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3 Fragen an Clemens Arnold, 2bdifferent - Green Meetings

vom 29.10.2021 veröffentlicht über meinMemo

Was bedeutet es überhaupt sein Event nachhaltig zu planen und welche Stellschrauben kann man drehen?

Sind digitale oder hybride Events tatsächlich nachhaltiger?
Die meisten Menschen gehen ungeprüft davon aus, dass ein digitales Event immer nachhaltiger ist als eine „Präsenz-Veranstaltung“! Doch ist dem wirklich so? Knapp 40 Millionen Tonnen CO2 jährlich verursachte allein Deutschland in 2019 durch den Betrieb des Internets und der internetfähigen Geräte – und das bereits vor Ausbruch des Coronavirus. Man muss am Ende genau hinschauen, wie das digitale bzw. hybride Format aufgesetzt ist. Dazu haben wir einen umfassenden Beratungsansatz bis hin zu einer für digitale Events spezifischen CO2-Bilanzierung entwickelt. Diesen Ansatz werden wir auch im IECA-Seminar vorstellen.

Mit Nachhaltigkeit verbinden die meisten Menschen Dinge wie Papier- und Müllvermeidung, weniger Auto fahren, alltägliche Dinge, die jedem geläufig sind. Aber inwieweit gehört auch beispielsweise Inklusion und Barrierefreiheit dazu und wie kann man das im Eventkontext sinnvoll umsetzen?
Events, Messen, Kongresse und Tagungen sind Plattformen für Kommunikation. Dort kommen Menschen zusammen, um sich auszutauschen. Das ist aber nur möglich, wenn alle Interessierten auch tatsächlich teilnehmen können. Wichtig ist dabei die betroffenen Menschen aktiv einzuladen und schon beim Teilnehmendenmanagement darauf zu achten, dass es eine Anlaufstelle für Rückfragen gibt. Basierend auf den Rückmeldungen kann individuell reagiert werden und für die einzelnen Arten der Einschränkungen Lösungsansätze erarbeitet und umgesetzt werden. Barrierefreie, für mehrere Sinne wahrnehmbare Leit¬systeme unterstützen die Teilnehmer und Teilneh-merinnen von Veranstaltungen. Schwerhöri¬gen erleichtert daneben eine Höranlage als technische Kommunikationshilfe das akustische Wahrnehmen einer Veranstaltung. Events, Messen, Kongresse und Tagungen werden in dem Maß inklusiv, wie ihre ganze Wertschöpfungskette darauf ausgerichtet wird.

Oft sind gerade nachhaltige Produkte oder Lösungen teurer und werden des-halb außen vorgelassen, wie kann man dem entgegnen?
Das ist ein gerne genutztes Argument, um eine nachhaltige Eventumsetzung per se als teurer zu erklären. Wie sich aber in der Praxis zeigt, ergeben sich durch nachhaltige Maß-nahmen nicht unerhebliche Einsparpotentiale z.B. haben wir bei Umstellungen von klassischem Catering auf vegan/vegetarisch Kosteneinsparungen von bis zu 40% für das veranstaltende Unternehmen erreichen können. Häufig ist es auch so, dass bei der nachhaltigen Umstellung bei einigen Gewerken Mehrkosten entstehen, die aber entweder durch Einspa-rungen bei anderen Gewerken kompensiert werden oder durch Wiedereinsetzbarkeit der Materialien bei Folgeevents über diesen Weg zu Kostenreduzierungen führen. Also auch hier ist die Frage nicht pauschal zu beantworten, sondern erfordert ein hohes Maß an Kreativität und Bereitschaft zu Veränderungen im Event-Planungsprozess. Dazu wird es Beispiele im Seminar geben.

Über den Dozenten:
Clemens Arnold ist Experte für Nachhaltigkeit in der Event-, Messe- und Meetingbranche. Er berät mit seiner umfassenden Expertise Unternehmen, Verbände, Organisationen, Veranstalter und Agenturen aus dem Event- und Sportbusiness. Darunter Unternehmen wie Lufthansa Training & Conference Center Seeheim, Hays AG, u.v.m.

Basierend auf seiner Ausbildung zum Corporate Responsibility Manager an der Universität Bayreuth und als Trainer des Deutschen Nachhaltigkeitskodex liegt ein Schwerpunkt im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Hier begleitet er Kunden bei der Einführung und Umsetzung von Berichtsstandards wie dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Bereich der sozialen Nachhaltigkeit. Hier liegen seine Kompetenzen insbesondere in der Personalentwicklung sowie bei den Arbeits-, Sozial- und Gesundheitssystemen.

Neben seiner langjährigen Tätigkeit in Vertrieb und Marketing in Konzernen und als geschäftsführender Gesellschafter verfügt er über umfangreiche Erfahrung in der Personalführung und in Arbeits- und Vertragsrechtsfragen. Außerdem ist er als Dozent für „Marketing Management und CSR “ an der SRH Hochschule Heidelberg und Hochschule der Wirtschaft für Management Mannheim tätig.