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Transition: Plan B für darstellende Künstler

vom 30.10.2017 veröffentlicht über meinMemo

ZAV-Künstlervermittlung entwickelt neues Beratungsangebot.

„Darstellende Künstlerinnen und Künstler verfügen über Kompetenzen, die nicht nur im künstlerischen Berufsfeld gefragt sind“, erklärt Annette Tigges-Thies. Die Geschäftsbereichsleiterin der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) stellte in dieser Woche Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, das Transition-Projekt der ZAV-Künstlervermittlung vor. Die ZAV entwickelt ein spezielles Beratungsangebot für darstellende Künstlerinnen und Künstler in den Sparten Tanz, Gesang und Schauspiel, die sich beruflich umorientieren wollen oder müssen. Ziel ist, den Künstlern berufliche Möglichkeiten in nicht-künstlerischen Berufsfeldern zu eröffnen und damit dauerhaft Arbeitslosigkeit zu vermeiden. „Uns ist wichtig, das Projekt zusammen mit unseren Partnern im Kulturbereich zu reflektieren“, sagte Tigges-Thies anlässlich des Besuchs in Berlin.

Der Begriff Transition ist bisher überwiegend aus dem Tanzbereich geläufig. Tänzerinnen und Tänzer müssen sich, im Unterschied zu vielen anderen Berufsgruppen, nach einer relativ kurzen aktiven Zeit auf der Bühne beruflich neu orientieren. Jeder professionelle Tänzer wird daher mit Umschulung und Weiterbildung (Transition) konfrontiert.

Mittlerweile gibt es aber auch in den übrigen Sparten der darstellenden Kunst Bewerberinnen und Bewerber, die ausgehend von unterschiedlichen Ursachen (Alter, Gesundheit, längere Zeiten der Nichtbeschäftigung) den Übergang in eine andere berufliche Tätigkeit suchen müssen. Diese Bewerberinnen und Bewerber verfügen allesamt über eine hochqualifizierte Ausbildung und ein hohes Maß an Flexibilität, die sie jedoch auf dem relativ begrenzten Arbeitsmarkt für darstellende Künstlerinnen und Künstler nicht mehr einsetzen können.

Oft fehlt Künstlern das Selbstvertrauen, dass sie auch für den nicht-künstlerischen Arbeitsmarkt interessant sind. „Sie selbst haben nicht vor Augen, wie sie sich Arbeitgebern präsentieren könnten. Gleichzeitig denken auch Unternehmen bei der Stellenbesetzung nicht an diesen Personenkreis“, erläutert Tigges-Thies. „Beiden Seiten fehlen Informationen. Hier setzt die Transition-Beratung mit fachkundigen Gesprächsangeboten an, die ZAV-Künstlervermittlung übernimmt eine Lotsenfunktion an der Schnittstelle zwischen dem Künstler und den Arbeitgebern.“

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte nach dem Gespräch: „Das Transition-Projekt für darstellende Künstlerinnen und Künstler finde ich sehr spannend. Ich freue mich sehr, dass die ZAV-Künstlervermittlung mit diesem Projekt eine Lotsenfunktion gegenüber Arbeitgebern aus dem nicht-künstlerischen Bereich und auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bundesagentur für Arbeit übernimmt. Einen Plan B nicht als Scheitern, sondern als neue Chance zu begreifen, verlangt einen Blickwechsel. Ich freue mich sehr, dass die ZAV-Künstlervermittlung mit diesem Projekt den Blickwechsel befördert.“