Special Effects bei ESC 2014

Special Effects & Pyrotechnik – pure, laute Emotion

Die Kraft der Special Effects und der Pyrotechnik – diese Erkenntnis traf mich wie ein Blitz! The Dome, vor vielen Jahren. Auftritt der No Angels. Taktgenau zur Choreographie zündeten wir zehn Konfettibomben genau am Bühnenrand. Der Eindruck, die riesigen Konfettiwirbel seien allein durch die Tanzschritte der Künstlerinnen ausgelöst worden, war perfekt: Die Zuschauer sind ausgeflippt. Sie schrien, johlten und überschlugen sich vor Begeisterung. Sie waren dabei lauter als das Gesetz erlaubt. Über 130 Dezibel – das muss man sich mal vorstellen: Die Reaktion ist lauter als das Ereignis.

Das Echo der Begeisterung stärker als der Ton!

Seitdem weiß ich, dass man Begeisterung messen kann. Gute und präzise platzierte Special Effects puschen Emotionen, die in der Luft liegen, bündeln sie und lassen sie explodieren. Special Effects und Pyrotechnik – das ist der Stoff, aus dem die unvergesslichen Momente sind. Kein Mensch kann sich alle Programmpunkte eines ganzen Events merken, im Rückblick sind es immer einzeln herausragende Momente, die in der Erinnerung bleiben. Und diese oft akzentuiert durch Special Effects.

Special Effects  – pure Emotion, visualisiert durch pyrotechnische Effekte

Der Eindruck, den die Produktion hinterlässt, und das, was sich in Zeitungen, im Fernsehen und auf Facebook wiederfindet – pure Emotion, visualisiert durch pyrotechnische Effekte: Eine heiße Show braucht Special Effects, Feuer, eine romantische Szene zarten Nebel. Wenn die letzten Töne einer Ballade, in der eine Sängerin ihr Herzblut singt, in ein großes Meer von blinkenden Fontänen sinken, rührt das Menschen zu Tränen. Wenn die Künstler um ein lebendig knisterndes Lagerfeuer sitzen, wird die Atmosphäre echt, auch wenn die Schneelandschaft auf der Bühne aus Plastik ist.

Effekte sprechen Sinne an!

Wenn ein Titel in eine Traumszene entführen soll, verhüllt weicher, weißer, sorgfältig bemessener Nebel den Boden und die Sängerin schwebt auf Wolken. Effekte sprechen die Sinne an und verstärken Stimmungen ins Fühlbare. Manchmal reicht schon eine Handvoll Flitter im richtigen Moment in die Windmaschine gehaucht aus, um märchenhafte Stimmung zu verbreiten. Produkte sind auf Wirkung angewiesen. Bestimmte Effekte sind an bestimmte Gefühlszustände gebunden. Sie verdeutlichen Emotionen, die man filmisch nicht darstellen kann. Ohne brennende Ölfässer, an denen sich arme Menschen die Hände wärmen, kommt keine Ghetto-Stimmung auf. Die Feuerschale gehört zum Schlager wie der Reim von Herz auf Schmerz. Die Klassiker sind längst zu inneren Bildern geworden. Doch überraschende, verblüffende, nicht die platten und immer gleichen Effekte erzeugen den nachhaltigen Eindruck und schaffen Showmagie.

Ganze Geschichten lassen sich mit Effekten erzählen

Die Flammen an der Bühnenvorderkante brennen, die Zuschauer spüren die Wärme auf dem Gesicht. Auf dem Video-Content rollen riesige Feuerwolken gleicher Farbigkeit. Die fein abgestimmte Kombination von Feuer, Flammen, Hitze und der Feuerwalze im Hintergrund macht den Eindruck so echt, dass das Publikum bei Udo Lindenbergs Tour »Ich mach mein Ding« das Geschehen auf der Bühne als infernalisches Großfeuer empfunden hat. Die lautstarke Begeisterung des Publikums überschritt wohl einmal mehr die gesetzliche Grenze.

Das Spiel mit Flammen, Licht, Nebel und Wind setzt sich in der Erinnerung fest

Warum bestellen Regisseure oder Produktionsleiter oft lieber zehn Feuerschalen als einen Effektgestalter, der sie im Vorfeld berät und aus dem unendlichen Spektrum der Möglichkeiten eine maßgeschneiderte Dosis Magie für einen unvergesslichen Augenblick (er-)findet? In der Erinnerung redet kein Zuschauer von der Dauer des Ereignisses, sondern von den großen opulenten Bildern, die er erlebt hat: Das wird jahrelang weitererzählt. Es ist das flüchtige Spiel mit den Specials Effects, mit Flammen, Licht, Nebel und Wind, das sich in der Erinnerung festsetzt. Wer das schafft, hat sein Pulver nicht verschossen und auch sein Geld nicht verbrannt.