Kreative Kreationen: Die Künstleragentur Wicked Artists
Weder Dennis Kastrup noch Matthias Strobel noch ihre Künstlerinnen und Künstler sind wirklich böse. Das »Wicked« in Wicked Artists, so heißt ihre Agentur, steht in der heutigen Musikszene für besonders »krass«. Die beiden haben sich auf Kunstschaffende spezialisiert, die Avantgardetechnologien mit ihrer Musik und ihren Performances vereinen. Sie arbeiten von Berlin und dem kanadischen Montreal aus und beliefern Festivals, Kunstevents und Corporate Events. Auch international. Kanada spielt da eine große Rolle, denn die Visavorschriften sind nicht so aufwendig wie die der südlichen Nachbarn USA, wie die beiden sagen. Ihre Künstler:innen sind vornehmlich deutsche, aber internationale tätige Live-Künstler:innen.
Dennis Kastrup ist ein deutscher Journalist, der seit der Jahrtausendwende im Musikbereich arbeitet. Er hat im Laufe seiner Karriere Tausende von Musiker:innen kennengelernt und interviewt. Seit 2014 legt er seinen Schwerpunkt auf neuen Technologien und Musik. Matthias Strobel ist Präsident des MusicTech Deutschland, des Bundesverbands Musiktechnologie Deutschland e. V., und einer der wichtigsten Ansprechpartner für Musiktechnologieinnovation in Deutschland. Als Berater, Mentor und unabhängiger Manager fördert er Wissenstransfers zwischen Visionär:innen aus allen Bereichen der Kreativwirtschaft, um sektorübergreifende Innovationen möglich zu machen und avantgardistische Ansätze von Unternehmer:innen und Künstler:innen zu beschleunigen. Beide zusammen sind Wicked Artists. Die Agentur ist gefragte Partnerin von Eventagenturen und Unternehmen. Denn ihr Artist Roster, die Liste ihrer Künstlerinnen und Künstler, eignet sich besonders, um Zukunftsthemen zu illustrieren. Denn sie arbeiten nur mit solchen, die neue Techniken innovativ auf der Bühne einsetzen. Das ist dann ein Roboterarm wie bei dem DJ und Producer Bertolt Meyer, der ohne linken Unterarm geboren wurde. Bertold Meyer ist ganz nebenbei Professor für Psychologie an der technischen Universität Chemnitz.
Die Berlinerin Lizzy ist ein menschlicher Drum-Computer. Sie beschloss 2013, alle Konventionen hinter sich zu lassen. Sie trommelt auf ihrem Körper, singt und tanzt, um ihre Sounds zu erzeugen. Sie arbeitet dabei mit Maartje Dijkstra zusammen, einer Pionierin des technologischen Modedesigns und von tragbaren Technologien. Gemeinsam haben sie ein Drum-Kostüm geschaffen, das aus dem 3D-Drucker kommt und mit Midi-Pads auf ihrem Körper und Sensoren unter den Absätzen Bewegung in Klänge umsetzt.
Wicked Artists Top-Act ist die Amsterdamer Performerin Chagall, die Musik und visuelle Medien bei ihren Auftritten mixt. Wenn sie singt, steuert sie alle musikalischen wie bildlichen Elemente mit ihren Händen, die in speziellen Sensorhandschuhen stecken. Eine Motion-Capture-Steuerung im Kostüm nimmt die weiteren Bewegungen ihres Körpers ab. Alles geschieht in Echtzeit. Im Hier und Jetzt. Nichts ist vorab aufgenommen. Chagall ist in Kunstzusammenhängen gefragt, aber auch auf Corporate Events und Konferenzen, bei denen es um Tech geht. Da wird der rote Zukunftsfaden bis in den Kunst- Act weitergesponnen. Und Pyanook aus Freiburg ist ein Cyborg-Pianist und Composer, der zwei Flügel bespielt und mit seinen Sensorhandschuhen weitere Töne in die Luft schreibt.
Matthias und Dennis von Wicked Artists sehen sich aber nicht nur als Vermittler von innovativen Künstlerinnen und Künstlern. Sie beraten auch Unternehmen und Klient:innen, denen sie das ganze Feld der Creative Technology sichtbar machen und die ganze Thematik zwischen Technologie, Kreativität und Innovation eröffnen können. Tech-Themen wie KI werden so erlebbar und hinterlassen einen nachhaltigeren Eindruck, als es Fachvorträge alleine könnten. Auch hier kann Kunst etwas, was alles andere (noch) nicht kann.