Circusfestival Monte Carlos bei memo-media

43. Circusfestival in Monte Carlo – glanzvoll inszeniert vom russischen Choreographen Gia Eradze

Opulente, fantastische Szenenbilder inszenierte der Produzent und Kreativdirektor des Royal Circus aus Moskau Gia Eradze mit seinen 68 Artisten und Tänzern, die beim diesjährigen 43. Circusfestival in Monte Carlo mit vier großen Produktionsnummern auf Wunsch von Prinzessin Stephanie eingeladen waren.

Luxuriöse, eigens für dieses Festival entworfene Kostüme ließen diese Inszenierungen zu einem geschmack- und stilvollen “ Fest(ival) des Pomps“ und der Farben werden. Für diese vier Darbietungen erhielt das Team des Royal Circus einen Goldenen Clown. In jeder Show inszenierte das Ballett mit einigen Artisten ein grandioses Opening und Finale.

Als Hommage an Fabergé erscheinen sechs überdimensionale Kopien seiner berühmten Eier in der Manege, in denen sich sechs Paare mit einer Quickchange-Performance permanent verwandeln. Ein imposantes Bild, wenn sechs Paare in einer Reihe stehend ihre luxuriösen Kostüme gleichzeitig in einem rasanten Tempo verwandeln.

White Bloc in Monte Carlo – ein Traum in Weiß

Ein Traum in Weiß könnte man die nächste Inszenierung, den White Bloc, nennen: Tänzerinnen in langen weißen Gewändern, ein Pferd als Pegasus mit weißen Flügeln und die schwebende Akrobatin Kristina Poratova am Luftring unter der Circuskuppel.  

Im darauffolgenden Bild arbeitet der Handstandequilibrist Andrey Tsaplin auf einem mit Swarovski-Kristallen bestückten Konzertflügel, aus dem Wasserfontänen emporspringen und den Abschluss dieser Inszenierung bildet ein Paar in Seide gehüllt am Schwungtuch.

 

Frauenpower in vollem Galopp

Acht Kosakenreiterinnen – ausschließlich Frauen, eine Seltenheit – fegen unter der Leitung vom Ruslam Gazzaev mit ihren Pferden in rasantem Tempo durch die Manege. Sie präsentieren Frauenpower in vollem Galopp und gewagte Figuren wie Kerzen, Flanken, Drehungen um den Pferdehals, das kühne Durchgleiten unter dem Bauch des Pferdes und die Stehendreiterei.

„ Gypsy – Liebe “ nannte sich die Kunstreiter-Inszenierung aus der Show Baronets von Gia Eradze. Yuri Volodchenkov führt sein Pferd Légion mit Leidenschaft als “Teufelskerl“, ohne seine Hände an die Zügel zu legen. Begleitet wird er von der Tänzerin Avelina Kvasova. Er ist einer der seltenen Kunstreiter, der mit dem Pferd am Seil tanzt und die berühmte Kapriole mit dem Pferd springen kann.

 

Martin Lacey’s Raubtiernummern gewinnen in Monte Carlo den Goldenen Clown

Schon einen zweiten Goldenen Clown in seiner sagenhaften Karriere erhielt Martin Lacey Jun. in diesem Jahr sowie einen Spezialpreis für seine zwei außergewöhnlichen Dressurleistungen mit 26 Raubtieren. Lacey vereint sechs weiße Löwen und fünf weiße Löwinnen, drei goldene Löwen und zehn goldene Löwinnen sowie einen weißen Tiger und eine goldene Tigerin in einer Nummer.

Sein Zutrauen und der enge Kontakt zu seinen Tieren sind einzigartig. Der spektakulärste Moment in dieser sehr harmonischen Nummer ist, wenn er 22 Raubtiere aufrecht stehen lässt. In seiner zweiten Nummer präsentierte er jüngere Raubtiere in seiner sanften, fast romantischen Dressur, die das vertrauensvolle Miteinander zwischen ihm und seinen Tieren deutlich zeigten. Lacey erhielt außerdem noch den sehr renommierten Publikumspreis und den Preis der Junior Jury.

Vier Silberne Clowns beim 43. Circusfestival

Vier Silberne Clowns verlieh die Jury in diesem Jahr. Einmal an die Truppe Filinov, ebenfalls vom Royal Circus. Diese sieben Akrobaten und Ekaterina Medvedeva zeigten gewagte Salti an der doppelten Russischen Schaukel in klassischen russischen Kostümen. Mit dem doppelten Salto und einer Pirouette oder der Luftpassage mit dreifachem Salto überzeugten sie die Jury.

Ein weiterer Silberner Clown ging an die von Maestro Alexandre Grimailo inszenierte Luft-Symphonie in vier Akten mit dem Titel “Dante“- eine Kombination von fliegendem Trapez, Luftschaukel, Voltige und Russischen Barren der Truppe Aliev aus Kasachstan. Den doppelten Salto am Russischen Barren hoch oben in der Kuppel sowie spektakuläre Luftvoltigen zwischen zwei Schaukeln und einen Gleitflug in zwölf Metern durch die Luft sind nur einige ihrer speziellen Tricks. Die Nummer ist ganz außergewöhnlich mit bunten verrückten Kostümen zu rockigen Klängen choreographiert und

vom technischen Aufbau- und Ablauf her in Anlehnung an die ehemalige Borzovi-Truppe konstruiert.

Ebenfalls Silber ging an die Ukrainer des Duos Just Two Men an den Strapaten. Die Beiden starteten ihre Nummer direkt mit Höhepunkten wie Hand- auf-Hand im Spagat oder den Einarmer auf dem Kopf des Partners im Spagat.

