Relaunch der Internationalen Kulturbörse Freiburg
Die Internationale Kulturbörse Freiburg (IKF) bleibt ein jährliches Highlight für die Kulturbranche, doch es stehen einige Neuerungen an. Die nächsten Veranstaltungen finden wie gewohnt im Januar statt: vom 20. bis 22. Januar 2025 und vom 26. bis 28. Januar 2026. Eine wesentliche Änderung betrifft den Ablauf der Veranstaltung. Anstelle der traditionellen Opening Gala, die bislang den Auftakt der IKF bildete, wird es 2025 einen neuen Event am Montagnachmittag geben. In diesem Rahmen wird auch die prestigeträchtige »Freiburger Leiter« verliehen, ein Preis, der herausragende Künstler:innen und Projekte auszeichnet.
Ein zentraler Aspekt der IKF bleibt die Netzwerkarbeit. Die Messe hat sich in den letzten Jahren zunehmend als wichtiger Branchentreffpunkt etabliert, insbesondere für Netzwerke aus den Bereichen Darstellende Kunst und Musik. Hier liegt auch der Fokus der aktuellen und zukünftigen Arbeit: Die IKF soll als Ort für die Live-Kommunikation zwischen verschiedenen Kulturnetzwerken gestärkt werden. Zahlreiche Netzwerke wurden bereits aufgebaut oder die Zusammenarbeit intensiviert, mit dem Ziel, die IKF als zentrale Plattform für den Austausch in der Kulturbranche zu etablieren. Ein weiteres wichtiges Element der IKF ist der neue Claim »Culture Connects People«. Dieser ersetzt den bisherigen Slogan und unterstreicht das übergeordnete Ziel der Veranstaltung.
Kultur bringt Menschen zusammen, und die IKF bringt die Menschen zusammen, die Kultur machen und ermöglichen. Die IKF arbeitet verstärkt im Netzwerk und sieht sich weniger als isolierte Akteurin, sondern als Teil eines größeren kulturellen Geflechts. Schließlich wurde auch das Angebot für die Ausstellenden überarbeitet. Es wird wieder zwei Ausstellungshallen geben, was mehr Platz für gemeinsame Flächen schafft. Dies bietet nicht nur mehr Raum für kreative Präsentationen, sondern fördert auch den Austausch und die Vernetzung unter den Ausstellenden. showcases gibt an dieser Stelle einen ersten Ausblick auf Künstlerinnen und Künstler, die auf den Bühnen der IKF auftreten werden.
KATEGORIE DARSTELLENDE KUNST
GRENZGÄNGE
Das Theaterstück »Nora Nora Nora« bringt drei talentierte Schauspielerinnen auf die Bühne, die sich mit einer der zentralen Fragen unserer modernen Gesellschaft auseinandersetzen: Wie geht die 1.000-Optionen-Gesellschaft damit um, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter noch immer nicht erreicht ist? Diese Frage steht im Zentrum einer Aufführung, die sowohl emotional als auch intellektuell herausfordert. Das Stück greift Henrik Ibsens ikonisches Drama »Nora (Ein Puppenheim)« auf, das vor 140 Jahren die gesellschaftlichen Zwänge und Erwartungen an Frauen thematisierte. Das neue Stück bringt die Geschichte in die Gegenwart und lässt die Zuschauenden durch die Augen von drei modernen Frauen blicken, die sich fragen, wer Nora wirklich war. Warum verließ sie Mann und Kinder? Was bedeutet ihr mutiger Schritt für Frauen heute? Dabei geht »Nora Nora Nora« über eine bloße Nacherzählung hinaus und wird zu einem neuen Narrativ, das visionäre Ideen für die heutige Gesellschaft aufzeigt. Das Aufbrechen alter Strukturen bringt unerwartete Wahrheiten ans Licht und fordert das Publikum heraus, die eigene Position und die Beziehungen zu überdenken. Es wird die Frage aufgeworfen, ob ein kompletter Neuanfang in einer modernen Welt möglich ist, die noch immer von alten Zwängen geprägt ist.
ALICE KÖFER
Solistin mit Berliner Schnauze ist bekannt als die Frau der Boygroup »Vocal Recall« und wagt sich jetzt erstmals auf Solopfade. In ihrem ersten Programm stellt sie sich den großen und kleinen Fragen des Lebens, immer begleitet von einer gehörigen Portion Berliner Charme und einer guten Prise Selbstironie. Unter dem Motto »Muss das sein, dass die jetzt auch noch …?« tritt Alice Köfer allein auf die Bühne und macht von Anfang an klar: Ja, es muss! Wie der Abend enden wird, weiß sie selbst noch nicht genau, doch eines ist sicher: Es wird unterhaltsam, laut und manchmal auch nachdenklich. Ob sie nun versehentlich philosophische Fragen aufwirft oder einfach nur sinnentleert drauflos plaudert … Alice Köfer hat ihre Ausbildung an der Musikhochschule Berlin im Bereich Jazz– und Popgesang absolviert und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. 2023 gewann sie den 1. Preis bei der Bad Belziger Bachstelze und den 2. Preis beim Hamburger Comedy-Pokal. Diese Erfolge sind kein Zufall – sie spiegeln ihr Talent wider, das sie nun in ihrer Solo-Karriere weiter ausbaut.
