Parookaville 2025: Raum für Fantasie mitten im Festivaltrubel – ein Blick ins Theater-District
Wenn ein Festival sich selbst als „City of Dreams“ bezeichnet, ist klar: Es geht nicht nur um Musik. Es geht um das Entkommen vom Alltag, Storytelling und das Erlebnis als Ganzes. Parookaville, auf dem Gelände des Flughafens Weeze, ist dafür bekannt, elektronische Musik in ein urban-fiktionales Gesamtkonzept zu gießen. Was viele aber nicht wissen: Zwischen den riesigen Mainstages, opulenten Lichtshows und treibenden Beats gibt es ein Viertel, das einen ganz anderen Ton anschlägt – das Theater-District.
Wer das Festivalgelände betritt, wird von den großen Bühnen magisch angezogen. Doch ein Abzweig in Richtung Süden führt in ein kleines Areal, das man beinahe übersehen könnte – und genau darin liegt sein Reiz. Das Theater-District ist eine der kreativsten Flächen des Festivals, auf der nicht nur gefeiert, sondern vor allem inszeniert wird. Hier verschwimmen die Grenzen zwischen Performance, Kabarett, Schauspiel, Tanz und Installation. Eine Bühne? Ja. Aber auch: Begegnungsort und Raum für Neues.
Ein Ort für Neugierige und Kreative
Inmitten des energiegeladenen Festivaltrubels ist das Theater-District ein Rückzugsort für alle, die das Besondere suchen. Hier stehen nicht Effekte und Lautstärke im Vordergrund, sondern Ideen, Begegnung und Interaktion. Die Performances reichen von schräg und verspielt bis hin zu poetisch und nachdenklich – immer mit einem überraschenden Twist. Das Publikum wird nicht einfach nur bespaßt, sondern eingeladen, mitzumachen, mitzufühlen und mitzulachen. Gerade diese Nähe zwischen Künstler:innen und Zuschauer:innen schafft eine besondere Atmosphäre, die man auf einem Festival dieser Größenordnung sonst kaum findet.
Raum für Humor, Fantasie und Geschichten
Was im Theater-District passiert, ist schwer in Worte zu fassen – und genau das macht seinen Reiz aus. Ob auf einer kleinen Bühne, mitten im Publikum oder irgendwo dazwischen – die Kreativität kennt hier keine Grenzen. Mal landet man in einer vielfältigen Varieté-Show, mal erlebt man eine schräge Gameshow oder eine Zaubershow, bei der man sich fragt: Wie macht der Künstler das?
Besonders begeistert hat mich die fantasievoll inszenierte Varieté-Show, bei der verschiedene Künstler:innen mit Jonglage, Akrobatik, Comedy und Action eine abwechslungsreiche Mischung auf die Bühne gebracht haben. Jede Nummer hatte ihren eigenen Stil: mal charmant-skurril, mal technisch beeindruckend, mal einfach nur herrlich unterhaltsam. Ein weiteres Highlight war die DJ-Bingo-Show mit Drag-Queens, die mit viel Humor, Glitzer und Publikumsnähe für beste Stimmung sorgten. Wer dachte, Bingo sei nur etwas für verregnete Sonntage, wurde hier definitiv eines Besseren belehrt.
Das Theater-District ist ein Ort, an dem man die eigene Fantasie neu entdecken und sich einfach treiben lassen kann. Zwischen Improvisation, Schauspiel, Musik und Tanz entsteht ein kreativer Mix, der zeigt: Festivals können mehr sein als Musik – sie können auch Geschichten erzählen.
Fazit: Das Theater-District ist ein Ort, der zeigt, wie sich Festival und Theater verbinden können
Das Theater-District ist kein Beiwerk, kein „Kulturbonus“, den man auf dem Weg zur nächsten DJ-Stage mitnimmt. Es ist ein essenzieller Teil der Parookaville-DNA , für alle, die das Festival nicht nur fühlen, sondern auch entdecken wollen. Es zeigt, dass Eventinszenierung neben laut, bunt und schnell auch leise, verspielt und fantasievoll sein kann.
Für Veranstalter:innen, die nach neuen Formaten suchen, bietet das Theater-District eine inspirierende Blaupause: Wie lässt sich Kunst mitten in ein Festival integrieren, ohne an Relevanz zu verlieren? Wie schafft man Räume, die nicht nur unterhalten, sondern auch erzählen?
Parookaville beweist mit seinem Theater-District, dass Festival und Theater keine Gegensätze sein müssen. Sondern dass aus ihrer Verbindung etwas entstehen kann, das im besten Sinne verrückt ist – und lange im Gedächtnis bleibt.