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3 Fragen an: Markus Pabst, der “Tarantino” des Varietés

Markus Pabst gilt als Punk und Tarantino des Varieté. Vor zehn Jahren gründete er mit Base Berlin eine Plattform junger selbständiger Kreativer, mit Shows wie „Soap“ erreichte er internationale Berühmtheit. Darüber wollten wir mehr erfahren!

Interview mit Markus Pabst

Markus Pabst gilt als Punk und Tarantino des Varieté

Markus Pabst gilt als Punk und Tarantino des Varieté

memo-media: Herr Pabst, wie sind Sie zum Varieté gekommen?

“Theater war schon immer meine große Leidenschaft. Mein erstes Drehbuch für das ZDF habe ich mit 18 geschrieben, und kurz darauf ein Studententheater gestartet, das wir uns mit Jonglieren auf Straßenfesten finanziert haben. Später kam ein größeres Projekt mit Breakdancern, BMX-Fahrern und Jongleuren dazu – schon damals galt ich mit meiner Truppe als „jung und wild“. So ging es immer weiter, eins kam zum anderen. Auch zum Beispiel mein Stück Soap: Das entstand ja im Keller damals, geplant war eine Spielzeit von etwa drei Monaten. Inzwischen läuft es seit elf Jahren! Und wir waren schon sehr früh international unterwegs.”

“Mein erstes Drehbuch habe ich mit 18 geschrieben”, Markus Pabst

Stichwort international: Sie reisen viel, sind viel im Ausland. Was ist in anderen Ländern beim Varieté anders als hier?

“Zunächst mal: ich bin gerne hier – und mindestens genauso gerne auch woanders. In Deutschland war das Varieté schon viel früher da, als in England oder Australien. Australien schätze ich für das gute Wetter – und die gute Stimmung, mit der die Leute schon ins Theater gehen. Grundsätzlich funktionieren alle Stücke aber auch woanders, auch wenn der Humor hier und dort anders ist und man – neben der Sprache – auch andere Kleinigkeiten anpassen muss, zum Beispiel manche Lieder. Gute Shows sprechen sich herum, egal wo. Grundsätzlich ist es mir wichtig, dass Zirkus und Varieté eigentlich für alle da sind. Ich möchte normale Menschen mit meinen Stücken erreichen, nicht nur privilegierte Theaterschichten. Das vergessen manche.”

Sie gelten als Tarantino des Varietés – welche Spuren werden Sie mal hinterlassen?

“Auch wenn meine Stücke total unterschiedlich sind, tragen sie alle meine ganz eigene Handschrift. Meine und unsere, natürlich arbeiten wir im Team. Charakteristisch ist, dass es immer ein bisschen „anders“ ist. Man fragt sich am Anfang immer „Geht das überhaupt?“ Ja, es geht. Und daraus entsteht dann eine Bewegung, bei der auch andere mitmachen. So wird es weitergetragen. Außerdem gehen aus unseren Produktionen immer tolle Talente hervor, auch die tragen es weiter. Daraus entstehen wieder eigene Shows. Grundsätzlich kann man mich gutbürgerlich sicher als „schräg“ bezeichnen – und es funktioniert!”

 

Weitere Infos zu Base Berlin gibt es auf memo-media.de.