Abgedreht und voll aufgedreht: Dance Parader, der rollende Walk-Act mit Musik

Echte Punks mit Irokesen-Frisur und Nietengürtel, die zu Marianne Rosenberg feiern, Securities, die plötzlich Fremde umarmen und eine Parade von 600 Leuten, die einem kleinen wundersamen Gefährt folgt: Was sich nach einem schrägen musikalischen Traum anhört, ist mir auf einem großen Festival im Sommer wirklich begegnet: der Dance Parader, ein Walk-Act mit Musik und zugleich die kleinste mobile Disco der Welt.

Walk-Act mit Musik als rollende Diskothek

Die Ur-Version des Walk-Act mit Musik: Ein Spezialrollstuhl!

Die fahrende DJ-Kanzel ist ein speziell entwickeltes Mobil mit Elektromotor, das sowohl drinnen als auch draußen eingesetzt werden kann. Ursprünglich hatten die „Erfinder“ des Gefährts, allesamt professionelle Schauspieler, Regisseure und Walk-Acts, die Urversion des Dance Paraders aus einem Spezialrollstuhl entwickelt – für eine Modenschau für Werkstoffe in Mumbai! Das kam so gut an, dass daraus schnell mehr wurde. Gabor Fábián, der zum verrückten Ensemble von diesem abgefahrenen Walk-Act mit Musik gehört, erzählt mir mehr darüber: „Vor allem haben wir den Dance Parader konzipiert, um Spaß zu haben“, erklärt der Künstler. Und das ist auf jeden Fall gelungen! Auf dem Festival im Sommer tanzte stets eine riesige Menschenmenge um den Parader herum, die Anlage mit 2000 Watt kann etwa 1.000 Menschen beschallen! Eine Stunde lang reichen die Batterien ungefähr aus, damit das Gefährt über die Veranstaltung „tanzen” kann. Und das voll professionell wie eine richtige Disco: „Wir haben Mitteltöner, Subwoofer, Lichteffekte und sogar eine Vorrichtung für Feuerwerke“, erzählt Gabor.

Mobiler VIP-Raum aus Stoffbahnen

Paaaarty! Beim Dance Parader fällt Stillstehen schwer.

Zur Ausstattung gehört nicht nur ein DJ, der übrigens meistens eine Afro-Perücke trägt und manchmal auch selber singt, sondern auch zwei Tänzerinnen und zwei bis vier Securities, die es alle perfekt verstehen, das Publikum für den Walk-Act mit Musik zu motivieren, zu unterhalten und einzubinden. Als ich auf dem Festival neben dem Parader hertanzte, bauten die Securities, die eigentlich ziemlich grimmig aussahen, kurzerhand aus vier Stangen und einer großen bunten Stoffbahn einen echten VIP-Raum auf – und verteilten plötzlich Küsschen an alle, die sie hineinließen. Es war wie im echten Club! Nebel, Lichteffekte, Körperkontakt – sogar Unterwäsche flog durch die Luft!

Messen, Straßenfeste, Einkaufszentren

Die Afroperücke gehört zum Programm.

Aber nicht nur auf Festivals schafft es der Dance Parader, die Menschen dazu zu bewegen, mal so richtig abzugehen. Für Paraden, Stadtfeste, Messen, Produktpräsentationen, Großveranstaltungen, als mobile Moderationsbühne oder Eyecatcher auf Firmenfeiern und in Einkaufszentren sorgt das Gefährt für Stimmung. „Gerne auch themenspezifisch. Wildwest, Space, Schlager – wir können uns jedem Motto anpassen und den Dance Parader übrigens auch mit Kundenlogos branden“, sagt Gabor. Wenn man mit ihm spricht, merkt man, wie sehr ihm sein Discogefährt(e) am Herzen liegt. Für Gabor und sein Team, zu dessen Kopf auch Mario Michalak und Frank Nocon, allesamt bestens in der Roadshow, Walk-Act und Performance Szene bekannt, ist das kein Job, sondern echte Herzensangelegenheit. „Wir lieben es einfach, die Menschen glücklich zu machen und für geile Stimmung zu sorgen. Mit einer riesen Portion Liebe und Spaß“, sagt er. Und wenn dieser Walk-Act mit Musik an einem vorbeikommt, kann man auch gar nicht anders als mitzumachen. Den berühmten Schlagermove in Hamburg durfte die sympathische Mini-Disco sogar anführen – vor 300.000 Menschen und mehreren riesigen Musik-LKW! „Gegen die sahen wir aus wie eine Erbse“, sagt Gabor und lacht. Wohl eher eine Knall-Erbse, werfe ich ein. Denn die Stimmung war mit Sicherheit genauso groß wie auf den tonnenschweren Party-Wägen. Mindestens!