corona-konforme-Veranstaltung

Die richtige Richtung für Veranstaltungen – Events sind corona-konform möglich!

Showcase: Events corona-konform – und ohne Maskenpflicht

„First in, last out“ – das ist die bittere Wahrheit der Veranstaltungsbranche, wenn ihr nicht bald gestattet wird, wieder Veranstaltungen corona-konform durchzuführen. Als erste Branche von der Corona-Krise betroffen, wird sie auch eine der letzten Branchen sein, die wieder voll in den Einsatz kommt. Das Thema Live Kommunikation also nur auf Screens und Streaming beschränkt? Das will dauerhaft niemand und das hält auch niemand aus.

Zukunft für die Veranstaltungsbranche

Die Branche ist groß und damit auch der Kollateralschaden, den ihr Ausfall hinterlässt, wenn der Motor nicht bald wieder anläuft. Rund 1.000.000 Arbeitsplätze. Rund 5.000.000.000 Euro Umsatz. Rund 50 % des Umsatzes der Reise-Industrie ist auf geschäftliche Veranstaltungen zurückzuführen. Und und und. Es muss wieder weitergehen können.

Unter dem Motto „BACK TO LIVE“ hat der Branchenverband FAMAB am 9. Juni 2020 gemeinsam mit Vertretern der Veranstaltungswirtschaft in die Halle Fredenhagen in Offenbach eingeladen. Es soll deutlich werden, was getan werden kann, um wieder Veranstaltungen stattfinden lassen zu können. Kein Jammern mehr, sondern Nach-Vorne-Gucken. Beispiele schaffen, Kunden überzeugen, wie es gehen kann. Denn es geht! Es geht sogar sehr gut!

Übrigens: Wir waren beim Presse-Termin – also vor den offiziellen Gästen da – deswegen sind die Fotos so menschenleer.

 Eventplanung corona-konform

Also ab ins „Labor“, wie das in der nächsten Zeit aussehen kann. Aufgebaut ist in der Halle ein Veranstaltungs-Showcase für ca. 150 Teilnehmer.  Großzügiges Foyer mit Catering-Bereich, Keynote-Bereich und Sonderausstellung. Auch ein kleiner Dancefloor ist integriert.

Veranstaltungsplanung auf Basis der R.I.F.E.L-Studie

In diesem „Labor“ werden jetzt vier Wochen lang innovative Veranstaltungskonzepte erlebbar. Die Konzepte basieren auf der Grundlage der konkreten Handlungsempfehlungen, die das Research Institute for Exhibition and Live-Communication (R.I.F.E.L) zusammen mit Virologen und Arbeitsmedizinern für die Veranstaltungssicherheit während COVID-19 entwickelt hat.

Das wichtigste vorweg: Am Vortrag der Veranstaltung wurde der gesamte „Labor-Aufbau“ vom iki, also dem Institut für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle GmbH in Gießen, abgenommen. Alles beeindruckend Corona-konform. Oder umgangssprachlich: Ein Supermarkt-Besuch ist gefährlicher.

Einlassslots á 15 Minuten

„Endlich wieder ein Stück Normalität“ freuen sich Besucher beim Weg vom Parkplatz zur Location. Und schon beim Einlass wird der Unterschied deutlich. Wie im Supermarkt an der Kasse sind Abstandsmarken auf dem Boden markiert, und es geht Schritt um Schritt. Lukas Kranz von spaces, die die Eventlocation Fredenhagen betreiben: „Bei unserer Größe ist es möglich, Veranstaltungen bis max. 80 Personen ohne gestaffelte Eintrittszeiten zu laden. Sind jedoch mehr Teilnehmer geplant, sollten der Einlass in Slots á 15-Minuten getaktet sein.“

Selbstbedienung auch ander Garderobe.

