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werner audio stattete Philharmonie Berlin mit neuer Beschallungsanlage aus

vom 20.02.2008 veröffentlicht über meinMemo

Die Berliner Philharmonie, Heimat der Berliner Philharmoniker und spätestens seit der langen Zusammenarbeit mit dem „Jahrhundert-Dirigenten" Herbert von Karajan weltbekannt, ist eines der kulturellen Symbole der Stadt. Kürzlich wurde der Große Saal der Institution von werner audio mit einer neuen Beschallungsanlage ausgestattet.


Konzertsaal mit Format

Die Berliner Philharmonie, Heimat der Berliner
Philharmoniker und spätestens seit der langen Zusammenarbeit mit dem
„Jahrhundert-Dirigenten" Herbert von Karajan weltbekannt, ist eines der
kulturellen Symbole der Stadt. Kürzlich wurde der Große Saal der Institution von
werner audio mit einer neuen Beschallungsanlage ausgestattet.



Beschallungsanlage für die Philharmoniker? Brauchen
die das? Im Prinzip nein, denn weder der Raum noch das Orchester sind auf
elektronische Unterstützung angewiesen. Die Vielzahl ganz unterschiedlicher
Aufführungen inklusive Sprechbeiträgen in der Philharmonie setzen dann aber
doch wieder eine leistungsfähige Beschallungsanlage voraus, die dem Anspruch
des ehrwürdigen Hauses gerecht zu werden hat.



Die Berliner Philharmonie wurde 1960 bis 1963 von
Hans Scharoun erbaut und gehört heute zusammen mit dem Kammermusiksaal, der
zwischen 1984 und 1987 neben der Philharmonie auf der Basis der ursprünglichen
Planung Hans Scharouns nach den Plänen von Edgar Wisniewski entstand, und
anderen Gebäuden zum Kulturforum Berlin am Potsdamer Platz. Das Gebäude ist
asymmetrisch und zeltartig konturiert mit einem pentagonalen großen
Konzertsaal. Das führte dazu, dass die Berliner in Anspielung auf den
ehemaligen Chefdirigenten auch gern vom „Zirkus Karajani" sprachen.



Die Sitze bieten durch die ringsum unregelmäßig
ansteigenden Logenterrassen von allen Seiten gleich gute Sicht auf die in der
Mitte platzierte Bühne. Dies führt zu raumakustischen Problemen, die mit einer
besonderen Wandkonstruktion und gebauschten Stoffflächen an der Decke so gut
gelöst wurden, dass man auf allen Plätzen eine hervorragende Akustik genießen
kann. Durch die Architektur wird die Trennung zwischen Künstler und Publikum
weitgehend aufgehoben. Künstler schätzen es, bei der Philharmonie „inmitten"
der Zuhörer zu sitzen, jene wiederum können die Akteure je nach Sitzplatz von
allen Seiten beobachten. Der große Saal der Philharmonie bietet 2.440
Sitzplätze, der Kammermusiksaal 1.180.



Die Philharmonie ist die Heimspielstätte der Berliner
Philharmoniker, eines der führenden Ensembles weltweit und seit 2002 unter der
Leitung des Briten Sir Simon Rattle. Das Orchester wird seit 2002 als Stiftung
des öffentlichen Rechts unter Trägerschaft des Landes Berlin organisiert und
verfügt derzeit über 129 Planstellen. Intendantin ist seit August 2006 Pamela
Rosenberg.



Die Planungen für die neue Beschallungsanlage
begannen zum Jahresbeginn 2007. Zunächst definierten die beiden Tonmeister
Klaus-Peter Groß und Kai Mielisch ihre Anforderungen und luden anschließend
geeignete Anbieter ein, ihr Konzept für eine maßgeschneiderte Anlage
vorzustellen beziehungsweise eine Probeinstallation durchzuführen. Nach diesem
Shootout fiel die Entscheidung zugunsten einer Anlage von Meyer Sound, die das
Berliner Unternehmen werner audio als Stützpunkthändler des amerikanischen
Herstellers angeboten hatte.



