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(Bildquelle: ©Tilman Schenk)
Neuer FAMAB Vorstand v.l.n.r. Christian Flörs, Gerd Wutzler, Andreas Weber, Stephan Haida, Jörn Huber, Markus Illing, Burkhard Schmitz, Detlef Wintzen und Matthias Thoben. Nicht auf dem Bild ist Vera Viehöfer.

Mit starker Bilanz und spannenden Projekten in die Zukunft

vom 02.07.2019 veröffentlicht über meinMemo

Zur Jahreshauptversammlung des FAMAB Kommunikationsverbandes e.V. kamen über 110 Besucher am 19. Juni 2019 bei bestem Sommerwetter in die Print Media Akademie nach Heidelberg. Der FAMAB-Vorsitzende Jörn Huber eröffnete die Veranstaltung pünktlich um 10 Uhr und erinnerte in seiner Begrüßungsansprache daran, dass auf den Tag genau vor sechs Jahren der Verband im Berliner Tempodrom seinen viel beachteten 50. Geburtstag feierte.

Seither habe sich in der Live Kommunikation viel verändert, gehe es nicht mehr in erster Linie um Produkte oder Informationen, sondern um Experience, um nahtlose Gesamterfahrungen von Live & Digital ohne jegliche Brüche, ergänzte Huber. Und: Längst sei man auf dem Weg von der Service- zur Experience-Economy! Nach diesem kleinen Ausflug in die Branche insgesamt wandte sich der Vorsitzende verbandsinternen Betrachtungen zu und sprach zunächst der Arbeit der Vorstandsmitglieder und der Geschäftsstelle seinen Dank aus, die „mit leidenschaftlichem Engagement die vielfältigen Verbandsthemen vorantreibt“.

Der Verband selbst habe sich im Rahmen der Zielsetzungen für die Agenda 2020 gut entwickelt und zu anderen Spitzenverbänden in der Kommunikation aufgeschlossen, habe seine Sichtbarkeit im Markt deutlich erhöht und an Image und Substanz hinzugewonnen. „Geradezu eine Leuchtturm-Funktion hat dabei die im Januar 2019 erstmals ausgerichtete BrandEx (International Festival of Brand Experience) eingenommen, weil dort alle unsere Themen plakativ gespielt und sichtbar gemacht wurden. Für mich ist das ein absolutes Highlight“, erläuterte Huber. Zu den Positiva zählte der FAMAB-Vorsitzende auch den vollzogenen Kauf der ESG Einkaufs- und Servicegesellschaft mbH. Hierdurch wurden die Mitglieder-Services im Bereich der Beschaffung auf stabile Beine gestellt und ein wichtiger Schritt zur wirtschaftlichen Sicherung des Verbands vollzogen. Aber auch der „BÜM“, der branchenübergreifende Messe-Arbeitskreis, in dem die Zusammenarbeit zwischen Auftraggebern und Dienstleistern gefördert wird, gehört in die jüngere Erfolgsbilanz.

Neue Plattform für die interne Kommunikation
Es wird weiter darauf ankommen, das Profil des Verbandes bei Kunden und im Markt sichtbar zu machen und das auf vielen Bühnen, wo die Akteure sich einbringen und Mehrwerte erzielen können. 2019 wird die Verbesserung der internen Kommunikation im Vordergrund stehen. Als wichtiges Tool soll dafür die Plattform „Just Social“ eingeführt werden, auf der sich die gesamte interne und externe Verbandsarbeit inklusive der ESG-Services interaktiv spiegeln lässt. Weiterhin wird derzeit ein neues Segmentierungskonzept erarbeitet, denn trotz der Vision „One FAMAB“ aus 2013 gibt es laut Huber immer noch zu viel Silo-Denken.

In den sich anschließenden, von Geschäftsführer Jan Kalbfleisch locker moderierten Regularien-Teil, waren kurze Videobotschaften eingestreut, in denen sich die neuen Mitglieder dem Plenum in zwangloser Form präsentierten.
Breiten Raum nahmen die Berichte aus den Ressorts ein, nachdem Finanzvorstand Andreas Weber die Bilanz 2018 vorgestellt hatte. ESG-Geschäftsführerin Silke Schulte ging noch einmal auf die Vorteile der nun verbandseigenen Einkaufsgenossenschaft ein. So war 2018 mit knapp 53 Millionen Euro Umsatz das beste Jahr seit Gründung der ESG im Jahr 1991. Der Umsatz wurde mit 88 Mitgliedern erzielt und ein Gesamtbonus von rund 640.000,- Euro an diese Mitglieder ausgeschüttet. Zusätzlich konnten 94.000,- Euro brutto an den Verband ausgekehrt werden. Schulte: „Wir haben im vergangenen Jahr alles richtig gemacht! Im kommenden Jahr möchten wir noch mehr FAMAB-Mitgliedern die Leistungsfähigkeit der ESG und ihrer Lieferanten zeigen und sie zu begeisterten Nutzern machen.“

Nach dem Bericht des Kassenprüfers Randolf Maurer wurde der Vorstand einstimmig entlastet und auch das Budget 2020 einstimmig angenommen.

