Famab Award 2015

FAMAB AWARD 2015 unter dem Motto: #famabonfire

Stellen Sie sich vor, es ist Feueralarm und keiner steht auf. Das ist der Moment, in dem ich denke: Typisch Eventbranche. Bleibt geschlossen auf den Plätzen sitzen und freut sich auf eine vermutlich feurige Showeinlage. Ich laufe in die Regie, dort klärt Ablaufregisseur Sebastian Dörnemann das Missverständnis auf: Es ist tatsächlich Feueralarm. Das Publikum verlässt den Saal und diejenigen, die die Show über ein Jahr lang akribisch geplant haben, sind angesichts dieser ungeplanten Unterbrechung den Tränen nahe. Vor der Tür genießen die Gäste die kurze Auszeit. Willkommene Abwechslung wäre jetzt zu viel gesagt, aber zugegeben, bis dahin hatte die Show noch nicht so richtig Fahrt aufgenommen. Wer rechnet denn damit, dass sich die Nominierten ihre Plätze liebevoll nach dem SWOT-Prinzip aussuchen? Dieser „Einmarsch“ also nahm der Show den Drive, den die Eingangsinszenierung durchaus vorgegeben hatte. Toll gelesen von Friedrich Liechtenstein (ich hatte mir so sehr gewünscht, er würde einmal nur „supergeil“ sagen, Sie auch?). Künstlerisch, und doch verständlich, performt von Dundu. Eine Geschichte rund um die Entstehung einer Idee. Gute Idee.

Ungezwungene Pausenfüller beim FAMAB AWARD

Famab Award 2015

Die freispielbaren Puppen DUNDU sorgten beim FAMAB AWARD 2015 für Faszination.

Nach dem Fehlalarm also weiter mit neuem Schwung, kurz ein bisschen auflockern, #famabonfire etablieren, die Stimmung ist bestens. Kleine Randnotiz für mich: eine Rap-Band, die mal eben 10 Minuten, mit durchaus intelligenten Reimen passend zur Situation überbrückt, müsste es eigentlich auf jeder Veranstaltung geben. Weiter geht’s mit den Preisvergaben in den Kategorien des FAMAB AWARDS und hier bin ich in meinem Element, denn jetzt kommt der „Klassentreffen“-Gedanke wieder ins Spiel: Ich kenne die meisten und packe ein paar alte Geschichten an den (meiner Meinung nach) passenden Stellen aus. Ich habe einfach ein wahnsinnig gutes Gedächtnis für skurrile Anekdoten. #läuft.

Best Corporate Event

„Gänsehautfeeling“ attestiert die Jury dem Projekt von onliveline mit dem Motto „Licht gestaltet“. Auch wenn der Einspielfilm das so leider nicht rüberbringen kann, verkünde ich hier völlig zu Recht einen goldenen Apfel für Best Corporate Event und notiere mir, dass wir dringend über die Einspielfilme sprechen müssen.

#türauf

Aljoscha Höhn _ Foto FAMAB AWARD 2015 (C) Beate Armbuster

Aljoscha Höhn war zum zweiten Mal in Folge der Show-Moderator beim FAMAB AWARD und berichtet humorvoll von dem diesjährigen Event.

Und bei manchen Projekten bleibe sogar ich mal ernst, #türauf zum Beispiel von Facts and Fiction. Da sieht man, dass Live-Kommunikation viel mehr kann als Konfetti, nämlich eben auch: Bewegen. Ernste Themen anpacken, Zeichen setzen. Den bronzenen Apfel mehr als verdient, den Applaus sowieso. Der fällt fast schon frenetisch aus für die Aktion „Brooks – Don´t Hide“ von Pluskonzept: Die haben einen Catwalk vor die Umkleide gesetzt, um dem Kunden beim Öffnen des Vorhangs das Laufsteg-Feeling zu geben. Also das, was ich mir einbilde, wenn ich im schicken Zwirn aus der Umkleide trete, einfach in Real nachgebaut. Diese Idee kommt so gut an, dass ich den Eindruck habe, das Publikum sieht hier Gold – aber die Jury vergibt Silber. Der einzige Moment der Uneinigkeit an einem sonst auf weiten Strecken für mich harmonischen Abend. Noch eine Ausnahme: Benjamin als Vertreter von Freibauten und FormZwei. Dermaßen auf den goldenen Apfel fixiert, dass ein fluffiges Gespräch kaum möglich ist. Als es dann „nur“ Bronze gibt, verlässt er leider die Bühne, ohne die Frucht seiner Arbeit entgegenzunehmen, und ich denke in diesem Moment: Herrlich. Denn auch von diesen Talks und Situationen lebt der Abend des FAMAB AWARDS, der sonst ja vor allem das wäre: sehr, sehr viele Äpfel, die den Besitzer wechseln.

19 Event-Kategorien in zweieinhalb Stunden

Famab Award 2015 Nominierte

Beim FAMAB AWARD 2015 wurden stolze 19 Kategorien bewertet.

Immerhin handeln wir beim FAMAB über zweieinhalb Stunden stolze 19 Kategorien ab. Ursprünglich hätten es sogar 23 sein sollen. In drei erlangten die eingereichten Projekte jedoch nicht die Mindestpunktzahl, die die Jury vorgegeben hatte, in einer gab es gar keine Einreichungen. Das ist natürlich schade für den Award, aber entlastend für die Agentur, die ihn planen „darf“. Womit wir bei der Frage wären, die ich direkt an Tim Höchel weitergebe: Wer machts nächstes Jahr? Full Moon offenbar nicht, denn Tim schüttelt noch immer den Kopf, als er mit dem silbernen Apfel von der Bühne geht. Ich kann ihn ein bisschen verstehen, denn die Location, für die der FAMAB bis einschließlich 2018 unterschrieben hat, ist eine Herausforderung. Eine architektonisch eher einfach gehaltene „Multifunktionshalle“ lässt der Kreativität nämlich wirklich viel Raum. Eventuality hat diesen gut genutzt, Erleichterung nach der Verleihung und jetzt heißt es wieder für alle: #showmustgoon.