Akrobatik und Balance in schwindelnder Höhe auf schwankenden Masten

Die nationale Akrobatiktruppe aus China trat mit zwei Nummern in Monte Carlo an, für die sie ebenfalls einen Silbernen Clown erhielten. Der Artist Xing Yunwei zeigt Akrobatik und Balance in schwindelnder Höhe auf Stangen, die er immer höher baut und zwischen denen er letztendlich in acht Metern Höhe im Spagat steht. Als Schlusstrick präsentiert er hoch oben auf den schwankenden Masten einen Handstand auf Klötzen mit Abfaller.

Die zweite Nummer ist eine originelle Dreimast- Balance, bei der an drei im Winkel aufgestellten, schwingenden Masten die Artisten durch Kippen und Wiederaufstellen der Masten viele Möglichkeiten der Mastkarobatik haben. So stehen auf dem im Handstand am Mast die Flagge ausführenden Untermann zwei Mann hoch.

Nur kopfunter an den Armen hält sich der Untermann, auf dem Viermannhoch auf seinen Füßen stehen insgesamt 300 Kilo. Dies sind nur einige Tricks dieser einzigartigen Truppe aus Peking.

Sechs Bronzene Clowns wurden verliehen

Die Bronzenen Clowns wurden an sechs Nummern verliehen; so z. B. an die Elefantennummer der Familie Gärtner mit zwei unterschiedlichen Nummern, bei denen die Jugendlichen Joseph Jun., Jacky, Maverik und Francy mitwirkten. In der mit Tempo geladenen Darbietung zeigten die Junioren der Familie Saltos und Pirouetten vom Schleuderbrett auf den Rücken des Elefanten sowie eine Dreier- Handstandakrobatik auf den Dickhäutern und beeindruckende Pyramiden. Ganz herzergreifend und gefühlvoll ist die zweite Nummer des jüngsten Familienmitglieds Franzi Gärtner, der sich in den Rüssel des Elenfanten kuschelt und einen Traum in der Manege erlebt und spielt. Begleitet wird sein gelebter Traum von einer Sängerin zu Songs aus dem Film „The Greatest Showman“ – Gänsehautfeeling pur!

Hand-auf-Hand mit Wurfakrobatik vereinten die vier Akrobaten Quatuor Prilepin vom Bolschoi Circus aus Moskau. Zu dem Song „Yesterday“ in Beatles-Kostümen mit Cordkragen und dem entsprechenden Haarschnitt weckten sie Erinnerungen an die „Fab Four“. Auch ihr akrobatisches Können ist fabelhaft, wie zum Beispiel die doppelte Handstandwaage auf den Köpfen der im Spagat stehenden Untermänner. Höhepunkt der Nummer war die Wurfvoltige mit dem dreifachen Salto.

Ebenfalls Silber erhielt das russische Clown-Trio “Without Socks“, ein wahrer Genuss mit urkomischen, innovativen Entrees um die Tücke des Objekts ist. Köstlich schmunzeln oder laut lachen konnte man bei ihrem Entree, bei dem ein Foto von einer Hasenjagd unter Einbeziehung eines Circus-Besuchers professionell aufgenommen sollte. Die Quintessenz der Geschichte war, dass alle verursacht durch komische Missgeschicke erschossen dort lagen und von einem Engelchen zum Leben erweckt wurden – schrill und herzerfrischend komisch!

Hervorragende Auswahl von klassischen und modernen Nummern

Harmonie und Leidenschaft mit einem Schuss Erotik – das verkörpern die Amerikanerin Adrienne Jack-Sands und der Australier Paul Tracogna als „The Owl and the Pussycat“ am Trapez. Zu Bluesmusik zeigen sie Handvoltigen mit Saltos und Fuß- an-Fußwechsel und lassen ihre Körper aneinander entlang gleiten.

Der Komiker Cesar Dias mit seiner Version des Sinatra-Klassikers “My Way“ lies auch in Monte Carlo kein Auge trocken. So tollpatschig und gekonnt komisch passieren ihm die unmöglichsten Pannen, in die er sich immer mehr im wahrsten Sinne des Wortes verfängt. Ein großer, musikalischer Komiker, über den man einfach nur lachen kann. Bravo!

Ein Bronzener Clown ging ebenfalls an die Kanadierin Charlotte O’Sullivan und den Monegassen Nicolas Jelmoni. Beide lernten sich an der Nationalen Circusschule in Montreal kennen. Sie erhielten bereits 2014 bei dem Festival New Generation in Monte Carlo Silber und wurden deshalb zu diesem Festival eingeladen. In ihrer interessanten, spartanischen Choreographie zeigten sie eine Mischung aus Partner- und Tanzakrobatik, gepaart mit Hand-auf-Hand- und Wurfakrobatik. Dabei springt Charlotte sehr hoch und wird im Spagat von Nicolas mit den Händen aufgefangen.

Durch die Auswahl der verschiedenen Genres und Stile der 25 Nummern mit 220 Artisten war das 43. Festival ein Potpourri der Circuskunst im klassischen sowie modernen Sinn. Wichtig auch, dass auf qualitativ hochwertige Tiernummern geachtet wird, die immer noch ein großer Bestandteil und Pulikums-Magnet der Circusse weltweit sind und meiner Meinung nach auch bleiben sollten.

Das 44. Internationale Circusfestival findet vom 16. – 26. Februar 2020 in Monte Carlo statt.   

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