Mike Heisel im Interview
Lieber Mike,
Erzähl von dir und deinem Werdegang
Meine ersten Erfahrungen mit der Musik sammelte ich als DJ Ende der 70er-Jahre. Mit den Konzeptionen und Umsetzungen der Kampagnen für Shannon ”Let The Music Play” (Bellaphon) und dem Bravo Video Truck (CBS) als freiberuflicher Promoter, erfolgte 1984 der Einstieg in die Musik-Branche. Ich hatte das Glück, bei CBS in einer Firma zu starten, die mein Talent erkannt und gefördert hat.
Nun sind es schon 40 Jahre in der Musikindustrie und ich habe in dieser Zeit die Karrieren einer sehr unterschiedlichen Bandbreite von Künstler:innen auf deutscher und internationaler Ebene gefördert. Bevor ich Anfang 2000 meine eigene Agentur gründete, war ich Marketing Director & Deputy Managing Director des Labels Columbia Records (Sony Music), Gründer, Inhaber und Geschäftsführer von Logic Records, Präsident der Intercord Tonträger GmbH und Managing Director der EMI Group Germany. Während dieser Zeit war ich maßgeblich am enormen Erfolg von Künstlern wie Michael Jackson, Mariah Carey, Ozzy Osborne, Aerosmith, Gloria Estefan, Celine Dion, Patricia Kaas, Bruce Springsteen, Depeche Mode, Living Colour, Faithless, Prodigy, Snap!, Moses Pelham, Dr. Alban, PUR, Toto und The Fugees beteiligt.
All diese Erfahrungen habe ich im Jahr 2000 in mein neues, innovatives Beratungsunternehmen übertragen. Der Fokus der Mike P. Heisel Consulting liegt auf Musik, Medien und Kultur. Zu den ersten Kunden zählten DX3, freenet AG, DJ BoBo, Mariah Carey, Patricia Kaas und Laura Schneider. Neben den Genannten blicke ich in den ersten 23 Jahren auf das Mitwirken u. a. bei den Künstlern und Projekten von Frank Peterson (Sarah Brightman, Gregorian, Narcis u. a.), BigCityBeats, World Club Dome, Vereinigte Arabische Emirate, Deutscher Pavillon Expo 2015 Mailand und Deutscher Pavillon Expo 2020 Dubai.
Mit zivilgesellschaftlichem Engagement fördere und unterstütze ich Einrichtungen und Organisationen im Umfeld der Pop-Musik. Gemeinsam mit dem haushaltspolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Steffen Kampeter (2005 – 2009) und dem Medien- und Kultur-Manager Dieter Gorny war ich einer der Initiatoren der Initiative Musik gGmbH. Unsere Konzeption und unser Engagement führte 2007 zur Gründung der ersten Fördereinrichtung des Bundes für Pop-, Rock- und Jazz-Musik. Von 2008 bis August 2022 war ich Mitglied im Aufsichtsrat dieser Einrichtung. Zudem bin ich seit 2003 Mitglied im Fachbeirat der Popakademie Baden-Württemberg, der staatlichen Hochschuleinrichtung für Populäre Musik und Musikwirtschaft in Mannheim.
Was treibt dich an? Was sind deine persönlichen Ziele?
Es ist primär die Leidenschaft für die Musik, das Interesse an Menschen und Dinge bewegen zu wollen. Ich bin ein großer Bewunderer von Steve Jobs. “Deine Arbeit wird einen großen Teil deines Lebens ausfüllen, und der einzige Weg, wirklich zufrieden zu sein, ist, das zu tun, was du für großartige Arbeit hältst. Und der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, besteht darin, das zu lieben, was du tust.” Mein Ziel ist es weiter interessiert zu bleiben, neugierig zu sein und kontinuierlich zu lernen, mich weiterzuentwickeln und mit Engagement neue Erfahrungen zu sammeln.
Was erhoffst du dir von der Mitarbeit bei der BUKO?
Von dem Konzept der Bundeskonferenz Veranstaltungswirtschaft war ich von Anfang an begeistert. Eine Plattform für den Diskurs und den Austausch von Ideen, Meinungen und Erfahrungen innerhalb der Veranstaltungsbranche. Diese Art der Plattform ist einzigartig und ermöglicht den Teilnehmenden, verschiedene Perspektiven kennenzulernen, Herausforderungen zu diskutieren und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Die Bundeskonferenz bietet mir einen wertvollen Wissensaustauch mit Kolleg:innen und Branchenexpert:innen und gibt mit Inspiration und Motivation, für die Veranstaltungsbranche politisch zu wirken. Um Probleme zu lösen und ihre Vitalität und Widerstandsfähigkeit bei zukünftigen Krisen zu gewährleisten.
Die Veranstaltungsbranche ist für mich …
… eine wertvolle und wichtige Branche für die Gesellschaft, die dazu beiträgt Menschen zu verbinden und kulturelle Erfahrungen sammeln zu lassen. Es ist für mich immer ein erhabenes Gefühl, wenn die Türen für eine Veranstaltung, Festival oder Konzert geöffnet werden, an dem man involviert ist. Die Beteiligten und das Publikum zu beobachten, ist für mich Bewunderung und Ehrfurcht zu gleich. Es ist ein Ausdruck von intensiven Empfindungen und sollte uns immer daran erinnern, wie schön und faszinierend Veranstaltungen sind.