Kleines Fest im Großen Garten – Farbenpracht in den Herrenhäuser Gärten

Bereits zum 31. Mal fand in diesem Jahr in den Herrenhäuser Gärten in Hannover das Kleines Fest im Großen Garten statt. An 17 Abenden durften sich insgesamt 59.500 Besucher darüber freuen, zum Kreis der Auserwählten zu gehören. Denn bei mehr als 200.000 Kartenwünschen ist es nie gewiss, dass man eine der begehrten Karten erwischt. So gab es auch in diesem Jahr wieder lange Warteschlangen vor der Abendkasse. Hier werden jeden Tag noch 200 Karten an der Abendkasse verkauft. Wir hatten das Glück, zwei der begehrten Karten zu ergattern, so dass wir die 120 Künstler aus 19 Nationen live und in Farbe erleben konnten. Also Rucksack, Picknickdecke und Kühltasche gepackt (Tipp: Auf dem Kleines Fest im Großen Garten darf man sich selbst verpflegen!) und auf nach Hannover.

Shalton Theatre

Jochen der Elefant

Mehr als drei Jahrzehnte Erfolgsgeschichte und kein bisschen müde

Das beweist Veranstalter und Initiator Harald Böhlmann – auch bekannt als Mann mit dem Zylinder – auch dadurch, dass das Kleines Fest im Großen Garten nun schon an vier weiteren Spielorten stattfindet. Der Schlosspark Ludwigslust, der Kurpark Bad Pyrmont, der Schlosspark Clemenswerth und der Schlosspark der Evenburg in Leer bestechen alle durch wunderschöne Parkanlagen. Seit 2011 gibt es sogar ein „Best of Kleines Fest“, das im Schlosshof der Marienburg stattfindet. Durch die liebevolle und handverlesene Auswahl der Künstler, das einzigartige Ambiente und das Engagement der unzähligen Helfer hat das Kleines Fest im Großen Garten längst Kultstatus erreicht.

Herrenhäuser Gärten

Moccamaker

Picknick inmitten von Künstlervielfalt

Und diesen Kultstatus erleben wir schon beim Betreten des imposanten Geländes der Herrenhäuser Gärten. Die Stimmung ist ausgelassen, die einströmenden Gäste werden von Walk-Acts wie dem Clown Frans Custers oder Jochen dem Elefant begrüßt. In der Ferne tanzt das Stelzentheater Teatro Pavana. Schnell werden Picknickdecken ausgebreitet, Weinflaschen entkorkt und der mitgebrachte Proviant ausgepackt. Und immer mehr Künstler beleben das Szenario. Da sind die Traumlichtträger des Pantao Stelzentheater, die Rallye-Fahrer von Tukkersconnexion, das Scharniertheater mit Leila, Lasse und Lola und viele mehr. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und bekommen die Eröffnungsworte nur am Rande mit. Als dann aber alle um uns herum wie auf Kommando ihre Picknickdecken wieder einrollen und schlagartig in die weitläufige Parkanlage ausströmen wird uns bewusst, dass nun das Programm an den mehr als 30 Spielorten startet. Also auch schnell den Wein ausgetrunken, den letzten Biss vom Ciabatta genommen und auf geht’s.

Frans Custers

Pantao Stelzentheater

Kleines Fest im Großen Garten zeigt Walk-Acts bis Bühnenprogramm

Nach ersten Orientierungsversuchen wird uns klar, dass wir nur ein Minimum des tollen Programms sehen können. Der Park ist einfach riesig und das Angebot an Künstlern steht diesen Dimensionen in nichts nach. Wir entscheiden uns für Comedy und bereuen das nicht, als wir herzhaft über Helge und das Udo und den anschließend auftretenden Kabarettisten Heinrich del Core lachen. Der nächste Auftritt beim Kleines Fest im Großen Garten, den wir uns ansehen möchten, ist der von Improkönig Sascha Korf. Hierfür heißt es allerdings einmal quer durch den Park, bitte. Eins steht fest, das Ciabatta und den Wein haben wir längst wieder abtrainiert. Aber der Weg hat sich natürlich gelohnt, denn nach gelungener Impro-Geschichte folgt eine erstklassige Artistik-Show der Jambo-Brothers.

Mr. Lo

Harold Hugenholtz Karikaturen

Flaniermeile zum Entdecken und Verweilen

Nun aber erstmal einen Gang herunterschalten und die Flaniermeile entlang der Schwanenteiche genießen. Hier finden sich in kleinen Pagoden-Zelten ein nostalgisches Fotoshooting des Studio Surprise, das Vorlesezimmer von Claudia Schnürer, innovative Karikaturen von Harold Hugenholtz und natürlich auch bezaubernde Papierreißkunst von Mr. Lo. Wem die Sonne noch zu hoch steht, der kann sich hier von Martine einen Funny Hat gestalten lassen. Und wer einfach nur das bunte Treiben beobachten möchte, der kann im fernen Orient Platz nehmen und sich vom Moccamaker bedienen lassen.

Altrego

Hell erleuchtete Herrenhäuser Gärten zum Abschluss

Die Zeit vergeht wie im Flug und so sind wir richtig enttäuscht, dass auf einmal schon das allabendliche Musikfeuerwerk angekündigt wird. Auch haben wir ein kleines Déjá-vu, denn auf einmal finden sich wieder alle Besucher entlang der Promenade ein, an der man den besten Blick aufs Feuerwerk haben soll. Picknickdecken werden ausgebreitet und die Szenerie von der Eingangssituation wiederholt sich. Schön, wenn etwas auf einmal so vertraut ist. Und so breiten auch wir wieder unsere Decke aus und genießen den Ausklang eines kurzweiligen Abends auf dem Kleines Fest im Großen Garten. Apropos im Flug: Über allen schwebt der Imposante Baron Otto von Tounicks, der “Rote Aeronaut” des Theater Altrego.

Unser Fazit des Abends: Wir kommen wieder!