Marco Dittrich2 (Custom)

Events online besser machen

  1. Mut zur Kürze

In der Kürze liegt die Würze. Doch Obacht! Die Ablenkung ist nur einen Mausklick entfernt oder vielleicht ist es auch die Spülmaschine, die dringend ausgeräumt werden will. Wer die Agenda seines Live-Events 1:1 übernimmt, hat schon verloren – zumindest seine Teilnehmer im Laufe der Zeit. Das passiert selbst beim spannendsten Kinofilm, der länger als 2,5 Stunden dauert. Und wer wirklich viel zu sagen hat, sollte lieber über eine Event-Reihe statt über eine mehrstündige Frontalbeschallung nachdenken. Nur Mut!

  1. Großes Kino auf kleinen Screens

»Wir machen doch kein Fernsehen!« war oftmals in den letzten zwei Jahren die Anspruchshaltung von Events online. Das stimmt aber nur bedingt, denn der Teilnehmer misst deren Qualität an dem, was er aus der Flimmerkiste kennt. Natürlich ist das vorhandene Budget die Maßgabe, aber ein kamerataugliches Set-Design ebenfalls. Das Studio muss in 270° gedacht und der Hintergrund abwechslungsreich mit Struktur und Farbe gestaltet werden. Beachtet werden sollte außerdem, dass man schon zum Abfilmen von allein zwei Personen, die im Gespräch miteinander sind, mindestens drei Kameras benötigt. Wenn dazu dann noch ein Kran oder eine Steadicam ergänzt wird, ist man schon nah am Maybritt-Illner-Look.

  1. Umdenken, anders machen

Vor dem Screen am Schreibtisch wird es schnell langweilig, denn 80 % der digitalen Corporate-Events zeigen nur Talking Heads. Interaktion ist ein Muss. Moderatoren, die Chat-Inhalte aufgreifen oder Polls, bei denen die Meinung des Publikums abgefragt wird, geben das Gefühl am Geschehen teilzuhaben. Und anstelle einer irgendwo »eingepippten« Powerpoint kann ein Redner verschiedenen Positionen im Set ablaufen und so erzählerisch im Zusammenspiel mit dem Set-Design Inhalte vermitteln.

  1. Mehr Mut statt mehr richtig

Das Bügeleisen, mit dem auf dem Weg von der Erstkonzeption bis zur Umsetzung einer Veranstaltung alle dramaturgischen Ecken und Kanten geplättet werden, ist auch schon immer bei echten Events ein Problem gewesen. Inszenatorische Fallhöhe, Tempowechsel und neue Perspektiven machen es abwechslungsreich für das Publikum und halten diese an Bord. Auch für Events online ist daher ein spannendes und inhaltsvolles Konzept wichtig.

  1. Relevanz vor Firlefanz

Wer von den Teilnehmern aus denkt, liegt von Anfang an richtig. Setzen wir uns im Vorfeld mit folgende 3 Fragen auseinander: »Betrifft mich das als Teilnehmer?«, »Begreife ich das?«, »Berührt mich das?«. Wer so denkt und handelt, für den ist Customer Centricity nicht nur ein neues Marketing-Buzzword, sondern ein Selbstverständnis.

  1. Proben, Proben, Proben

Man kann nur aus dem Ärmel zaubern, was man sich vorher reingesteckt hat, sagte einst Showmaster Rudi Carrell. Das gilt vor der Kamera auch für geübte Bühnenredner. Wer auf dem Screen gut rüberkommen will, stellt sich auf die anderen inszenatorischen Gesetzmäßigkeiten ein. Grundsätzlich kann man festhalten, dass die Probenzeit für eine Mehrkameraproduktion den doppelten Zeitaufwand im Vergleich zu einem Live-Event hat.

  1. Von Anfang bis Erfolg

Event-Regisseure sind »Konzeptioner & Showcaller« in einem. Neben dem reibungslosen Ablauf von Proben, Shows und Streams sollten sie auch für Storytelling, Dramaturgie und Inszenierung (mit)verantwortlich oder zumindest frühzeitig mit eingebunden sein. Auch die Schnittstelle zur Technik und zum Set-Design sollte von Beginn an gegeben sein, denn hier verbergen sich die größten Budgethürden.

Und wie geht’s dann weiter? Wahrscheinlich ist, dass viele Kunden auf die große Reichweite von Streaming-Events nicht mehr verzichten wollen. Aber wie funktioniert das Ganze, wenn Gäste vor Ort sind und gleichzeitig live ins Netz übertragen werden soll? Zur Klärung muss man maßgeblich eine Frage beantworten: Wer soll den besten Blick aufs Geschehen haben – die Teilnehmer vor Ort oder die am Screen? Es braucht dann ein ausgeklügeltes Set-Design, sodass den Anwesenden nicht permanent die Kameras im Sichtfeld stehen.

In den Fokus seiner Arbeit als Regisseur stellt Marco Dittrich in erster Linie Dramaturgie und Storytelling. Er inszenierte die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit und die 120-Jahrfeier von Eintracht Frankfurt, die beide live im TV übertragen wurden. Für das »Parookaville«, einem der weltweit größten Festivals für elektronische Musik, scriptete er die letzten beiden Ceremonies. Showlastige Formate, wie der »Deutsche Schauspielpreis«, gehören ebenso zu seinem Repertoire wie inhaltsgetriebene Livestream-Produktionen, bei denen es auf eine TV-gerechte Bildästhetik ankommt. So finden sich in seinen Referenzen viele internationale Tagungen wie die »UNESCO World Conference« oder der World »Health Summit« sowie Streaming-Events großer Unternehmen. Marco Dittrich ist Ideengeber und Mitbegründer des Netzwerkes eventregisseure.de.