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Deutscher Pavillon auf der EXPO 2010: Stadt in Balance

vom 16.04.2008 veröffentlicht über meinMemo

Milla & Partner, Agentur und Ateliers, Stuttgart, konzipieren und realisieren in einer Arbeitsgemeinschaft mit Schmidhuber + Kaindl und Nüssli Deutschland den Deutschen Pavillon für die EXPO 2010 in Shanghai.


Milla & Partner, Agentur und Ateliers,
Stuttgart, konzipieren und realisieren in einer Arbeitsgemeinschaft mit
Schmidhuber + Kaindl und Nüssli Deutschland den Deutschen Pavillon für die EXPO
2010 in Shanghai. Ihr Entwurf für „balancity" macht die Lebensqualität und
Gestaltungskraft von Städten spürbar, in denen Gegensätze wie Innovation und
Tradition, Gemeinschaft und Individuum, im Gleichgewicht sind.



Mit ihrem Entwurf für „balancity" hat die
ARGE aus Milla & Partner, Schmidhuber + Kaindl und Nüssli Deutschland den
Wettbewerb zur Gestaltung und Realisierung des Deutschen Pavillons auf der Expo
2010 in Shanghai gewonnen. Von Milla & Partner stammt das
Ausstellungskonzept, Schmidhuber + Kaindl verantworten Architektur und
Generalplanung und Nüssli Deutschland übernimmt die Bauausführung. Mit der
Vorbereitung, Koordination und dem Pavillon-Betrieb hat das
Bundeswirtschaftsministerium die Koelnmesse International beauftragt. Auf der
heutigen Pressekonferenz in Köln hat die ARGE ihr Konzept erstmals der
Öffentlichkeit vorgestellt.



Unter dem Motto „Better City, Better Life"
thematisiert die Weltausstellung in Shanghai die urbanen Herausforderungen des
21. Jahrhunderts. Der deutsche Beitrag „balancity" zeigt, wie lebenswert das
Dasein in unseren Städten sein kann, wenn es sich durch Vielfalt und ein
ausgewogenes Zusammenspiel von Gegensätzen auszeichnet. Er macht die
Gestaltungskraft spürbar, die zum Beispiel aus einer guten Balance zwischen
Erneuern und Bewahren, zwischen Gemeinschaft und Individuum oder zwischen
Globalisierung und nationaler Identität entsteht. Dieser Kerngedanke findet seinen
Ausdruck in allen Ausstellungsbereichen und wird auch in der Architektur
spürbar. 



Errichtet wird der Deutsche Pavillon auf
einem 6.000-Quadratmeter-Grundstück im Shanghaier Stadtteil Pudong. Die
Architektur kommt leicht und transparent daher, wirkt nach allen Seiten offen
und einladend. Drei Raumkörper, die innerhalb der Tragkonstruktion zu schweben scheinen,
und ein großer Kegel prägen den Charakter des Baus. Der von einer
durchscheinenden Membran ummantelte Kegel ist ein Blickfang für alle Passanten
und birgt in seinem Innern die Hauptattraktion des Pavillons, die „Energiezentrale".

 


Der Deutsche Pavillon auf der
Weltausstellung in Shanghai ist für Deutschland die bisher größte aller
EXPO-Beteiligungen. Über neun Millionen Menschen können den Pavillon in den 184
Ausstellungstagen besuchen. Für die Kommunikations- und Ausstellungsexperten von
Milla & Partner ist dies bereits das sechste Weltausstellungsprojekt und
der dritte Deutsche Pavillon. Auch den deutschen EXPO-Beitrag „Oceanis" in
Lissabon 1998 sowie die „Ideenwerkstatt" und „Brücken in die Zukunft", die Main
Show im Deutschen Pavillon auf der EXPO 2000 in Hannover, haben die Stuttgarter
Szenografen gestaltet.



In Shanghai wird der Deutsche Pavillon sein
Publikum in einer begrünten Terrassenlandschaft empfangen. Von hier aus treten
die Besucher ihre Reise durch „balancity" an, wo sie sich auf ganz urbane Weise
- teils zu Fuß, teils über Rolltreppen oder Rollsteige - fortbewegen. Dabei
durchlaufen sie typische Stadträume: Räume der Arbeit und des Denkens, Räume für
Freizeit und Erholung, Räume des Wohnens sowie Orte für Kultur und
Gemeinschaft. Durch ein Stadttor werden die Pavillon-Besucher mitten ins
großstädtische Bilder- und Geräuschemeer hineingezogen. Sie gelangen in einen
Unterwasserraum, aus dem sie im „Hafen der Projekte" wieder auftauchen. Eine
Darstellung des Hamburger Hafens steht stellvertretend für zukunftsweisende
Städtebauprojekte, die Altes bewahren, Modernes ergänzen und Stadtvierteln so
eine neue Funktion und Lebensqualität geben. Wie solche Entwürfe aussehen können,
zeigt das anschließende „Planbüro der Zukunft". Und in der „Fabrik der
Innovationen" ist alles in Bewegung: Die über ihnen vorbeifahrenden Objekte
können Interessierte an Scannerstationen nach Informationen durchleuchten. Auf
ihrem Weg durch „balancity" erhalten die EXPO-Besucher viele weitere Einblicke
in das städtische Leben in Deutschland. Wie in einer echten Stadt sind es die
Atmosphärenwechsel, die diesem Weg einen besonderen Reiz verleihen: laut und
leise, schnell und langsam, taghelle und mit Licht- und Medientechnik inszenierte
Räume. 



Die „Energiezentrale" ist das Highlight des
Pavillons. Hier entsteht die Kraft, die eine Stadt zum Leben braucht. 750
Besucher betreten den Kegel und verteilen sich auf einer spiralförmigen Galerie,
die den zentralen Raum umschließt. In der Mitte hängt eine drei Meter
durchmessende Kugel, auf der Bilder, Farben und Formen entstehen - Impulse, die
von Deutschland und seinem Pavillon auf der EXPO 2010 ausgehen. Ausgelöst
werden diese Impulse von den Zuschauern selbst: Durch ihre Bewegungen und Rufe
bringen sie die Kugel zum Schwingen. Die Besucher des Deutschen Pavillons
erleben, dass sie gemeinsam etwas bewegen können. Jeder einzelne trägt dazu
bei, die Energie dieser Stadt zu erzeugen. Wer „balancity" nach diesem Erlebnis
verlässt, nimmt etwas von der gemeinsam erzeugten Energie mit und ist
aufgeladen mit neuen Eindrücken von Deutschland.