„Ein Konzertsaal von diesem Format mit seiner
wahrlich außergewöhnlichen natürlichen Akustik ist nur begrenzt mit einer
zusätzlichen elektroakustischen Beschallungsanlage belastbar", so Tonmeister
Klaus-Peter Groß. Für Groß war es daher entscheidend, ein System zu
konzipieren, welches das Sichtfeld nicht wesentlich behindert und dabei die
gewünschte hochklassige Beschallungsleistung zur Verfügung stellt. Da
klassische Musik ohne elektroakustische Verstärkung Hauptbestandteil des
Veranstaltungsplans ist, sollte das System bei Veranstaltungsformen mit
Beschallung die natürliche Akustik im Saal subtil unterstützen, ohne sich in
den Vordergrund zu drängen.



Die eigentliche Installation der Anlage begann im
Juli 2007 während der Sommerpause in der Philharmonie. Vorausgegangen war eine
detaillierte Systemplanung inklusive umfangreicher Simulationen. Einbau und
Feinjustierung zogen sich dann bis in den Herbst und fanden teilweise parallel
zum Probenbetrieb statt. Zu den Besonderheiten zählte der unbedingte Wunsch der
Philharmonie-Verantwortlichen nach einer dezenten Installation. Das galt sowohl
für die Sichtachsen, die unverstellt bleiben mussten, also auch die Auswahl der
eingesetzten Materialien. So wurden alle Lautsprecher in der RAL-Farbe 1015,
einem leicht getönten Weiß, lackiert, die Frontseiten mit einem gleichfarbigen
Schaumstoff ausgekleidet und die Lautsprecherrückseiten mit einem
Gitterlochblech als Sichtschutz ausgestattet, die werner audio als
Sonderkonstruktion individuell entworfen und von einem Metallbauunternehmen anfertigen
lassen hat.



Das installierte System aus Meyer Sound Komponenten bietet
eine vielfältig nutzbare Anordnung, die ein akzentuiertes Mono-Klangbild
erzeugt und die Ortung aus zwei Quellgebieten ermöglicht. Ein Center Array aus elf
M1D Ultra-Compact Curvilinear Array Loudspeaker wird durch fünf UPJunior
UltraCompact VariO Lautsprecher ergänzt, die für die Wiedergabe der Quellpunkte
sorgen. Die Platzierung dieses Center Arrays war bauseitig und unter
Berücksichtigung der Statik vorgegeben. Dabei wurden die Aufhängepunkte der
vorherigen Anlage genutzt - ebenfalls ein Line Array. Mit dieser Art der
Beschallung hatten die verantwortlichen Tonmeister gute Erfahrungen gemacht und
daher die Auswahl eines Line Arrays ins Pflichtenheft geschrieben. Ein zweites
Array aus sechs M1D Lautsprechern ist zusammen mit drei Arrays aus je zwei
UPJ-1P Compact VariO Lautsprechern direkt über dem Chorplatz auf der Bühne
hinten positioniert, während die Abdeckung der steil angeordneten oberen Sitze durch
einen Delay-Ring aus 18 UPJ-1P Lautsprechern an sechs Positionen erreicht wird.
Ein einzelner UPA-2P Compact Narrow Coverage Lautsprecher steht zusätzlich mit
Ausrichtung auf den Front of House Platz auf einem der oberen Ränge zur
Verfügung. Für die Steuerung der Delay-Zeiten und das Systemprocessing sorgt ein
Galileo Loudspeaker Management System von Meyer Sound, bestehend aus vier
Galileo 616 Einheiten.



Das System erntete sofort großes Lob von Seiten der durchaus
kritischen Konzertbesucher und der künstlerischen Mitarbeiter des Hauses. Groß,
der direkt in die Entscheidung über die Anschaffung des Meyer Sound Systems
involviert war, zeigt sich besonders zufrieden. „Die M1D in Verbindung mit den
anderen Komponenten des Systems erfüllt unsere Anforderungen hinsichtlich der
bei uns erforderlichen 360°-Abdeckung und des gewünschten Klangbildes und lässt
sich mit dem Galileo-System und der Möglichkeit, Einstellungen zu speichern, einfach
steuern. Das System fügt sich außerdem gut in die Saalarchitektur ein."



Fried Werner, Gründer und Geschäftsführer von werner
audio, stimmt zu: „Das Meyer Sound System bietet einen wirklich neutralen,
unverfärbten Klang, der sowohl für Sprache als auch musikalische Darbietungen
im Saal ideal ist."