David Ernst: „Die BOE fasziniert mich in sämtlichen Facetten“
David Ernst ist seit 1. Mai 2022 neuer Projektleiter der BOE International, der internationalen Fachmesse für Erlebnismarketing. memo-media hat mit dem 36-Jährigen frisch gebackenen Papa über seine Pläne mit der Messe gesprochen, über seinen spannenden Lebenslauf – und warum er neuerdings nicht mehr all seine Sachen festbinden muss.
David, du bist jetzt seit knapp drei Wochen im Amt, wie fühlt es sich an, nach vielen Jahren, in denen du auf Kreuzfahrtschiffen für Restaurants und Bars verantwortlich warst, wieder auf festem Boden zu sein?
Ja, das stimmt, nach nun mehr als zwölf Jahren auf See mit nur einer kleinen Unterbrechung ist es schon eine große Umstellung. Die Veränderung allerdings konnte ich, auch dank meiner neuen Kolleg:innen, gut und zügig umsetzen. Trotzdem ist es ab und zu noch etwas merkwürdig, nicht mehr „alles“ festbinden zu müssen.
Die Gastro- und Tourismusbranche war von der Corona-Pandemie ähnlich hart getroffen wie der Eventbereich. Wie hast du diese Zeit wahrgenommen, was hast du gemacht?
Zur Zeit der Pandemie war es natürlich hart für all unsere Branchen. Nicht nur die allgemeinen Belastungen der „Öffentlichkeit“ spielten eine Rolle. Jede einzelne Person hatte ein schweres Laster zu tragen. Davon waren wir auch auf See stark betroffen. Zu dieser Zeit waren wir ja sogar teilweise an Bord der Schiffe für längere Zeiträume gestrandet und wussten nicht immer, wie es weitergehen würde. Doch egal, wie schwer diese Zeit für uns alle war, wir konnten nicht nur Neues über Werte, Zusammenhalt und Zusammenarbeit lernen. Sondern es konnten ganz neue Synergien zwischen uns Menschen geschaffen werden, die uns künftig stärker und auch bewusster wahrnehmen und handeln lassen.
Du kennst dich nicht nur in der Gastro-, sondern auch in der Handelsbranche aus. Scheint, als sei dein Lebenslauf für ein paar Überraschungen gut… Wie kamst du zur BOE?
Im Grundsatz sehe ich mich dank meiner Erfahrungen als Manager, Organisator, Gastgeber und „Energiebündel“, daher war es eigentlich eine logische Entscheidung, sich für die BOE zu bewerben. Ich bin zwar erst 36, habe aber schon 20 Jahre Erfahrung (lacht). Meine Familie war in der Versicherungsbranche und auch Gastronomie tätig, so kam es, dass ich selbst bereits mit 15 Jahren als eine Art Teilzeitkraft berufstätig wurde. Meine Ausbildung habe ich in dem damals größtem Casino Deutschlands gemacht, auch dort habe ich vieles mitbekommen. Mit 21 habe ich einen Biergarten mit 500 Sitzen geleitet, samt Bankettbereich und Catering. Das waren die ersten großen Schritte in der Eventbranche. Und dann kam ich aufs Schiff, wo ich 12 Jahre geblieben bin. Tja, und dann habe ich mich bei der BOE beworben und würde sagen: Ich bin angekommen.“
Was ist das Besondere am Arbeiten auf dem Schiff?
Viele sagen, Kreuzfahrtschiffe seien schwimmende Hotels. Ich würde eher sagen, es sind schwimmende Städte. Die Restaurants dort haben bis zu 1.000 Sitzplätze. Und wenn man um die Welt reist, lernt man auch einiges in Sachen internationale Management-Skills und Flexibilität.“
Wo warst du überall unterwegs?
„Frag lieber umgekehrt, wo war ich nicht?“ (lacht).
Die BOE ist ja sozusagen ein Synonym für die Eventbrache – was fasziniert dich daran?
Als Gastronom ist der Bereich Event genauso mein zu Hause wie alle anderen Aspekte der Dienstleistungsbranche. Die BOE fasziniert mich deshalb in sämtlichen Facetten. Von Marketing, Networking über Entertainment bis hin zum Weiterentwickeln der Dienstleistung selbst. Ich stehe einfach auf energiegeladene Events mit so viel Netzwerk in Kombination.
Du verfügst über die Skills, die es in der Branche braucht: Organisationstalent, Belastbarkeit, Spontaneität. Wie kannst und wirst du das für die Weiterentwicklung der BOE nutzen?
Auch wenn das Thema Messe selbst etwas neu für mich ist, denke ich, mit meinen Erfahrungen und meinen tollen Kolleg:innen viel bewegen zu können. Wir möchten dabei natürlich Bewährtes erhalten, doch auch, klar, die BOE weiterentwickeln. Neue Ideen, neue Konzepte und auch der Ausbau verschiedenster Details stehen da gerade auf der Agenda und werden unter anderen intensiv ausgearbeitet.
Würdest du zum Abschluss noch drei Sätze vervollständigen:
Die BOE 2023 wird die beste BOE, die es je gab, weil…. wir endlich wieder alle Möglichkeiten offen haben und diese auch nutzen werden.
Gastronomen sind für diesen Bereich die richtigen, weil… sie nicht nur reine Energiebündel sind, sondern sich auch hervorragend als Gastgeber, Verkäufer und Dienstleiter verstehen.
Wenn im Januar 2023 kurzfristig Messen und Großevents wegen einer neuen Corona-Variante abgesagt werden würden, wäre das erste was ich täte… die BOE in 2023 trotzdem in einer alternativen Variante stattfinden zu lassen. Da bieten sich in der heutigen Zeit ja so einige Möglichkeiten an. Und ich bin mir sicher, dass wir eine Alternative finden würden.
Vielen Dank für das Interview!