EFM: Logistikpartner für Events
Quizfrage: Für welche Veranstaltung benötigt man unter anderem sechs Millionen Eintrittskarten, 500 Tonnen Absperrungen und Zäune, 460 Tonnen Stromversorgungsgeräte und Generatoren samt Zubehör sowie 100 Tonnen Foto- und Sendetechnik? Jemand eine Ahnung? Kleiner Tipp: Deutschland hat am Ende gewonnen! Na, fällt der Groschen? Genau, für die Fußball Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Und wer hat diese Unmengen an Material nach Südamerika gebracht und nach dem Turnier wieder zurück? Das Logistikunternehmen EFM Management Limited. Wir haben der deutschen Niederlassung in Wiesbaden einen Besuch abgestattet und uns dort von der WM und anderen Großprojekten erzählen lassen.
Die Fußball-WM ist eines der größten Sportereignisse der Welt und da ist es nicht sonderlich überraschend, dass der logistische und organisatorische Aufwand, der dahinter steckt, riesig sein muss. Wie riesig er wirklich ist, darüber hatten wir uns bisher noch keine Gedanken gemacht – bis wir einige Daten und Fakten dazu auf der Internetseite von EFM gefunden haben. „Ja, die Fußball-WM war auf jeden Fall einer unserer größeren Jobs. Vor allem, weil wir den FIFA Confederations Cup, der 2013 ebenfalls in Brasilien war, (Anm.d.Red.: die Generalprobe der WM) ja auch noch mitgemacht haben“, sagt EFM-Prokurist Alex Jonas.
An der Logistik für die WM 2014 waren EFM-Büros und Partner aus über 20 Ländern beteiligt
Beim Zitat „einer unserer größeren Jobs“ fragt man sich, ob irgendein Job noch größer sein kann. Angesichts solch enormer Materialmengen fällt es uns nicht schwer, zu glauben, dass zwischen April 2013 und Juli 2014 alle EFM-Büros in Deutschland, Großbritannien, USA, Australien und dem Mittleren Osten an Organisation und Umsetzung beteiligt waren. Ganz zu schweigen von dem riesigen Netzwerk an Partnern weltweit.
Zu den Aufgaben von EFM bei der WM gehörte neben Zollabfertigung, Lagerhaltung und der Bereitstellung von Personal in erster Linie der Transport der wichtigen Ausrüstung zu Luft, Wasser und Land. Auftraggeber waren meist prominente Unternehmen wie die BBC, Global TV oder Panasonic. Besonders knifflig, erklärt uns Alex Jonas, sei der Papierkram im Vorfeld gewesen: „Brasilien gilt in Sachen Import/Export weltweit als sehr anspruchsvoll. Da gibt es sehr spezielle Einfuhrregelungen und Länderbestimmungen. Wer dort etwas einführen will, muss außerordentlich kompetent sein. Viele Logistikunternehmen machen deshalb einen großen Bogen um Brasilien.“
EFM hat als erstes ausländisches Unternehmen Pyrotechnik nach Russland gebracht
Doch EFM verfügt bereits über eine Menge Erfahrung mit solchen Härtefällen. Für eine Großveranstaltung in Moskau importierte das Unternehmen kürzlich Pyrotechnik in die russische Hauptstadt. „Das ist in Russland vielleicht sogar das erste Mal überhaupt, dass ein ausländisches Unternehmen dafür eine staatliche Genehmigung bekommen hat“, erzählt Alex Jonas. Auch für den Eurovision Song Contest 2012 in Baku (Aserbaidschan) schaffte EFM das Feuerwerk heran. Dort, so Alex Jonas, seien die Einfuhrbestimmungen allerdings nicht ganz so komplex gewesen.
EFM arbeitet ausschließlich mit Kunden aus der Event-, Sport-, Medien- und Unterhaltungsbranche zusammen. Diese schätzen laut Alex Jonas an EFM vor allem, dass sich das Unternehmen auf das so genannte ATA Carnet spezialisiert hat. Ein Zollabkommen, das die temporäre Einfuhr von Dingen wie Messe- und Ausstellungsgütern oder Film- und Tontechnik in ATA-Mitgliedsländer deutlich vereinfacht. Alex Jonas: „Die Zollabwicklungen von ATA Carnets, zum Beispiel für die Backline einer Band, gehören zu unseren alltäglichen Aufgaben, daher sind böse Überraschungen im Umgang damit bei uns ausgeschlossen.
Mit detailliertem Fachwissen spart EFM seinen Kunden bares Geld
Dabei gibt sich EFM längst nicht nur mit der Logistik für Großveranstaltungen ab: „Wir freuen uns über jeden Kunden und betreuen auch Bands, die deutlich weniger Ausrüstung am Start haben“, sagt Alex Jonas. Diese dürften sich vor allem über folgenden Service freuen, von dem uns der EFM-Prokurist berichtet: „Wenn eine Band einen Haufen Merchandising-Artikel in ein Nicht-EU-Land mitnehmen will, müsste sie bei der Einreise dafür eigentlich Steuern zahlen. Wenn sie dort aber nicht alles verkauft, macht sie eine Menge Verlust. Damit das nicht passiert, hinterlegen wir beim dortigen Zoll eine Sicherheit und die Band muss im Nachgang nur das versteuern, was sie tatsächlich verkauft hat. Das ist eine tolle Sache, aber nur wenige Logistik-Unternehmen bieten das an.“
Nächstes Highlight für EFM sind die Olympischen Spiele 2016
Als nächstes großes Event stehen für EFM die Olympischen Spiele 2016 in Rio an. Die Vorbereitungen dazu sind bereits in vollem Gange und die Liste an Ausrüstung, die EFM dort hinbringen wird, wird ähnlich lang werden wie die für die WM. Wenn wir dann vor dem Fernseher mitfiebern, werden wir ganz sicher daran denken, wie viel organisatorischer Aufwand dahinter steckt, von dem man als normaler Zuschauer nichts ahnt.