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Besuchersicherheit wird großgeschrieben

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Veranstaltungen so zu gestalten, dass kein Mensch zu Schaden kommt, das klingt eigentlich selbstverständlich. Doch wenn man Thorsten Vorkefeld eine Weile zuhört, merkt man schnell, dass dafür viel Erfahrung nötig ist und vor allem eines: Leidenschaft. Und die hat der zertifizierte Sachverständige für Veranstaltungssicherheit. „Gibt es hier noch eine zweite Zufahrt?“, fragt Thorsten Vorkefeld einen Mitarbeiter der Stadt, während sie die schmale, steile Straße zu der kleinen Burg hinaufstapfen. Mit den Augen scheint er bereits die Breite der Zugbrücke und die Höhe des Burgtors zu vermessen, immer auf der Suche nach Schwachstellen, die die Besuchersicherheit beim Stadtjubiläum gefährden könnten.

Thorsten Vorkefeld kümmert sich um die Besuchersicherheit bei einem Stadtjubiläum

Thorsten Vorkefeld kümmert sich um die Besuchersicherheit bei einem Stadtjubiläum

Von Feuerwerksfirma zu Veranstaltungs- und Besuchersicherheit

Brandschutz, Zugänge, Fluchtwege, Sanitäreinrichtungen sind nur ein paar Stichworte aus der endlosen Liste, die Thorsten Vorkefeld bei jedem Veranstaltungsort durchgeht. „Besuchersicherheit ist das Allerwichtigste“, erklärt der Sachverständige mit der leicht zerzausten Frisur und dem sympathischen Lächeln unter dem Dreitagebart. Der ursprünglich gelernte Maschinenbau-Ingenieur, der über seine Feuerwerks-und Eventtechnikfirma „vorlights“ zur Veranstaltungssicherheit kam, hat sich inzwischen in zwei Semestern zum Fachplaner für Besuchersicherheit zusätzlich weitergebildet – sein Spezialgebiet, wie er selbst sagt. Die meisten gesetzlichen Bestimmungen & Verordnungen hat er im Kopf und hat diese schon auf die unterschiedlichsten Veranstaltungskonzepte und -orte angewendet.

Fluchtwege müssen gegeben sein

Auch das Planen der Ein- und Ausgänge ist für die Besuchersicherheit wichtig.

Auch das Planen der Ein- und Ausgänge ist für die Besuchersicherheit wichtig.

Der Burghof ist geräumig. 1.000 Personen könnten hier problemlos Platz finden. So sieht es auch das Konzept der Stadt vor, die ein Jubiläumskonzert geplant hat. Doch Thorsten Vorkefeld wirkt skeptisch, läuft hin und her, misst nach. Dann schüttelt er den Kopf. Er könne die Besuchersicherheit so nicht gewährleisten, eröffnet er dem sichtlich überraschten Mitarbeiter der Stadt. Die Zugbrücke als einziger Ein- und Ausgang sei einfach zu schmal, erklärt Thorsten Vorkefeld. Besonders, wenn zu Beginn des Festes eine sicherheitsrelevante Störung gibt, beispielsweise durch einen konstruktiven Schaden des Bühnendaches. Die zu entfluchtenden Gäste im Burgareal würden dann auf die am Einlass eintreffenden Besucher treffen mit der Konsequenz der deutlich zu geringen Wegebreiten. „Das ist, als wenn man entgegen einer Einbahnstraße fährt.“ Hier komme das Wesen einer Burg zum Tragen, die eben ursprünglich dafür gebaut worden sei, um Feinde abzuhalten.

Seine Arbeit werde häufig unterschätzt. Viele Sicherheitskonzepte würden von veranstaltungs- und eventfremden Planern erstellt, oft nur unter Berücksichtigung der Brandschutzverordnung, erzählt Thorsten Vorkefeld. Dass zur Veranstaltungs- und Besuchersicherheit aber viel mehr gehöre, sei vielen nicht bewusst. „Manchmal werde ich erst kurz vor einer Veranstaltung gebeten, einmal kurz drüber zu schauen. Dann muss ich den Kunden oft eröffnen, dass das Ganze so nicht durchführbar ist“, sagt Thorsten Vorkefeld. Er habe schon Fluchtwege gesehen, die „ins Leere“ führten oder für Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen nicht nutzbar seien. Ein No-Go in Sachen Besuchersicherheit.

Trotz der schwierigen Verhältnisse in dem Burghof, war die Besuchersicherheit bei dem Jubiläumskonzert gewährleistet.

Trotz der schwierigen Verhältnisse in dem Burghof, war die Besuchersicherheit bei dem Jubiläumskonzert gewährleistet.

Kreativität zur Wahrung der Besuchersicherheit

Die Stadt, die das Jubiläumsfest plant, hat ihn zum Glück frühzeitig beauftragt. „Das ist das Spannende an meinem Beruf“, erklärt Thorsten Vorkefeld, „man muss kreativ sein.“ Im Burgtor misst er zum wiederholten Male mit dem Lasermessgerät die Breiten der Zugbrücke exakt nach. Er hat doch noch eine Lösung gefunden, allerdings müssen ein paar Anpassungen am Veranstaltungskonzept gemacht werden: Halb so viele Gäste, ein Notstromaggregat, damit die Notbeleuchtung auch bei einem Stromausfall funktioniere, zusätzliche Dixi-Toiletten, um gelegentlich auftretende Schwächen im Frischwasserzufluss abfangen zu können. Außerdem ein exakter Zeitplan für den Auf- und Abbau der Veranstaltung in Absprache mit dem Sanitätsdienst, damit kein Stau auf der engen Straße entstehe und die Zufahrt immer frei bleibe. Für weitere Gäste könne man ja das Konzert auf eine Großleinwand auf dem Marktplatz übertragen, schlägt er vor. So stehe einem gelungenen Jubiläumskonzert mit toller Musik und gut gelaunten Gästen nichts mehr im Wege. Der Mitarbeiter der Stadt schluckt, muss dann aber doch zugestehen, dass eben nichts über die Besuchersicherheit geht.

Thorsten Vorkefeld ist Experte für Veranstaltungs- und Besuchersicherheit.

Thorsten Vorkefeld ist Experte für Veranstaltungs- und Besuchersicherheit.

Viele Punkte habe man nicht unbedingt im Kopf, wenn man an einem schönen Sommertag eine Location besichtige. Es sei deshalb wichtig, sich einen Veranstaltungsort unter Realbedingungen anzuschauen oder zumindest vorzustellen, erklärt Thorsten Vorkefeld. Und gerade das ist die Stärke des Experten. „Die entsprechenden Gesetze und Verordnungen sind nahezu überall nachlesbar“, sagt er. Doch die Kommentare der gesetzlichen Vorgaben korrekt zu interpretieren daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen sowie nachfolgende Handlungsabläufe zu erarbeiten, dafür sei jede Menge Erfahrung mehr als hilfreich.