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Virtuose am Diabolo – Diabolo-Künstler Jan Himself

Es geht mir gut – ich sitze beim Stadtfest in der Sonne an der Promenade, ein Eis in der Hand. Der nächste Auftritt beim Straßentheater wird angekündigt: Diabolo-Künstler Jan Himself!

Ein Mann im gutsitzenden Anzug betritt die Bühne. Mit Dutt! Hat er wirklich Haare bis zur Hüfte?  Plötzlich wirbelt sein pinkes Diabolo durch die Luft. Ich kann ihm mit den Augen kaum folgen. Links, rechts, oben, unten – und dann öffnet er sein Haar. Wirklich hüftlang! Johlen, Klatschen, Begeisterung nicht nur unter den weiblichen Zuschauern. Auch ich muss herzhaft lachen, so gut ist der Überraschungseffekt. Jede Bewegung sitzt, ist auf den Punkt. Jeder Blick und jedes Lächeln. Jan ist sympathisch und charmant und genau damit spielt er. Das passt zu ihm.

Der coole Diabolo-Künstler hat sogar schon Dieter Bohlen überzeugt.

Der coole Diabolo-Künstler hat sogar schon Dieter Bohlen überzeugt.

Zwei Minuten reichtem dem Diabolo-Künstler für ein „Ja!“ bei Dieter Bohlen

Auch in Varietés, als Show-Act bei Galas oder bei Fashion-Events begeistert der 30-jährige Diabolo-Künstler sein Publikum. Zuletzt hat er den memo-media-Sonderpreis beim Kleinkunstfestival auf Usedom gewonnen. Die großen Namen des Showbiz verzückt er aber nicht weniger: Dieter Bohlen entlocken die wenigsten ein Lob, Jan aber hat ihn und andere europäische Supertalent-Juroren mit einem nur zweiminütigen Show-Act um ein „Ja!“ erleichtert.

„Ein geiles Gefühl. Natürlich ist das ’ne Show und hinter den Kulissen geht es anders zu. Da kommt man dann als Künstler auch etwas zu kurz. Aber ein Millionenpublikum hat man ja auch nicht alle Tage“, schwärmt der Deutsch-Schweizer. Die Bodenhaftung verliert er dabei nicht: „Ich will mich jetzt aber auch nicht nur in ein Format zwängen, mich reizt die Abwechslung. Kleine Bühnen, große Galas, Varieté oder Zirkus. Am Abend muss man die Leute anders unterhalten als nachmittags beim Familienfest. So ist jedes Publikum anders, das mag ich. Außerdem sind zwei Minuten einfach nicht genug. Ein guter Gig dauert etwa sieben Minuten, das funktioniert super. Ich kann aber mittlerweile aber auch gut ein 45-Minuten-Programm füllen.“

Im Cyr Wheel begeistert Jan seiner Zuschauer ebenso.

Im Cyr Wheel begeistert Jan seiner Zuschauer ebenso.

Artist mit Abwechslung

Sein Showreel zeigt, dass das keine leeren Worte sind. Jan Himself und sein Diabolo, die beiden sind aufeinander eingespielt. In den 15 Jahren seiner Artisten-Berufung hat er sich aber noch mehr angeeignet. Das Cyr Wheel gehört auch dazu, eine Art Rhönrad mit nur einem Reifen. Damit wirbelt er stilecht in Anzug und Krawatte über die Bühne oder den Stadtplatz. Jan liebt, was er macht, das lässt er seine Gäste spüren. Und wenn die ihm ganz nahekommen, dann zaubert er aus dem Ärmel: Mit Close-Up Magie bringt Jan sein Publikum oder kurzerhand auch mal den Sitznachbar im Flieger zum Staunen.

Mit Close-Up-Zauberei verblüfft Jan Himself sein Publikum.

Mit Close-Up-Zauberei verblüfft Jan Himself sein Publikum.

Die Rolle des Nachwuchsdesigners hat er selbst sich auf den Leib geschnitten. Immer ein wenig Over-the-Top – so ist Jan auf der Bühne. Aber das ist gut so, das unterhält und genauso gefällt er den Leuten. Man neigt fast dazu, ihn mit diesem Wissen mit einem sehr, wirklich sehr jungen Karl Lagerfeld zu vergleichen – der sich mit Dutt und Sonnenbrille eine Marke aufgebaut hat. Auch Jan baut, seitdem er 16 ist, an seiner Marke. Ganz offiziell sogar – und mit Studium. Als Bachelor of Circus Arts (Codarts, Rotterdam) hat er sein Können (und seinen Körper) über Jahre trainiert und immer weiter perfektioniert. Auch deswegen macht er wohl auch im Anzug eine so unverschämt gute Figur. Er schreckt nicht davor zurück, Anzüge auch mit Leggins zu kombinieren – und trägt die Haare lieber offen. Eins ist sicher – Jan Himself ist ganz Jan himself.

Lieber Jan, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des memo-media Sonderpreises beim Internationalen Kleinkunstfestival auf Usedom.