Neuer Ausbildungsberuf in der Entwicklung
In den Berichten aus den Ressorts wurden die Aufgaben des Research Institute for Exhibition and Live-Communication (R.I.F.E.L. e.V.) beleuchtet, die kommenden internationalen Verbandsthemen und -veranstaltungen angekündigt und seitens der LECA ein Mitgliederzuwachs von 14 auf 17 vermeldet. Der Bereich Lobbying beschäftigt sich unter anderem mit Themen wie Flexibilisierung der Arbeitszeit, einer zu engen Auslegung des Scheinselbstständigkeits-Gesetzes und dem Kampf gegen die gewerbesteuerrechtliche Hinzurechnung. Nach dem umfangreichen Bericht aus dem Ressort Technik und Logistik wurde das Thema Nachwuchs beleuchtet. Aus- und Weiterbildung bleibt ein Kern-Anliegen. Nach der erfolgreichen Employer Branding-Aktion rund um MACH WAS DRAUS I KOMM-IN-DIE-AGENTUR.DE, bei der 52 Bewerber ein Agenturpraktikum durchgeführt haben, entwickelt Jung von Matt für 2019 nun die Nachfolgekampagne.

Ein spannendes Großprojekt ist die Planung für einen neuen Ausbildungsberuf, der maßgeschneidert in die Branchenlücke gebaut wird: Fachkraft für Messe- & Eventbau.

97 Prozent von 116 befragten Unternehmen bestätigten: Ja, das brauchen wir! und 80 Betriebe aus dem Pool der Befragten haben sogar zugesagt, mindestens einen bis zwei Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Es wurde bereits eine Arbeitsgruppe gegründet um „den langen Marsch durch die Institutionen“ zu beschreiten.

Sustainability hat sich zu einem der Schlüsselfelder des Verbandes entwickelt und findet besonderen Ausdruck in der engagierten Projektgruppe Nachhaltigkeit, die sich für die Entwicklung nachhaltiger Standards in der Veranstaltungswirtschaft einsetzt. Ein Bericht über die vielfältigen Aktivitäten der FAMAB-Stiftung unterstrich die Wichtigkeit des Themas und zeigte wie Unternehmen der Branche aktiv Verantwortung für die Reduzierung der CO2-Emissionen übernehmen können.

„Leidenschaft“ ist das Motto der BrandEx 2020
Jörn Hubers Schlüsselsatz „Die BrandEx ist ein historischer Meilenstein für unsere Branche und genau der Ort, wo wir unsere ganze Power darstellen können“ leitete eine kurze Nachbetrachtung ein und einen Ausblick auf die BrandEx 2020, die konzeptionell modifiziert wird und unter dem Motto „Leidenschaft“ steht. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Auch für die AWARD-Einreichungen gibt es ein neues Procedere, das einen niedrigschwelligeren Zugang erlaubt, vom Aufwand und den Kosten her. Die Einreichungsfrist ist bis 8. Juli 2019 verlängert.

Neue Vorstände und interessante „Schluss-Folgerungen“…
Gegen 16 Uhr leitete Geschäftsführer Jan Kalbfleisch schließlich die Abstimmungen zu den Vorstandswahlen ein. Gewählt wurde per Akklamation und einstimmig. Neuer stellvertretender Vorsitzender ist nun Stephan Haida (artlife GmbH). Im Amt bestätigt sind Detlef Wintzen (insglück Gesellschaft für Markeninszenierung mbH) und Burkhard Schmitz (Broich Premium Catering GmbH). Neu in den Vorstand berufen wurden Vera Viehöfer (EREIGNISHAUS - Agentur für Live-Marketing), Markus Illing (VOSS+FISCHER gmbh) sowie Gerd Wutzler (step one GmbH).

Den Schlussakkord setzte nach der Ankündigung von Termin und Ort der nächsten Jahreshauptversammlung (14. Mai 2020) der Diplom-Psychologe Dr. Leon Winscheid mit dem Vortrag „Dummheit als Chance“. Der Mann, der vor einigen Jahren bei „Wer wird Millionär“? die berühmte Million gewonnen hatte, sagt: „Wir stehen am Beginn eines Wettkampfes zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz. Und diesen Krieg können wir nicht gewinnen, wenn es um Rationalität oder Effizienz geht.“ Ist Dumm also das neue Schlau????? Dinge, die Maschinen nicht lernen können, werden zum Wettbewerbsvorteil: „Kinder müssen Moral, Empathie, Werte, Phantasie, Kreativität, alles Künstlerische und Handwerkliche lernen“, war eines seiner Postulate am nachdenklichen Ende einer ereignisreichen Jahreshauptversammlung.