderung und mit großem zeitlichen Aufwand verbunden, wie sie erklärt: „Für ein Piano ist das relativ leicht, aber bei einem Streichquartett sieht das schon ganz anders aus.“ Momentan sitzt sie an einem Arrangement für „The Scientist“ von Coldplay. Geplant ist für die nähere Zukunft auch ein Flamenco-Programm, bei dem ein Gitarrenspieler die Gruppe begleiten wird. Der Stoff und die Ideen scheinen Manon & Co. also zum Glück nicht auszugehen.
Manon & Co. ist übrigens auch auf Facebook und Google+ vertreten.