MARIA MUHAR
Die renommierte Kabarettistin und Satirikerin Maria Muhar nimmt ihr Publikum mit auf eine amüsante und scharfsinnige Reise durch die Herausforderungen des Alltags. In ihrem neuen Programm »Storno« taucht sie ein in die Welt der ständigen Verpflichtungen, verpassten Chancen und absurder Alltagsrealitäten. Ihr Thema ist eine scharfe Analyse der modernen Welt, in der sich Maria Muhar mit den Herausforderungen auseinandersetzt, die sich zwischen Timelines, Deadlines und den allgegenwärtigen Tiervideos auftürmen. Die Show entwickelt sich zu einer Selbsttherapie, bei der sie ihrem Frust und ihren Fragen freien Lauf lässt. Maria Muhar hat sich als talentierte Kabarettistin und Satirikerin etabliert und wurde für ihre Leistungen mit dem Österreichischen Kabarettpreis für Nachwuchs ausgezeichnet.
KATEGORIE MUSIK
ALBA ARMENGOU
Alba Armengou aus Barcelona ist eine Trompeterin, die sich in der internationalen Musikszene einen Namen gemacht hat. Mit ihren beeindruckenden Fähigkeiten als Sängerin und Instrumentalistin verkörpert sie das Beste aus Jazz, Latin, Singer-Songwriter und Weltmusik. Begleitet von Vicente López an der Gitarre bildet sie ein Duo, das durch seine Vielseitigkeit und Ausdrucksstärke besticht. Die Ausbildung in der Sant Andreu Jazz Band gilt als erstklassig und hat Armengou zu einer herausragenden Künstlerin geformt. Ihre musikalischen Leistungen und ihre Hingabe zur Kunst haben ihr Anerkennung weit über die Grenzen Spaniens hinaus eingebracht.
JUNK-E-CAT
Der Berliner Musiker junk-E-cat ist bekannt für seine Performances, bei denen er sein Publikum in eine faszinierende Welt aus pulsierenden Beats und melodischen Saxophon– und Bassklarinettenklängen entführt. Mit einer einzigartigen Fusion von akustischen und elektronischen Elementen schafft er Klanglandschaften, die gleichermaßen in Clubs und auf Festivalbühnen zu Hause sind. Mit Auftritten auf renommierten Festivals wie dem »Mutek Japan«, dem »Melt Festival« und dem »Reeperbahn Festival« hat junk-E-cat seine besonderen Fähigkeiten unter Beweis gestellt. junk-E-cat bleibt ein Pionier in der Welt der elektronischen Musik, der immer wieder neue Wege findet, die Grenzen zwischen Tradition und Moderne zu verwischen. Seine Musik ist mehr als nur ein Erlebnis – sie ist eine Reise in eine andere Dimension.
OLICÍA
Das Duo Olicía, bestehend aus den Musikerinnen Anna-Lucia Rupp und Fama M’Boup, hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2018 einen festen Platz in der zeitgenössischen Musikszene erarbeitet. Mit einer innovativen Mischung aus A cappella, Jazz und Pop schaffen sie nicht nur Musik, sondern ein ganzheitliches Kunsterlebnis, das die Grenzen zwischen verschiedenen künstlerischen Disziplinen verschwimmen lässt. Ihr neuestes Projekt »Out of the Blue« ist mehr als nur ein Album – es ist ein interdisziplinärer Zyklus von Songs, die in enger Zusammenarbeit mit Künstler:innen aus Bereichen wie Malerei, Mode, Design, Tanz, Literatur und Film entstanden sind. Die musikalische und künstlerische Ausbildung der beiden Musikerinnen ist beeindruckend. Anna-Lucia Rupp hat einen Master of Music Creation vom Rytmisk Musikkonservatorium in Kopenhagen, während Fama M’Boup einen European Jazz Master vom Jazz Institute Berlin vorweist. Neben ihren eigenen Projekten sind Rupp und M’Boup auch als Live-Musikerinnen gefragt. Sie waren Teil der Live-Band von Sophie Hunger bei deren letzter Tournee und Fama M’Boup ist zudem Mitglied des Ensembles von Kat Frankies BODIES.
KATEGORIE URBAN ARTS
Die Künstler:innen der Kategorie Urban Arts standen zum Redaktionsschluss noch nicht fest.