Richtungsschilder zeigen den Weg

Beim Betreten der Halle fallen Richtungsschilder auf. Ganz klar, das fröhliche Gewusel beim Meet& Greet wird in Zukunft wohl wegfallen – jetzt heißt es „One-Way“ durch die Location. Nico Ubenauf, satiy&fy: „Die Wege-Führung ist tatsächlich eine unserer größten Herausforderung zur Zeit! Man mag ja nicht komplett im Kreis laufen, nur weil man vielleicht etwas liegengelassen hat. Wir müssen also über Achten nachdenken oder andere Möglichkeiten.“ Klargestellt wird: Auch hier gilt rechts vor links an Kreuzungen.

Und es ist ganz schön viel frische Luft im Raum. Die Fenster sind geöffnet und die Luftaustauschanlage läuft. Einen echten Nachteil haben jetzt Locations mit Umwälzanlagen, für deren Nachrüstung sollte es kfW-Kredite geben. Damit auch sie wieder corona-konform agieren können.

Sonst sieht es eigentlich aus wie es sein soll: Geschmackvolles Setting, Industrial Design, Loungemöbel, viel Holz und Stahl – also schicki wie immer. Aber doch deutlich luftiger.

Auch an den Tischen gilt ein Abstand von 1,50 Metern. Ist dieser nicht möglich, dürfen nur Personen aus einem Haushalt Platz nehmen, klärt ein Hinweisschild auf.

Erst mal kein Gedrängel mehr auf Events

Zur Theke führt ein Weg hin und einer weg. Kein Gedrängel mehr und damit auch niemand, der sich vordrängelt. Die Bühne so geplant, dass mindestens vier Meter Abstand zum Publikum bleiben – das wirkt nah und wie das alte „normal“.

Garderoben und Toilettenbesuch nur mit Mund-Nase-Abdeckung

Im Bereich der Garderobe und der Toiletten heißt es wieder ganz corona-konform „Maske auf“ und hier wird nun getrackt. Ein Ampelsystem regelt den Besucherfluss und sorgt dafür, dass keiner Schlage steht. Spannend die Garderoben-Lösung: Mit Trennern hängt jede Jacke für sich allein. Ein Märkchen nimmt man mit, das andere bleibt hängen. Und das Garderoben-Personal hat keinen Kontakt mit der Garderobe, sondern überprüft nur noch, ob die beiden Märkchen zusammenpassen. In der gesamten Area wird geputzt und desinfiziert, was das Zeug hält, und das fühlt sich gut an.

Interaktiver Dancefloor

Auch die kleine Tanzfläche wird getrackt – kommt man sich zu nahe, wird der Dancefloor rot. Aufpassen!

In der Sonderausstellung wird per Tracking mitgezählt, wie viele Besucher sich auf dem Stand befinden, ein vollautomatischer Tester ermittelt die Körpertemperatur.

Nachhaltiges Catering ist corona-konform

Das Catering steht stylisch in Einmachgläsern zur Selbstbedienung parat, dieses Konzept ist hygienisch und nachhaltig und damit wurde schon lange vor der Pandemie gefeiert. Und lecker ist es natürlich auch.

Ja, so können in Zukunft wieder Events veranstaltet werden, so ist Live-Kommunikation möglich. Ein Kompromiss, ja, aber kein unmachbarer. Und irgendwann gewöhnen wir uns auch an die richtige Richtung.

PS: Die Location kann die kommenden vier Wochen nach Anmeldung besucht werden. Wer kann, sollte das tun – der Lerneffekt ist groß und macht Hoffnung. Und Lust auf mehr!

PPS: Auch in den letzten Wochen wurde in Hessen ein modularer Weiterbildungsgang zur Fachkraft für Hygiene im Veranstaltungswesen aufgelegt. Die ersten Absolventen sind in ca. zwei Wochen fertig. Sicher eine wichtige Weiterbildung für Locations und Agenturen. Die Teilnahme ist für jeden Branchenmitarbeiter mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung möglich.

Auf memo-media.de und eventbranchenverzeichnis.de findet ihr eine Zusammenstellung corona-konformer Eventideen und hier eine Aufstellung aller beteiligten Unternehmen: