#boe17: Die Dortmunder Best of Events macht sich schön
Es wird gebuddelt und gebaut. Das Entree der Dortmunder Messehallen wird neu gestaltet. Mit der Best of Events war Spatenstich. So sind die Laufwege anders. Die Halle 5, die sich den Locations und dem Mice-Schwerpunkt widmet, lenkte die Mengen direkter in die Halle 7, die die vollste war. Die große Halle 4 lag teilweise ein wenig neben den Strömen. Aber auch die Künstlerhalle 8 war gut bevölkert. 483 Aussteller aus 13 Ländern teilten sich das Areal der gesamten BOE. Die ausländischen Firmen kamen wieder vornehmlich aus den benachbarten Niederlanden, die sich mit einem Gemeinschaftsstand präsentierten.
Schwerpunktthema: Digitalisierung
Das Schwerpunktthema der Messe war die Digitalisierung. Prof. Dr. Klemens Skibicki, Experte für Social Media Marketing und Marktforschung von der Cologne Business School, durfte in der Eröffnungspressekonferenz das Thema erörtern. Sensationen hatte er nicht zu vermelden – es geht um immer smartere und bessere Vernetzung, doch last but not least um die Aufmerksamkeit, und da hat die Live-Kommunikation immer noch das Potenzial, zu rocken.
Jan Kalbfleisch, Geschäftsführer des neuen fachlichen festen Trägers der BOE, des FAMAB, hatte demgemäß positive Nachrichten für die Event-Branche in der Aktentasche. Menschen und Begegnungen sind immer noch attraktiv. Die Studie sieht den Gesamtumsatz der Marketing- und Kommunikationsbranche bei rund 30 Milliarden Euro, wovon rund 23 % auf den Event-Bereich fallen. Wovon dann wiederum 48 % bei Messen ausgegeben werden.
Kochen auf den Punkt
Im Vorfeld der BOE fand erstmalig der Europäische Street Food Kongress in Dortmund statt. Der fernsehbekannte Koch Mike Süsser berichtete begeistert von der ehrlichen, direkten Trendküche. Man hätte gerne auch mehr davon auf der BOE selbst gesehen und geschmeckt! Wandelt man den alten Vok-Dams-Slogan ab, ist das: Kochen auf den Punkt. Vielleicht gelingt es im nächsten Jahr, die beiden Veranstaltungen mehr zu verbandeln. Das könnte ein spannendes Thema sein auf einer Messe, die nicht allzu viele Innovationen zu bieten hat, sondern eher das rituelle „Same procedure as last year!“ eines alljährlichen Branchentreffs ist.
Künstler auf der Best of Events
Die Zukunft ist live und digital. Und da sind es vor allem die Künstler, die sich gegen Virtual Reality als Aufmerksamkeitsbeschaffer behaupten können. Da ringen dann die Wichtel auf Stelzen vom Zebratheater mit Nox dem Roboter, und sind doch desgleichen Vaters Kind. Das Stelzentheater blickt übrigens auf 30 Jahre pure Freude zurück! Selbst ein so kontemplativer Künstler wie Jörn Kölling – besser bekannt als Charmeur – kann sich einfach in den Weg drängen und das Aufmerksamkeitsfeld besetzen. Das tut er in diesem Jahr mit einem Globe Theater und der ganzen Personage von Shakespeares „Sommernachtstraum“. Elfen und Trolle erweckt er zum Leben und befreit Hermia, Helena und Titania aus ihrer Buchrückengefangenschaft. Und auch die Handwerker vergisst er dabei nicht.
Die Foolpool-Bullen und deren futuristische Metallläufer jagen dem Poeten keinen Schrecken ein. Der Charmeur weicht keinen Schritt. Auch nicht, wenn die große Trommel erklingt. Die hallt mächtig herüber. UliK hat seinen gigantischen Industrieroboter im Gepäck. Von dem lässt er sich durch den Himmel schleudern, während das Trommelfell bebt. Er dreht sich in den Himmel. UliK der Tausendsassa ist ein Freund der Technik und lotet diese persönlich für die Event-Artistik aus. Ein zärtliches Paar schwebt beim „Pas de deux” durch die Halle 8. Industrietechnik hat auch eine romantische Seele. Dortmunder wissen das.
Volle Halle bei den „Acts on Stage“
Die Halle 8 war die Heimat der Künstler. Das von memo-media zusammengestellte und präsentierte Programm „Acts on Stage“ zog viele Zuschauer, präsentierte Sprungbrettpreisträger, aber auch Branchenköpfe wie Andrea Wittwer von der Berliner ZAV, diesem noch viel zu unbekannten Vermittlungswesen für Künstler in der Bundesagentur für Arbeit. 1.300 Show-Acts kennt sie persönlich und kann sie passgenau für alle möglichen Events vermitteln.
Auf der BOE lohnt es sich, immer wieder genauer hinzuschauen. Und tut man das nicht, dann verpasst man was!