Wieso HybridEvents ein großer Sprung in der Event-Evolution sind und was Eiscreme und Lagerfeuer mit Marketing zu tun haben.
„Dass es einen Wandel gibt, das war uns klar. Da haben wir schon vor Jahren begonnen uns drauf einzustellen und den Wandel vorzubereiten. Gut, die Geschwindigkeit und Wucht kam jetzt überraschend.“ Colja M. Dams, CEO von VOK DAMS worldwide, lacht, während er diese Bilanz über das letzte Jahr zieht: „Aber ich sehe hier durchaus große Chancen für unsere Branche und viele Entwicklungen, die uns einen starken Boost nach vorn geben werden. Und uns auf lange Sicht unverzichtbar machen. “
Ich muss gestehen, ich bin überrascht über diese Aussage. Ich habe mich mit Colja Dams, dem CEO von VOK DAMS worldwide verabredet, um eine Einschätzung über das vergangene und das kommende Jahr zu bekommen. Die gesamte Eventbranche ist hart von der Pandemie getroffen. Doch Dams wirkt ganz guter Dinge. Er berichtet von der Entwicklung in China, wo die Niederlassungen der weltweiten Live-Marketing Agentur als erste vom harten Lockdown in China betroffen waren. „Seit dem Sommer setzen wir in China schon wieder Live Events um – und die Nachfrage ist höher als zuvor.“ Die inhabergeführte Agentur VOK DAMS hat Teams in Deutschland, China, USA, Frankreich, Estland, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Brasilien, Spanien, Großbritannien und der Tschechischen Republik und so kann Dams von ganz unterschiedlichen Entwicklungen und Auswirkungen berichten. „Bei aller Unterschiedlichkeit kann man doch ganz klare Trends und Entwicklungen erkennen“, und mit hörbarem Enthusiasmus fügt Dams hinzu: „Das wird richtig spannend. Wir erleben aktuell einen Umbruch hin zu Hybrid Events. Hier steckt ein ganz immenses Potential. Das wollen wir heben.“
„Es gibt noch ein immenses Potential zu heben, wir stehen gerade erst am Anfang einer faszinierenden Entwicklung.“
Ich möchte von Colja M. Dams, der in der zweiten Generation die Agentur führt, wissen, wie er das letzte Jahr erlebt hat, und mit welchen Gefühlen er nun in das neue startet. Wir haben uns hierfür digital zusammengeschaltet. Dams berichtet aus seinem Studio.
Auch bei Hybrid Events, führt er aus, ginge es oftmals darum, dass die Menschen erst einmal erleben müssten, was es alles hier für Möglichkeiten gibt. „Die Technik wird in Deutschland oft als eine Art Lückenbüßer verstanden, dabei gibt es hier so viele spannende, kreative Möglichkeiten, Menschen miteinander ins Gespräch zu bekommen. Leider aber ist das übliche Vorgehen, dass wir einfach live Situationen oder Meetings eins-zu-eins in den digitalen Raum übertragen wollen. Das funktioniert aber nicht halb so gut und schöpft auch nur ein Minimum der Möglichkeiten überhaupt aus.“ HybridEvents sind die längst überfällige Weiterentwicklung in Events, die, so sagt er: „Vergleichbar mit der Evolution, als die ersten Lebewesen begannen nicht nur im Wasser, sondern auch an Land zu leben.“
Seit einigen Jahren schon setzt VOK DAMS auf das Konzept der „HybridEvents“, die eine Mischung aus digitalen und live-Formaten sind. Dass solche HybridEvents die Zukunft des Live Marketing sind, davon ist Dams überzeugt. Und wieder ist seine Begeisterung spürbar: „Diese Formate, die sowohl eine Teilnahme vor Ort als auch digital ermöglichen, die aber die Teilnehmer in Interaktion miteinander bringen, eine Begegnung auf Augenhöhe ermöglichen und jedem, egal ob er vor Ort oder vom Laptop aus dabei ist, echten Mehrwert bringen, das wird die Zukunft sein. “ Dams rechnet fest damit, dass es ein „Zurück zu dem Davor“ nicht geben wird. Dazu hätten sich auch der Umgang mit Geschäftsreisen und das neue digitale Arbeiten Unternehmen zu sehr geprägt. Aber er sieht auch die Zukunft der Branche optimistisch: „Events wird es weiterhin geben. Denn, wenn wir eins gelernt haben, dann ja wohl, dass wir soziale Wesen sind. Und das „Lagerfeuer-Gen“ in uns sucht und braucht den sozialen Austausch in Gruppen. Das wird weiterhin so bleiben. Nur die Art der Events wird sich verändern und mehr hybride und digitale Formate miteinander integrieren.
Digitale Weichen gestellt
Dass Dams schon als Schüler und Student begeistert war von IT und Technik hat das Unternehmen seit jeher geprägt. Nicht immer, so erzählt er lachend, war das von Vorteil: „Ich hatte schnell den Ruf eines Geek oder Nerd weg und das war für manchen der alten, kreativen Hasen hier vielleicht erstmal befremdlich.“ Dass dies aber keineswegs Kreativität ausschließt, zeigt die Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Als erste westliche Live-Marketing-Agentur öffnete VOK DAMS in China bereits 2004 eine Niederlassung. Und sehr früh beschritt sie schon vor einigen Jahren den Weg hin zur „Agilen Agentur“ und setzte immer mehr auf Digitalität. „Dass wir hier schon so früh die richtigen Weichen gestellt haben, dass wir darin geübt waren, digital und standort- und Länderübergreifend miteinander zusammenzuarbeiten, dass wir mit vielen Kunden bereits in agilen Prozessen zusammengearbeitet haben und dass die Teams gelernt hatten, mit viel Eigeninitiative und guten Abstimmungsschleifen Projekte voranzubringen. Während viele erst noch anfingen, Laptops an ihre Mitarbeiter zu verteilen, waren wir schon dabei, die ersten digitalen Events umzusetzen. Da hatten wir natürlich einen Startvorteil.“, führt Dams aus.
Den Blick nach vorn – mit Lagerfeuer und Eiscreme
Aber auch jenseits von HybridEvents entwickelt VOK DAMS neue Tools und Möglichkeiten. Marketing Automation ist ein weiteres Herzensthema von Dams. Auch hier gerät er geradezu ins Schwärmen, während er die Möglichkeiten erläutert, die sich hier für Unternehmen ergeben. Überhaupt fallen im Gespräch mit Dams oft Begriffe wie „ROI“, „Analytics“ und „Data Diamonds“. Als ich Dams darauf anspreche, grinst er breit. „Natürlich möchten wir nach wie vor Menschen begeistern, und nichts freut mich mehr, als wenn ich das WOW der Teilnehmer miterlebe. Allerdings tun wir dies in der Regel ja, um etwas zu erreichen, um Botschaften zu verankern oder auch das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Wenn das zusammen mit einem WOW gelingt, dann haben wir unser Ziel erreicht.“ Und wieder wirkt Dams Begeisterung ansteckend, wenn er von den Möglichkeiten spricht, die hier die Digitalisierung bietet. Zum Abschluss gibt mir Dams noch mit auf den Weg, dass seine dreijährige Tochter ihm zu Beginn des Lockdowns ein guter Ratgeber war: „Sie hat gesagt ‚Wenigstens haben wir ganz viel Eiscreme‘ und damit eigentlich das Wesentliche auf den Punkt gebracht: den Fokus auf das Schöne und Gute zu legen. Und das tun wir mit Events allemal. Daher – solange wir das Lagerfeuer-Gen in uns tragen und eine gute Eisdiele in der Nähe haben, bin ich guter Dinge.“