Senior Marküssen auf dem Kleinkunstfestival Usedom

Internationales Kleinkunstfestival Usedom 2015

Vor 16 Jahren hatten Georg Kurze und der ehemalige Bürgermeister Jürgen Merkle eine Idee: Warum nicht zu Pfingsten auf Usedom im schönen Heringsdorf ein Festival auf die Beine stellen – mit Kleinkünstlern aus der ganzen Welt, spartenoffen und straßentheatertauglich. Es wird angebadet von den Touristen in den frühsommerlichen Pfingsttagen und wenn sie schon mal da sind, dann könnten sie sich auch über internationales Straßentheater freuen.

30 Künstler aus 21 Nationen nahmen am Kleinkunstfestival teil

Bei 52 Künstlern aus 21 Nationen gab es ein Sprachengewirr ohne Ende. Ein großer Spaß!

Gesagt, getan – der Freundeskreis von der Insel war es gewohnt, gemeinsam Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Nachdem das erste Festival erfolgreich von statten ging, wurde ein Verein gegründet, Kersten Fubel als 1. Vorsitzender gewählt, und die Festivalsgeschichte begann. Die ersten Jahre war es wie ein großes Familientreffen deutscher Straßenkünstler. Ein paar ausländische Künstler waren auch dabei, aber eben nur ein paar. Man kannte sich, spielte seine Show und machte Urlaub auf der Ostseeinsel. Doch mit den Jahren wurde das Festival auch weltweit immer bekannter und damit immer internationaler.

Künstler aus 21 Nationen auf dem Kleinkunstfestival 2015

30 Künstlergruppen mit insgesamt 52 Künstlern nahmen am diesjährigen Internationalen Kleinkunstfestival Usedom teil – und nur ganze drei Künstler kamen aus Deutschland. 21 Nationen waren es, die sich auf dem Gelände an der Seebrücke versammelten und damit ein Sprachengewirr ohne Ende schufen – Spanischkenntnisse waren in diesem Jahr erstmals wichtiger als englische.

Fillage aus Belgien auf dem Kleinkunstfestival

Fillage aus Belgien traten bis zu viermal täglich auf und wurden mit jedem Mal besser

Mit dem Kleinkunstfestival Usedom beginnen viele der internationalen Künstler eine Festivaltour durch Europa, das Sponsoring der Reisekosten durch das Kleinkunstfestival nutzen sie für den Start und finanzieren sich den ganzen Sommer durch von Festival zu Festival.

Internationale Spielfreude

Die verschiedenen internationalen Charaktere prägten das Festival deutlich. Fillage aus Belgien bestach mit einer absolut eigenwilligen Performance aus Trampolin-Akrobatik und Livemusik mit Gesang, Bläsern und Kontrabass. Hakelten die Übergänge bei den ersten Auftritten noch etwas, bemerkte man hier den Vorteil eines Festivals deutlich. Die Spielfreude der sechs Künstler ließ kaum Pausen zu, sie traten bis zu viermal täglich auf, wurden zum Publikumsliebling und die Show immer besser. Die Jury belohnte das mit dem dritten Platz.

Fillage aus Belgien auf dem Kleinkunstfestival 2

Fillage bot einen eigenwilligen Mix aus Trampolin-Akrobatik und Live-Musik

mute, das zauberhaft-zurückhaltende Künstlerduo aus Thailand, traute sich zum Auftrittstermin erst gar nicht zu beginnen, weil andere Künstler noch spielten. Die ruhigen Asiaten konnten sich dennoch sehr gut durchsetzen und gewannen den vierten Platz.

Capoeira direkt aus Brasilien

Das Duo mute beim Kleinkunstfestival

Das duo mute aus Thailand landete auf dem vierten Platz

Die herausragend guten Capoeira-Tänzer Cia Delá Praká aus Brasilien bummelten erst wenige Minuten nach dem Auftrittstermin auf ihre Spielfläche, brauchten dann aber genauso wenige Minuten, um das Publikum in ihren Bann zu ziehen.

Juriy Lohnghi aus Italien agierte auf dem Schlappseil, als wäre es ein straff gespanntes Seil. Diese Sicherheit honorierte die Jury mit dem zweiten Platz.

Und Victor Gauna aus Chile beispielsweise hielt vom deutschen Sicherheitsgedanken wenig bis gar nichts, er jonglierte mit brennenden Keulen, die er sich auch schon mal über Publikumsköpfe zuwerfen ließ. Passiert ist glücklicherweise nichts, „angespannt spannend“ war es die ganze Zeit.

Die Gewinner des Kleinkunstfestivals

Die verdienten Gewinner des Festivals sind die Berliner Tridiculous, ein Trio mit einer Mischung aus Tricking, Breakdance und Capoeira. Die Jungs, die vielen aus Varieté-Kreisen bekannt sind, sind von der Pieke auf Straßenkünstler und beherrschen auch diese Metier meisterlich.

Tridiculous auf dem Kleinkunstfestival

Die Gewinner des Kleinkunstfestivals: Tridiculous aus Berlin

Sonderpreis für den Maler pinx

Sonderpreis für den Maler pinx.

Den Sonderpreis erhielt der Eventmaler pinx., der auf drei großen Leinwänden parallel einige Stunden lang malte und übermalte. Er zog das Publikum völlig in seinen Bann, das mit ihm von Leinwand zu Leinwand wanderte und sich auch traute, den Meister zu fragen und mit ihm zu diskutieren.

Das Team hinter dem Festival

Und meisterlich agierte auch das Team hinter dem ganzen Festival rund um Georg Kurze und Kersten Fubel. Insgesamt 40 freiwillige Helfer und viele Sponsoren stemmten die ganze Orga, die durch den Bahnstreik noch einmal aufwändiger als in den Vorjahren war. Hier sind enge Freundschaften gewachsen über all die Jahre, das spürt man und ohne sie wäre das Kleinkunstfestival Usedom in dieser Form auch gar nicht möglich.

Die Reise zum Kleinkunstfestival lohnt sich!

fenfire aus Österreich auf dem Kleinkunstfestival

Der Besuch beim Kleinkunstfestival lohnt sich in jeder Hinsicht – hier die Feuershow von Fenfire aus Österreich

 

Usedom ist fast von überall richtig weit weg, doch die Reise lohnt sich in jeglicher Hinsicht. Reservieren Sie sich das nächste Pfingsten! Und unser Tipp für die Unterkunft sind die wunderschönen Ferienhäuschen direkt auf der Seebrücke Heringsdorf. So wohnt man nur auf Usedom!